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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nutzte. Die Cafeteria der Juristischen Fakultät füllte sich mehr und mehr mit Studenten, von denen die meisten sich vollends darauf zu konzentrieren schienen, sich ihr Essen servieren zu lassen und die Themen ihrer wie auch immer gearteten aktuellen AGs abzuschließen. Eine Gruppe Menschen saß zwei Tische entfernt und debattierte die Entstehung der Multikulturellen Tribunale. Flint versuchte, die Diskussion auszublenden, aber mindestens zwei der Studenten erschienen ihm recht gewitzt, und so ertappte er sich häufiger bei einem Lächeln, als er es für möglich gehalten hätte, während er selbst mit Routinerecherchen befasst war.
    Und Routinerecherchen waren das wirklich. Unternehmensberichte, Finanzberichte, Unternehmensrichtlinien bis zum Pupillenstillstand. Flint wollte gerade aufgeben und sich einem anderen Bereich seiner Nachforschungen zuwenden, da fand er endlich, wonach er gesucht hatte.
    Eine Gesellschaft, die einen Untervertrag mit einem Subunternehmen der Gale Research and Development hatte, hatte nur eine einzige Angestellte, eine Frau namens Mary Sue Jørgen Meister. Auf den meisten Geschäftsakten tauchte sie nur als M.S.J. Meister auf, aber in eben diesem einen Dokument hatte er nun auch ihren vollen Namen gefunden.
    Bei der ursprünglichen Suche war Flint nicht auf den Namen gestoßen, weil das Unternehmen so klein war, dass es in all den Unterlagen untergegangen war. Dennoch: Mary Sue Jørgen Meister hatte Gale Research and Development zweihunderttausend Credits in einem Monat eingebracht.
    Sie hatte die Wasserrechte für einen kleinen Nebenfluss in einer Randkolonie angekauft. Diese Rechte hatte sie einem Tochterunternehmen von Gale weiterverkauft, das die Rechte dann an den Mutterkonzern weiterveräußert hatte, der diese wiederum an BiMela übertragen hatte. Die dann diese Rechte an ein anderes (nicht angeschlossenes) Unternehmen weiterverkauften, das einen Preis zu bezahlen hatte, der um zweihunderttausend über dem lag, den Gale ursprünglich bezahlt hatte.
    Flint folgte der Spur bis zu dem Nebenfluss selbst, der, wie sich herausstellen sollte, nicht existierte. Der Fluss war Jahrzehnte zuvor ausgetrocknet, kurz nachdem die Bevölkerung jener Randkolonie flussaufwärts eine Stadt gegründet hatte. Doch aus irgendwelchen Gründen tauchte der Fluss immer noch als solcher in allen offiziellen Kartenwerken auf. Die Eigner des Landes hatten nichts dagegen, die Wasserrechte für wenig Geld zu verhökern, auch wenn es dort derzeit gar kein Wasser gab. Sie nahmen an, das Wasser würde irgendwann wieder fließen, und übersahen dabei die Dämme, die inzwischen stromaufwärts errichtet worden waren.
    Das auf Wasserkraft spezialisierte Unternehmen, das BiMela die Rechte abgekauft hatte, hatte arglistige Täuschung geltend gemacht. BiMela machte Unwissenheit geltend und ging den ganzen Weg zurück, um schließlich das Unternehmen anzuklagen, das M. S. J. Meister gegründet hatte. Eine Firma, die sich nach all den Jahren, die das Wasserkraftunternehmen gebraucht hatte, um herauszufinden, dass es Rechte an einem nicht existenten Fluss erworben hatte, längst aufgelöst hatte.
    M. S. J. Meister war ebenfalls von der Bildfläche verschwunden. Aber Flint hatte jetzt weitere Namen, mit denen er arbeiten konnte. Mary Sue und Meister. Er fand diverse Schreibweisen und weitere Gaunereien, von denen einige mit BiMela in Verbindung standen, andere wieder nicht.
    Mary Sue hatte ihre Fingerabdrücke überall in BiMelas Organisation hinterlassen, Meister hingegen nicht. Dieser Name war mit dem Wasserkraftfall erloschen.
    Aber der Name war viel früher in Erscheinung getreten.
    Ein Aufblitzen roten Lichts erregte Flints Aufmerksamkeit. Dieser Tisch warnte ihn mit diesem widerlichen Blitzlicht, dass er sein Freikontingent nun beinahe aufgebraucht habe. Er öffnete das Bestellfenster, bestellte mehr Kaffee, als er brauchte, und einen Teller mit Spaghetti, die er vermutlich nicht anrühren würde.
    Die Jurastudenten hinter ihm diskutierten immer noch. Zu den Peyti auf der anderen Seite der Cafeteria hatte sich ein Mensch hinzugesellt, der sich Sorgen über ein kuppelübergreifendes Examen machte. Eine Hand voll Dhyos presste an einem dritten Tisch die langen Finger zusammen, offensichtlich ebenfalls debattierend.
    Ein Tablett mit Kuchen schwebte vorüber. Ein weiteres folgte, dieses beladen mit einer ganzen Kanne Kaffee, einem frischen Becher und einem Teller Spaghetti mit einer Soße, die zu orangefarben

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