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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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rieseln. Die sich stetig wiederholende Bewegung hatte etwas fast Hypnotisches. »Wenn sie darüber informiert sind, kommen sie vielleicht doch.«
    Batson schüttelte immer noch den Kopf. »Ich für meinen Teil werde das dem Boss nicht vorlegen.«
    »Die werden es sowieso herausfinden, egal was wir tun, Petras! Besser, wir behalten den Informationsfluss wenigstens unter Kontrolle.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Dann sagte er: »Was ist mit dem Bürgermeister der Menschen-Sektion der Saharakuppel? Was ist mit der Dualregierung?«
    »Auch da genießen die Gesetze der Disty Vorrang. Sie werden auch der Allianz gegenüber Vorrang genießen. Die Allianz beugt sich immer den örtlichen Gesetzen.« Scott-Olson ballte die Fäuste, presste sie gegen die Knie.
    »Nein«, widersprach Batson, »die Allianz richtet sich nach den Gesetzen, die zum Zeitpunkt des Geschehens gültig waren. Wenn Sie beweisen können, dass das passiert ist, bevor die Disty Macht über den Mars bekommen haben, dann könnten wir eine Chance haben!«
    »Ich weiß nicht, ob das da schon passiert ist.«
    »Lügen Sie!«, forderte er von ihr.
    Sie wandte sich zu ihm um. Nie hatte sie in Bezug auf ihre Arbeit gelogen. Nicht ein einziges Mal. Ihre Bauchmuskulatur spannte sich. Der Hunger verwandelte sich in Übelkeit. »Und was, wenn ich auffliege?«
    Er sah ihr direkt in die Augen. Seine Augen glänzten. »Das macht nichts. Bis dahin sind wir in den Nachrichten. Das ganze Solarsystem wird wissen wollen, was diesen Menschen passiert ist. Wenn die Disty die Ermittler schlecht behandeln, können wir vielleicht mit Schutz rechnen. Oder man bringt uns an einen Ort, an dem wir sicher sind. Wir werden nicht mehr der Gnade der Disty ausgeliefert sein.«
    »Es sei denn, wir werden gebraucht, um die Kontamination zu bereinigen.«
    Er erstarrte. Ihm waren die merkwürdigen Disty-Gesetze sehr wohl bekannt. Und anders als Aisha Costard hatte er nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als er gehört hatte, was mit ihnen geschehen würde, sollten die Verwandten nicht gefunden werden.
    Scott-Olson erhob sich. »Ich werde weiterarbeiten. Und Sie melden es der Chefetage! Erzählen Sie denen, das sei alles schon passiert, ehe die Disty an die Macht gekommen seien. Sollte sich das als Irrtum erweisen, wird das im Nachhinein niemanden mehr kümmern.«
    »Und Sie können immer noch abstreiten, dass Sie es mir erzählt haben.«
    »Ja«, sagte sie. »Lassen Sie die nicht in meine Nähe, ehe sie nicht bereit sind, uns zu helfen!«
    Er sah sie an, und zum ersten Mal seit Wochen erkannte sie so etwas wie Hoffnung in seinen Augen. Sie wünschte, in ihren Augen glimme ebenfalls ein erster Hoffnungsfunken. Aber sie fühlte sich nicht hoffnungsvoll. Sie fühlte sich überfordert und sonderbar traurig, so als hätten all diese Leichen, all diese ehemals lebendigen, atmenden Menschen, sie mit ihrem tragischen Schicksal angesteckt.
    Scott-Olson hatte Recht behalten: Am Ende war die Arbeit das, worauf es ankam. Sie wollte wissen, was hier passiert war. Sie wollte wissen, wie diese vielen Menschen gestorben waren, wer dafür verantwortlich und warum es passiert war.
    Batson stand auf. Seine Hand tätschelte leicht ihre Schulter. »Wir kommen da schon wieder raus.«
    Er hörte sich an, als würde er das wirklich glauben.
    Und sie war froh, dass er das tat. Einer von ihnen beiden musste es glauben.

 
15
     
    F lint brauchte fast zwei Tage, um seine Nachforschungen über die Disty abzuschließen, und ihm gefiel nicht, was er dabei in Erfahrung brachte. Die Todesrituale der Disty waren kompliziert und grausam. Außerdem schienen sie nur für die Disty von Nutzen zu sein, und das auf eine Weise, die Flint nicht ganz verstehen konnte.
    Costard jedoch hatte Recht; die Familienangehörigen waren ihre einzige wirkliche Chance, diese Krise zu überstehen.
    Da Flint nun sicher war, dass Costard die war, die sie zu sein vorgab, und ihr Problem so groß war, wie sie gesagt hatte, war er bereit, Nachforschungen über Lagrima Jørgen anzustellen. Aber er würde den überwiegenden Teil der Recherche-Arbeit nicht über sein eigenes Netzwerk laufen lassen. Stattdessen hatte er vor, ein öffentliches System zu nutzen, dass keine Identifikation erforderte, und auf diese Weise Erkundigungen einzuziehen.
    Eine von Palomas dringlichsten Warnungen an Flint hatte den Spuren gegolten, die Lokalisierungsspezialisten im System hinterließen. Kopfgeldjäger verfolgten häufig die Arbeit von Lokalisierern und schnappten

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