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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Bedarfsmaterialien für Ihre Leute hätten ausstatten können. Wir haben nicht eines gefunden, das groß genug wäre, aber es gibt ein paar, die zusammen …«
    »Wie, denken Sie, sollen wir unsere Leute dorthin bringen, ohne noch jemanden zu kontaminieren?«, fragte Sechsundfünfzig.
    »Der Übergang müsste im Raum stattfinden. Das Generationenschiff könnte bis dorthin geschleppt werden, wo sich Ihre Leute aufhalten, und dann dort zurückgelassen werden. Die Flüchtlinge müssten den Übergang aus eigener Kraft leisten.«
    »Die meisten dieser Disty haben keinerlei Raumerfahrung«, wandte Sechsundfünfzig ein. »Und das ist ein schwieriges Unterfangen.«
    »Ich weiß.« Wieder deutete Jefferson mit einem Nicken auf die Tafel, bemüht, nicht mit dem Finger darauf zu zeigen. Gesten dieser Art galten als unhöflich. »Wir könnten einfach ein paar Schiffe mit Vorräten beladen und zu ihnen schicken, bis diese Krise vorüber ist.«
    »Und dabei die Besatzungen dieser Schiffe kontaminieren«, kommentierte Sechsundfünfzig.
    »Wir könnten automatische Steuerelemente benutzen. Es könnte funktionieren. Wir haben …«
    »Wie ich bereits sagte«, fiel ihm Sechsundfünfzig barsch ins Wort, »die meisten dieser Disty haben keine Raumerfahrung! Sie wissen nicht, wie sie die Vorräte durch die Luftschleusen bringen sollen, ohne dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. Wir ziehen einen einmaligen Transfer an einen sicheren Ort vor, der uns auch die Muße schenken würde, unsere Differenzen mit Ihnen beizulegen und die Probleme auf dem Mars selbst zu lösen.«
    Die Worte unsere Differenzen mit Ihnen beizulegen schmeckten Jefferson ganz und gar nicht. Lange hatte er gehofft, diese Differenzen seien unbedeutend genug, damit sich Sechsundfünfzig nicht auf sie einschösse, und noch hatte er diese Hoffnung nicht ganz fahren lassen. Aber im Zuge der Unterredung hatte Jefferson feststellen müssen, dass die Differenzen keineswegs unbedeutend waren. Vorübergehend mochte er jede Art gewalttätiger Auseinandersetzung abgewendet haben, aber es gab keine Garantie, dass dieser so genannte Geist der Kooperation erhalten bliebe.
    »Ich habe nur noch einen weiteren Vorschlag«, sagte Jefferson. Und der stammte nicht einmal von ihm. Er stammte von den Peyti, die so gut darin waren, Übereinkünfte aller Art auszuhandeln. Aber der Peyti-Repräsentant, der in der einstündigen Pause auf ihn zugekommen war, hatte ihn ausdrücklich gewarnt, er solle darauf achten, dass jeder Vorschlag den Eindruck erwecke, er stamme von den Menschen selbst.
    Derzeit, so hatte der Peyti gesagt, dessen Stimme durch die Maske verzerrt geklungen hatte, suchen die Disty geradezu nach Möglichkeiten, den Menschen Schuld zuzuweisen. Sie werden Ihre ganze Spezies verurteilen, sollten Sie es nicht schaffen, eine Lösung zu finden. Und selbst dann bleibt noch ein Risiko. Wir haben dergleichen in der Vergangenheit schon erlebt. Die Disty sind unversöhnlich.
    »Ihr Vorschlag?«, fragte Sechsundfünfzig.
    »Wir nehmen eine vorhandene Raumstation, eine wie die, die die Erde umkreisen, und evakuieren sie vollständig. Die diversen Spezies, die auf der Station zusammenleben, werden nicht kontaminiert, sodass sie überallhin gehen können. Wir könnten sie vorübergehend anderswo unterbringen.«
    Nummer Sechsundfünfzig legte die Fingerspitzen aneinander. Jefferson glaubte darin inzwischen eine besondere Eigenart zu erkennen. Sechsundfünfzig tat das nur, wenn er interessiert war. »Fahren Sie fort!«, sagte er.
    »Wenn die Station geräumt ist, öffnen wir sie für die Kontaminierten. Dort können Sie bleiben, bis die Krise überstanden ist.«
    »Und wenn wir keine Lösung für dieses Problem finden?«
    »Dann überlassen wir Ihnen die Station dauerhaft, das jedenfalls böte sich an. Wir könnten robotergesteuerte Missionen zur Versorgung der Kontaminierten hinauf zu der Station schicken.«
    »Letzteres ist nicht durchführbar«, widersprach Sechsundfünfzig. »Aber vielleicht gibt es eine Kompromisslösung. Dennoch bleibt noch ein weiteres großes Problem.«
    »Das wäre?«, fragte Jefferson.
    »Sollte uns kein anderer Ausweg übrig bleiben, müssten wir die Zerstörung der Station in Erwägung ziehen. Auf einer Erdumlaufbahn wäre das problematisch.«
    Jefferson fühlte, wie ihm der Atem stockte. Nummer Sechsundfünfzig sprach von Massenmord, als wäre eine solches Vorgehen nichts weiter als ein logistisches Problem.
    Vielleicht war es das in seinen Augen

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