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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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entwickelte, nicht deplatziert war.
    »Ich glaube, ich fange auch an, Sie zu mögen«, sagte er.

 
33
     
    J emand gab Nyquist ein Paar Schuhe aus einem Spind. Sie waren eine Nummer zu klein. Sie drückten schmerzhaft, aber sie würden reichen müssen.
    Man hatte ihn angewiesen, auf den ermittelnden Beamten zuwarten, aber er war nicht bereit, auf irgendjemanden zu warten. Er hegte den Verdacht, dass außer ihm niemand auf der Suche nach Flint war – jedenfalls zurzeit. Erst, wenn der Hafen mit der Explosion selbst fertig wäre, würde man sich um den Bombenleger kümmern.
    Der neue Anzug verbreitete eine kratzige Wärme auf seinem Körper, die er dem alten durch intensives Tragen ausgetrieben hatte. Er zupfte an den Ärmeln, wünschte, er hätte Zeit für eine Dusche. Doch die hatte er nicht. Stattdessen würde er diesen Ort verlassen müssen, geplagt von einem Jucken und noch immer eingehüllt in irgendein schleimiges Zeug, das die Dekontaminationseinheiten bei ihm angewendet hatten.
    Er wollte Zengotita suchen, wusste jedoch, dass er auch dafür keine Zeit hatte. Sobald ihre Links wieder arbeiteten, würde sie eine Botschaft von ihm vorfinden, in der er ihr alles Gute wünschte und sich erkundigte, ob sie oder ihre Leute irgendetwas brauchten.
    Er schaffte es, den Dekontaminationsbereich zu verlassen und den Korridor hinunterzugehen, ehe irgendjemand merkte, dass er fort war.
    Auf dem Korridor huschte er an der Wand entlang, um nicht mit der Flut von Einsatzkräften zu kollidieren, die sich in die andere Richtung wälzte. Er war erstaunt, wie viele Leute imZuge der Ermittlungen zum Einsatz kamen. Zugegeben, eine Person war tot und mehrere andere verwundet.
    Dennoch war er der Ansicht, dass diese Unmengen an Einsatzkräften besser beraten wären, etwas anderes zu tun, zumindest etwas anderes, als die Korridore zu verstopfen. Wenn sie herausfinden wollten, ob es auf anderen Schiffen ähnliche Explosivstoffe gab, konnten sie Handhelds und Bots einsetzen. Wenn sie jedoch beabsichtigten, mit jeder Person in dem entsprechenden Gebiet zu sprechen, wäre es klüger gewesen, sie hätten all diese Personen festgehalten und auf das Eintreffen der Polizei gewartet.
    Er hatte schon früher Situationen erlebt, in denen Massen von Zeugen verhört werden mussten, und er wusste, dass die Einsatzkräfte die erste Befragung nur versauen konnten. Besser, die Polizei versaute sie selbst. Dann konnten die Beamten auch jegliche Schuld nur bei sich selbst suchen.
    Unterwegs schwankte er ein wenig. Es lag nicht nur an der Geschichte mit seinem Innenohr – von der er zudem annahm, dass die medizinische Behandlung, die man ihm in der Dekoneinheit verabreicht hatte, sie längst wieder in Ordnung gebracht hatte –, es lag auch an der Situation selbst. Das Adrenalin in seinem Körper war längst aufgebraucht. Nun blieb ihm nur die schwere Erschöpfung infolge der Kombination aus Schock, Furcht und der Freude, noch am Leben zu sein.
    Er brauchte fünfzehn Minuten länger als geplant, aber schließlich schaffte er es bis zum Hauptgebäude des Hafens. Er musste auf seine Identifikationsdaten als Polizist zurückgreifen, die in einen Chip an seiner Hand eingebettet waren, um eine Anzahl abgeriegelter Bereiche zu passieren, doch schließlich hatte er es geschafft.
    Ebenso wie es ihm gelungen war, ein halbes Dutzend Botschaften über seine Links an die diversen Behördenvertretungen im Hafen zu schicken und sie daran zu erinnern, dass sie Flint suchen sollten. Von den meisten erhielt er keine Antwort.
    »Wir wissen Bescheid«, meldete eine zuständige Stelle, und Space Traffic bestätigte den Erhalt der Botschaft mit sonderbaren Worten.
    Er hat den Mond nicht verlassen, hatte eine der zuständigen Personen formuliert. Wir überwachen die Schiffe, um sicherzugehen.
    Nyquist war überrascht, dass überhaupt jemand den Mond verlassen hatte, und das sagte er auch. Der Officer erinnerte ihn daran, dass es noch andere, kleinere Häfen in kleineren Städten gab und Flint von dort aus hätte verschwinden können.
    Aber auch diese Äußerung kam ihm merkwürdig vor. Selbst wenn Flint den Hafen sofort verlassen hätte, nachdem er die Taube aufgesucht hatte – und die Videoaufzeichnungen deuteten darauf hin, dass er das nicht getan hatte –, hätte er einen Hochgeschwindigkeitszug zur nächsten Kuppel nehmen, ein Schiff mieten und eine Starterlaubnis einholen müssen. Das hätte ihn im besten Fall mehrere Stunden Zeit gekostet, und die Starterlaubnis

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