Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
Ein Teil von ihm wollte sogar, dass sie blieb, wollte, dass sie ihn im Fall der Fälle abschirmte. Aber ein anderer Teil von ihm verlangte danach, absolut allein zu sein.
    »Möchten Sie etwas Bestimmtes?«, fragte sie. Bisher hatte sie sich nicht von ihrem Sofa erhoben.
    »Nein.« Er zog sich einen Stuhl heran, schloss den Handheld an den Computer an und lud die Daten herunter. DasHazMat-Team hatte die Daten komprimiert. Während er den Schirm beobachtete, huschten die Informationen so schnell vorbei, dass es aussah, als wären es nur willkürlich angeordnete Lichtpunkte anstelle echter Datensätze, und ihm wurde klar, dass sein ursprünglicher Plan nicht funktionieren würde.
    Er hatte gehofft, er könnte die wichtigsten Informationen isolieren – all das Zeug von der Brücke, sehr wahrscheinlich – und es dann von dem Computer in die Datenchips an seiner Hand herunterladen. Dann hätte er den Handheld genommen und seine eigenen Chips zur Datensicherung genutzt und die Informationen Stück für Stück an diversen Orten in der ganzen Stadt in Augenschein genommen.
    Aber er war nicht einmal überzeugt, die wichtigen Informationen isolieren zu können, und selbst wenn das möglich sein sollte, war er nicht sicher, ob die Chips, die er trug, genug Speicherplatz für diese Datenmenge besaßen. Andererseits wollte er auch keine Daten in van Alens Büro zurücklassen. Er musste hier raus, aber wohin wusste er nicht.
    Kein Wunder, dass die Leute von HazMat ihm gesagt hatten, sie hätten getan, was sie konnten. Alte Schiffe wie dieses verfügten normalerweise nur über ein Achtel des Datenspeichers einer Raumjacht wie der Emmeline. Irgendwann in der Vergangenheit musste Paloma die Kapazität deutlich erhöht haben.
    Oder HazMat hatte nicht nur die Informationen heruntergeladen, die in den schiffseigenen Systemen gespeichert worden waren. Er hatte nicht daran gedacht, sich zu erkundigen, welche Systeme noch an Bord waren.
    »Probleme?« Van Alen hatte immer noch kein Essen bestellt. Soweit er es erkennen konnte, hatte sie sich überhaupt nicht gerührt.
    »Nein«, log er und fragte sich, ob er das Gesicht verzogen hatte. »Abgesehen davon, dass ich Hunger habe.«
    »Na gut.« Sie schwang die Beine von der Couch. »Ich nehme an, Sie wollen nicht, dass ich zu diesem heiklen Zeitpunkt meine Links benutze.«
    »Das ist nicht wichtig.« Er hatte jegliche Vernetzung unterbunden, und er stellte mit Erleichterung fest, dass ihr das nicht bewusst war.
    »Gut«, sagte sie. »Dann schicke ich jemanden los, damit er uns eine kleine Schlemmerei holt.«
    Sein Magen knurrte, und er war erstaunt, dass er nach dem Tag, den er hinter sich hatte, noch Hunger entwickeln konnte.
    Er setzte sich. Van Alens Miene war geistesabwesend, ein Ausdruck, den Menschen manchmal dann bekamen, wenn sie Botschaften über ihre Links verschickten.
    Als sie blinzelte und ihn wieder direkt ansah, sagte er: »Das wird mich vermutlich für ziemlich lange Zeit beschäftigen.«
    »Wochen, Monate, Jahre?«, fragte sie.
    Am liebsten hätte er mit einem knappen ›Ja‹ geantwortet. Stattdessen sagte er: »Bis morgen mindestens.«
    Seufzend sah sie sich in ihrem Büro um, als hätte es plötzlich die Farbe gewechselt, und erhob sich. »Tja, was für ein Glück für uns, dass gleich hinter dieser Tür ein vollausgestattetes Badezimmer ist.«
    Sie deutete auf einen der großen Bäume, die sich an die Wand drückten.
    »Sie können duschen oder was immer Sie wollen«, sagte sie.
    »Was immer ich will, mit Ausnahme der Kleider zum Wechseln«, entgegnete er.
    »Geben Sie mir Ihre Größe, und ich schicke einen der Mitarbeiter los.«
    »Meinen Sie nicht, das würde ziemlich verdächtig wirken?«, fragte Flint.
    Sie legte den Kopf schief und lächelte. »Einen der männlichen Mitarbeiter, und wer sollte dem schon dumme Fragen stellen?«
    Nyquist, dachte Flint, sprach es aber nicht aus. Der Handheld war mit der Übertragung der Daten beinahe fertig. Flint sah sich zu dem Sofa um. Insgeheim hoffte er, dass es lang genug war, damit er sich ein bequemes Nickerchen gönnen konnte.
    »Brauchen Sie Hilfe?«, fragte van Alen in einem Ton, den die Leute gerne benutzten, wenn sie im Grunde gar nicht helfen wollten.
    »Nein«, sagte er.
    »Gut, dann kümmere ich mich ums Geschäft.«
    Stirnrunzelnd sah er sie an.
    »Ich habe noch andere Klienten, wissen Sie«, sagte sie.
    Die Stirnfalten vertieften sich.
    Sie lächelte, aber es war ein kühles Lächeln. »So sympathisch Sie mir auch

Weitere Kostenlose Bücher