Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch

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begleiteten, nicht verletzen musste, und dass Nyquist nicht gegen die Vorschriften verstoßen musste, an die er sich zu halten hatte. Flints Vorgehen hatte beiden Ergebnisse eingebracht, die sie nicht erzielt hätten, hätte er sich nicht eingemischt.
    »Sie haben nur Augenblicksaufnahmen«, sagte Murray. »Er ist an Bord gegangen und wieder von Bord, und das Ding ist nicht explodiert. Er war dem Schiff zum Zeitpunkt der Explosion nicht nahe genug, um die Sprengung mit einer Fernbedienung auszulösen, ganz egal wie ausgereift seine technische Ausstattung auch sein mag. Vielleicht hat jemand die Tür präpariert, damit sie hochgeht, wenn sie zum zweiten Mal geöffnet wird. Vielleicht hat jemand mit einem Zeitzünder dafür gesorgt, dass die Bombe zu genau dieser Zeit an genau diesem Tag explodiert. Vielleicht hat jemand einen Fehler begangen, die falschen Kabel zusammengedreht und so die Explosion ausgelöst. Das können wir nicht wissen, solange die Techniker ihre Untersuchung nicht abgeschlossen haben.«
    Flint klappte den Mund auf, um weitere Argumente vorzubringen, als ihm plötzlich klar wurde, was Murray zwischen den Zeilen gesagt hatte, tief eingebettet in seinen ganzen Redefluss. Flint hatte sich im Hafen aufgehalten, als die Explosion stattgefunden hatte. In diesem Punkt war Nyquist seiner Sache nicht sicher gewesen.
    »Wo ist Flint jetzt?«, fragte er und beugte sich vor.
    Murray lehnte sich noch weiter zurück und sah aus, als müsse er jeden Moment in dem Gemälde versinken, das die Wand hinter ihm schmückte. »Woher soll ich das wissen?«
    »Weil Sie auch wussten, dass er hier war, als die Bombe hochgegangen ist.«
    Murrays Wangen nahmen einen rosaroten Farbton an. Mit einem Donnern brachte er seinen Stuhl wieder sicher zum Stehen. »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Sie sagten, er war nicht nahe genug, um die Explosion mit einer Fernbedienung auszulösen, was bedeutet, dass Sie wissen, wo er war.« Nyquist ging um den Schreibtisch herum und zerrte an der Tür hinter dem Empfangstresen. Sie war verschlossen. »Ist er hinter der Tür?«
    »Er ist nicht hier.« Murray klang mürrisch, aber er forderte Nyquist nicht auf, seinen Arbeitsbereich zu verlassen.
    »Wo ist er?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Murray.
    »Dann sagen Sie mir eben, wo er war, als die Bombe explodiert ist.«
    Murray seufzte.
    Nyquist drehte sich um, die Hand immer noch auf dem Türknauf. »Ich kann diese Information verdammt noch mal von so ziemlich jedem bekommen, der hier arbeitet. Zum Teufel, ich kann sie mir selbst aus dem Computer holen, wenn Sie mir die Zeit dazu geben, also reden Sie.«
    Murray schürzte die Lippen.
    Nyquist beugte sich zu der Monitorbank hinab, wusste aber nicht, wo er auf den Computer zugreifen konnte. Nun ja, dann würde er eben so lange irgendwelcheOberflächen betasten, bis er hatte, was er wollte.
    Murray packte seine Hand. »Er war mit seiner Anwältin zusammen.«
    »Wo?«, fragte Nyquist.
    »Terminal 35.«
    »Und was hat er da gemacht?«, fragte Nyquist, obgleich er den Verdacht hegte, es bereits zu wissen.
    »Er hat einen Datentransfer von einem Schiff namens Lost Seas überwacht.«
    »Ich dachte, das Schiff stünde unter Quarantäne«, sagte Nyquist. »Ich dachte, niemand darf an Bord gehen.«
    »Die HazMat-Leute haben die Sache bis zu der Explosion bearbeitet«, sagte Murray.
    »Trotzdem konnte Flint nicht an Bord, richtig? Er konnte nicht auf das Schiff zugreifen, solange HazMat nicht fertig war.«
    »Vielleicht sollten Sie sich die einschlägigen Vorschriften ansehen, die hier im Hafen gelten, Detective«, sagte Murray.
    »Vielleicht sollten Sie sie mir erklären.«
    Murray zuckte mit den Schultern. »Das ist nur Hörensagen.«
    Nyquist seufzte. Mit Murray konnte er sich noch die ganze Nacht herumstreiten, ohne etwas zu erreichen. Er würde sich die Vorschriften ansehen, sobald er Zeit dafür fand. Vielleicht konnte er auch DeRicci fragen. Sie hatte vermutlich jemanden, der so etwas binnen eines Herzschlags in Erfahrung bringen konnte.
    »Wenn Flint in der Nähe der Lost Seas war, als die Bombe explodiert ist, wohin ist er dann von da aus gegangen?«, fragte Nyquist.
    Murray zog die Brauen hoch. »Das habe ich nicht verfolgt.«
    »Nein, Ihre Systeme aber schon. Wollen Sie das System programmieren, damit es seine Schritte aufzeigt, oder soll ich es tun?« Wieder hielt er eine Hand in die Nähe der Schirme.
    Murray schlug seine Finger weg. »Flint war Polizist bei Space Traffic.«
    »Und?«, fragte