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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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stellen und dem Zug gestatten würde, weiter nach Süden zu reisen. »Wie lange, um Schienen um die Kuppel herum zu legen?«
    »Schienen? Machen Sie Witze?«, fragte der Bahnhofsvorsteher.
    »Nein«, erwiderte sie.
    »Selbst wenn wir die Arbeitskräfte hätten, die wir nicht haben – wir müssten Arbeiter, Roboter und Kontrolleure erst hierher schaffen –, selbst wenn wir sie hätten, würde das mindestens einen Monat dauern! Das Gelände da draußen ist schwierig. Rechnen Sie die Sandstürme, die Felsen und die Zerbrechlichkeit dieser Kuppel dazu, und wir reden vermutlich über sechs Monate, möglicherweise auch mehr.«
    Sechs Monate.
    Ihre Möglichkeiten schrumpften. Nichts tun und alles sich selbst überlassen. Die Züge zwischen den Städten aufhalten und das Problem jemand anderem überlassen. Oder die Züge durchfahren lassen.
    »Können diese Züge Wells passieren, ohne anzuhalten?« Sie wusste, dergleichen war in ihrem ganzen Leben nie vorgekommen. Wells hatte darum gekämpft, zu einer Pflichthaltestelle an der Hochgeschwindigkeitsstrecke zu werden. Manchmal glaubte sie, dieses Privileg des Pflichthalts wäre das Einzige, was die Stadt am Leben erhielte.
    »Sie können«, sagte der Bahnhofsvorsteher. »Aber das wird nicht passieren.«
    »Warum?«, fragte Gennefort.
    »Wenn irgendetwas schiefgeht, bekommen wir es womöglich mit einer ernsthaften Katastrophe zu tun.«
    »Die ist längst eingetreten«, entgegnete sie. »Wir können nicht mehr Disty in diese Kuppel lassen. Wir kommen kaum mit unserer derzeitigen Bevölkerung zurecht. Und wenn dieser Zug hält, werden sie alle raus wollen. Wie viele Disty sind überhaupt in der Saharakuppel?«
    »Gar keine, einigen Meldungen zufolge«, sagte einer der Ingenieure. »Jedenfalls keine, die nicht versuchen, rauszukommen.«
    »Viel mehr als hier«, kam ihr der andere Ingenieur zu Hilfe. »Vielleicht das Zehnfache unserer Disty-Bevölkerung.«
    »Mein Gott!«, stieß sie hervor. Warum kümmerten sich nicht die hiesigen Disty um diese Angelegenheit? Warum hatten sie das einfach ihr überlassen?
    Sie jagte eine Dringlichkeitsbotschaft durch ihre Links, nur um dieselbe automatische Antwort zu erhalten, die sie schon seit Beginn der Krise bekam. Die Disty seien in einer Besprechung und dürften nicht gestört werden.
    »Sie haben noch fünf Minuten«, sagte der Bahnhofsvorsteher. »Vielleicht auch weniger.«
    Sie bedachte ihn mit einem Blick, von dem sie wusste, dass er nackte Angst offenbarte. Dann atmete sie tief durch. Eine Entscheidung war besser als keine Entscheidung.
    »Lassen Sie die Züge passieren!«, sagte sie. »Lassen Sie sie nicht halten!«
    »Wenn sie sich hier stapeln …«, versuchte sich der Bahnhofsvorsteher an einem Einwand.
    »Wir sollten auf diese Weise weniger Todesfälle zu beklagen haben als bei der anderen Option, die uns bleibt, nämlich die Züge schon vor der Kuppel zu stoppen«, meinte Gennefort.
    »Ich begreife nicht, wie Sie darauf kommen«, sagte der Bahnhofsvorsteher.
    »Diese Züge sind nicht auf diese Art von Rückstau programmiert. Wir haben keine Ahnung, wie viele kommen werden, und nach allem, was ich sehe, handeln die Disty derzeit nicht rational. Unfälle außerhalb der Kuppel würden automatisch alle umbringen, die darin verwickelt sind. Innerhalb der Kuppel haben sie wenigstens eine Überlebenschance.«
    Der Ingenieur neben ihr schüttelte den Kopf.
    »Außerdem«, sprach Gennefort weiter, »ist es die sicherste Lösung, die Disty passieren zu lassen. Vielleicht werden die Disty hier endlich eine Entscheidung getroffen haben, um diese Krise aufzuhalten, was immer das für eine Krise ist, bis die Züge Bakhuysen erreicht haben.«
    »Das hoffe ich«, sagte der Bahnhofsvorsteher und sah sich die beiden Ingenieure an. »Ich schicke Benachrichtigungen an das Personal, aber Sie öffnen die Kuppelportale. Sie lassen die Züge durch und sorgen dafür, dass diese nicht anhalten!«
    »Und sorgen dafür, dass sie nicht zusammenstoßen«, murmelte einer der Ingenieure.
    »Als würde es soweit überhaupt kommen«, meinte der andere.
    »Dann machen Sie doch einen besseren Vorschlag!«, schnappte Gennefort. »Einen, der Leben rettet!«
    Niemand antwortete.
    Sie faltete die Hände zusammen und atmete erneut tief durch. »Also machen wir es so.«

 
28
     
    E twa zwei Stunden nachdem er seinen zweiten Kaffee und das Sandwich bestellt hatte, zog Flint weiter zum nächsten Tisch und nächsten Schirm, an dem er eine andere gestohlene Identität

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