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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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»Wir sind keine Anfänger, Noelle. Wir wissen, was wir tun.«
    »Hoffen wir es«, entgegnete DeRicci. »Denn unser aller berufliche Zukunft hängt davon ab, was wir in den nächsten paar Tagen tun. Und ich beispielsweise möchte nicht degradiert werden.«
    Zumindest nicht für die Fehler anderer Leute. Die Fehler, die sie selbst bereits begangen hatte, waren eine andere Sache. Sollte sie wegen Flint degradiert werden, so würde sie das akzeptieren müssen.
    DeRicci rieb sich mit Daumen und Zeigefinger über den Nasenrücken. Vielleicht sollte sie die Endorphine doch nehmen.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen, Noelle?«, fragte Brodeur.
    »Das wird ein scheußlicher Mist werden«, sagte sie. »Wenn die Presse erst davon erfährt, werden wir das bisschen Kontrolle, das wir haben, auch noch verlieren.«
    »Ich denke nicht, dass wir uns um die Presse Sorgen machen müssen«, entgegnete Passolini.
    DeRicci musterte sie stirnrunzelnd. »Warum nicht? Hat Gumiela sie in die Flucht geschlagen?«
    »Das würde nicht zu ihrem Charakter passen«, meinte Brodeur. »Sollte es irgendjemanden geben, der die Medien mehr liebt als Andrea Gumiela, dann ist er mir noch nicht begegnet.«
    »Der Tod einer Ärztin und eines Richters wären normalerweise eine wichtige Neuigkeit«, sagte Passolini, »aber nicht heute. Hatten Sie Ihre links nicht aktiviert?«
    DeRicci hatte vergessen, ihre Hauptlinks wieder einzuschalten. Brodeur schüttelte den Kopf. Sie fragte sich, was er wohl als Entschuldigung vorbringen würde.
    »Die Generalgouverneurin und der Bürgermeister gehen sich gegenseitig an den Kragen, weil irgendwelche bekannten Terroristen wegen einer politischen Auseinandersetzung in die Kuppel gelassen wurden. Der Bürgermeister hat gerade eine Erklärung herausgegeben, derzufolge er mit der Entscheidung der Generalgouverneurin nicht einverstanden ist.« Passolini zuckte mit den Schultern. »Das ist die reinste Sensationsmache. Ich musste schon meine Nachrichtenlinks abschalten, weil ich diese Ablenkung nicht brauchen kann.«
    »Der Stadt bekommt sie gut«, bemerkte DeRicci. Sie war erleichterter, als sie es je für möglich gehalten hätte. »Gut. Das verschafft uns ein wenig Zeit. Machen wir das Beste daraus.«
    »Irgendwelche Einwände, wenn ich einige meiner besten Mitarbeiter einspanne, um schneller voranzukommen?«, fragte Brodeur. Normalerweise hätte er das nicht mit DeRicci absprechen müssen, aber sie war froh, dass er es tat. Dieser Fall war schlimm genug, auch ohne das Risiko, sich Beschwerden wegen Inkompetenz auszusetzen.
    »Solange Sie ihre Arbeit überwachen«, entgegnete DeRicci. »Und damit meine ich nicht, dass Sie lediglich die Berichte kontrollieren. Ich möchte, dass Sie ihnen über die Schultern blicken, ehe Sie irgendetwas unterschreiben.«
    »In Ordnung«, sagte Brodeur. »Ich liefere so viel ich kann, so schnell ich kann.«
    »Mit der Spurenauswertung werde ich es genauso halten«, sagte Passolini. »Vielleicht sollten Sie noch jemanden zum Tatort schicken. Je mehr gute Leute an dieser Sache arbeiten, desto besser für uns alle.«
    DeRicci betastete die Karte in ihrer Tasche. Sie hatten recht. Alles musste nach Vorschrift laufen.
    Sie zog die Karte hervor und reichte sie Passolini. »Die habe ich in einem der Damenblazer im großen Schlafzimmer gefunden«, sagte DeRicci. »Setzen Sie Ihre Computertechniker daran. Sie sollen sehen, was sie herausfinden können.«
    Passolini musterte DeRicci für einen Moment, als überlege sie, ob sie etwas sagen sollte oder nicht. Schließlich tat sie es.
    »Sie wissen, dass Sie sie vor Ort einem Techniker hätten übergeben müssen«, sagte Passolini.
    DeRicci nickte. »Ich weiß. Ich könnte lügen und behaupten, ich hätte die übliche Vorgehensweise einfach vergessen oder ich hätte sie an mich genommen und nicht mehr daran gedacht. Tatsächlich habe ich sie erkannt. Sie stammt von meinem alten Partner, Miles Flint. Er arbeitet inzwischen als Lokalisierungsspezialist.«
    »Sie ist nicht einmal ordnungsgemäß eingetütet«, tadelte Passolini. »Ich hoffe, das ist kein wichtiges Beweisstück.«
    »Warum sollte es das auch sein«, fragte Brodeur mit unverkennbarem Sarkasmus. »Wir haben eine frisch zurückgekehrte Verschwundene und einen Lokalisierungsspezialisten in ein und demselben Fall. Wie sollte es da schon eine Verbindung zwischen beiden geben?«
    DeRicci spürte, wie sich ihre Wangen erwärmten. »Ich wusste nicht, dass es sich um eine Verschwundene handelte, als ich in

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