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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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bedeckt worden, wo sie zu Boden gegangen sind.«
    »Wie in einem Kampf?«, fragte er.
    »Ich erinnere mich nicht daran, dass hier irgendwelche Kampfhandlungen stattgefunden hätten«, erwiderte sie.
    »Die Anfangsjahre mit den Disty waren ziemlich hart«, wandte er ein. »Ich habe gehört, es sei eine Menge passiert, das nie Eingang in die offizielle Geschichtsschreibung gefunden habe.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das können keine Disty-Opfer sein. Diese Leichen sind intakt.«
    »Zumindest die ersten drei.«
    »Wie auch immer«, beharrte sie, »die Disty töten nicht so.«
    »Auch nicht in einer kriegerischen Auseinandersetzung?«, fragte er.
    »Besonders dann nicht. Die Disty haben immer schon Distanzwaffen bevorzugt, irgendwas, das einen Brand auslöst, sodass das Gebiet gleich gereinigt wird und keine Leichen zurückbleiben. Nur dann konnten die Disty solche Orte bebauen. Anderenfalls wären sie dazu nicht in der Lage.«
    »Auch dann nicht, wenn das Wissen darüber verloren gegangen wäre?«, fragte Batson.
    »Ich glaube nicht, dass die Disty ein solches Wissen verlieren würden«, sagte sie. »Aber das sind alles nur Spekulationen. Ich habe keine Ahnung, was diese drei Leute umgebracht hat, wie lange sie schon hier liegen oder ob sie alle auf die gleiche Weise umgekommen sind. Ich muss erst zurück ins Labor. Ich brauche gute Leute zur Exhumierung der Leichen, und ich brauche Beweise, mit denen ich arbeiten kann.«
    »Warum bringen Sie nicht einfach uns bei, was zu tun ist?«, fragte Batson. Er meinte es ernst, aber sie konnte das Widerstreben in seinem Ton hören. Er wünschte sich, dass sie nein sagte; er würde die Aufgabe aber übernehmen, sollte sie zustimmen.
    »Vielleicht«, antwortete sie. »Aber ich kann die Arbeit nicht beaufsichtigen, und ich fürchte, offen gestanden, dass Sie Fehler machen würden. Außerdem, wie wollen Sie das geheim halten – acht Leute, die Tag für Tag herkommen und Leichen ausgraben? Irgendwann wird irgendjemand Nachforschungen anstellen.«
    »Was schlagen Sie vor?«, fragte er. »Wir können die Disty nicht darüber informieren.«
    »Warum nicht?«, fragte sie. »Was sollen die tun? Sie haben drei Blocks wegen eines menschlichen Skeletts geräumt. Was werden sie wohl wegen all der vielen Leichen tun, die schon so lange hier herumliegen? Die Kuppel evakuieren?«
    »Vielleicht«, sagte er.
    »Und inwiefern würde uns das schaden?«, fragte sie.
    Er sah sie an. Sie konnte ihm ansehen, dass er über ihre Worte nachdachte, doch dann blinzelte er, runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.
    Sie fürchteten die Disty schon seit so langer Zeit, dass sie sich gar nicht mehr vorstellen konnten, ohne sie zu sein. Was würde passieren, wenn die Disty die Kuppel verließen? Die Menschen könnten sie wieder für sich beanspruchen.
    »Der Mars gehört ihnen«, sagte Batson. »Ich bezweifle, dass sie sich aus irgendeinem Teil davon zurückziehen würden.«
    »Immerhin haben sie sich ziemlich schnell aus diesen drei Blocks zurückgezogen.«
    »Und von uns verlangt, die Sache in Ordnung zu bringen«, gab er zurück. »Und das ist der Punkt, der mir Angst macht, Sharyn. Sie könnten die ganze Kuppel in Brand stecken, sie könnten den ganzen Ort säubern, irgendwas mit dem Boden anstellen und uns alle umbringen. Wer sollte ihnen das verbieten? Es wäre durch ihre Gesetze gedeckt.«
    »Wäre es das?« Ihre Stimme klang ruhig, aber sie schauderte dennoch. Sie wusste nicht, was die Disty-Gesetze in einem so extremen Fall vorsahen. Alles, was sie wusste, war, dass sie nun hier festsaß und sich einer mehr als ungewissen Zukunft stellen musste.
    »Was schlagen Sie vor?«, fragte er. »Mir fällt nichts mehr ein.«
    Sie streifte die Handschuhe über und ergriff eine Hand voll Sand. Wer hätte gedacht, das er so viel zu verbergen hatte?
    »Ich glaube nicht, dass wir diese Entscheidung treffen sollten«, meinte sie einen Moment später. »Ich glaube, wir sollten das dem Chief überlassen.«
    Batson schüttelte schon den Kopf, ehe sie den Satz beendet hatte. »Es gibt zu viel Korruption im HPD. Irgendjemand wird es den Disty erzählen.«
    »Vielleicht sollten die im HPD es den Disty erzählen. Vielleicht sollten sie darauf bestehen, dass die Todesschwadron hinzugezogen wird.«
    »Aber die Todesschwadron wollte schon mit Jørgen nichts zu tun haben. Da werden die sich doch nicht in die Nähe von so viel Leichen wagen!«
    »Das wissen wir nicht.« Scott-Olson ließ den Sand von einer Hand in die andere

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