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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Augen war es eine Ironie, dass um ihn herum alle in Panik gerieten, mit Ausnahme des einzigen Mannes, der, wenn es darum ging, von Bombenlegern verfolgt zu werden, Grund zur Sorge hatte.
    War die Bombe in der Taube platziert worden, nachdem er das Schiff verlassen hatte? Und sollte dem so sein, hatte man sie dort seinetwegen platziert?
    Außerhalb des Hafens war das Durcheinander noch schlimmer – Leute versuchten, hineinzukommen, Notdienstpersonal schleppte allerlei Zeug herum, und panische Reisende hasteten in alle Richtungen davon. Flint schleifte derweil immer noch van Alen mit sich, die sich offenbar von all dem Chaos ablenken ließ.
    Endlich griff er zu, packte den Plastikbeutel mit dem Handheld und presste ihn an seine Brust.
    Van Alen schien es nicht bemerkt zu haben.
    Auch merkte sie nicht, dass sie den Parkplatz erreicht hatten, auf dem sie ihren Luftwagen zurückgelassen hatten. Er war froh, dass sie nicht mit seinem Luftwagen gekommen waren, froh, dass sie sich überlegt hatten, sein Wagen könnte zu viel Aufmerksamkeit erregen. Dabei hatte er gar nicht daran gedacht, dass der Verzicht auf seinen eigenen Wagen die zuständigen Stellen vielleicht von seiner Spur abbringen würde.
    »Ich fahre«, sagte Flint. »Geben Sie mir die Codes.«
    Sie blinzelte, als hätte sie ihn nicht verstanden. Er schickte ihr eine Botschaft über ihre Links, und sie blinzelte wieder, sah ihn aber dieses Mal direkt an.
    »Nein«, sagte sie.
    »Wir müssen von hier verschwinden«, sagte er.
    »Ich schaffe das schon.« Sie riss sich los und hastete durch die Reihen der geparkten Fahrzeuge. Momentan hielt sich außer ihnen niemand auf dem Parkplatz auf – vielleicht saßen alle, die hier geparkt hatten, noch im Gebäude fest. Dies war ein Kurzzeitparkplatz für den VIP-Bereich, und ein großer Teil der VIPs war vermutlich in Terminal 25 zu finden.
    Flint wollte gar nicht darüber nachdenken. Er wollte nicht darüber nachdenken, welchen Schaden die Bombe angerichtet haben mochte.
    Van Alen lief zu ihrem Wagen. Flint musste sich sputen, um mit ihr Schritt zu halten. Vielleicht hätte er schon früher mit ihr reden sollen, statt sie einfachüberall dorthin zu zerren, wo er hinwollte. Ein einziger Satz hatte genügt, um sie ins Leben zurückzuholen.
    Allerdings hatte auch die Ruhe auf dem VIP-Parkplatz einen Beitrag dazu geleistet. Die Wagen hier waren größtenteils teuer und ziemlich neu. Ein paar erwachten mit einem Piepton zum Leben, als Flint und van Alen an ihnen vorbeihetzten – eine elektronisch gesteuerte Anfrage, um herauszufinden, ob sie aufgrund des Notfalls bereits starten sollten, wenn sich ihre Eigentümer näherten.
    Doch nachdem die Fahrzeuge erkannt hatten, dass die Leute, die an ihnen vorbeieilten, nicht ihre Eigentümer waren, verfielen sie wieder in Schweigen. Dieses elektronische Geplänkel war eine Notfallsicherung, eine Vorrichtung, die in extrem kostspielige Fahrzeuge eingebaut wurde, für den Fall, dass die Netze deaktiviert waren und sämtliche Links versagten.
    Flint war nicht sicher, ob er einen Wagen haben wollte, der mit jeder Person davonfahren würde, die es schaffte, ihn davon zu überzeugen, dass das Ende gekommen war. Er war froh, dass sein Wagen alt und schäbig war, und er wünschte, er stünde nun auf diesem Parkplatz und nicht vor van Alens Bürogebäude.
    Mühelos fand sie ihren Wagen. Ein Wagen, der sie nicht mit einem Piepen begrüßte, was Flint als beruhigend empfand. Als sie zur Fahrertür ging, versuchte er es ein letztes Mal.
    »Lassen Sie mich fahren. Ich habe eine Zulassung für Einsatzfahrzeuge.«
    »Ich bin überzeugt, die werden wir nicht brauchen«, sagte van Alen.
    Flint reckte eine Hand zum Himmel empor. In der Ferne bedeckten schwarze Punkte ein ausgedehntes Gebiet zwischen den Gebäuden der Stadt und dem Hafen. Schwarze Punkte, bei denen es sich nur um Luftwagen und Einsatzfahrzeuge handeln konnte.
    »Sind Sie sicher?«, fragte er.
    Sie lächelte. »Ich habe auch ein paar Tricks auf Lager.«
    Seine Tür entriegelte und öffnete sich. Der Wagen hieß ihn mit einer knappen Grußbotschaft willkommen, eine Eigenschaft, die Flint in seinem eigenen Fahrzeug deaktiviert hatte. Als er eingestiegen war, schloss der Wagen selbsttätig die Tür, legte ihm die Sicherheitsgurte an und erkundigte sich, ob er etwas zu verstauen habe.
    »Nein«, sagte er, da er es vorzog, keine Botschaft über seine Links zu senden. Dann blockierte er den Zugriff des Wagens auf sein persönliches Netzwerk.

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