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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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beeindruckt gewesen. Ignatius, der Wagner, der vor ein paar Jahren versucht hatte, ihn anzuheuern. Als Flint Paloma davon erzählt hatte, hatte sie mit keinem Wort erwähnt, dass er ihr Sohn war. Stattdessen hatte sie gesagt: Er war nie der hellste Wagner. Aber das hat nichts zu sagen. Die meisten Wagners sind Genies, vor allem, wenn es um multikulturelles Recht geht. Ignatius ist lediglich brillant.
    Damals hatte, wie Flint sich erinnerte, eine Art Machtkampf bei WSX stattgefunden, und Ignatius war über die Firmenpolitik nicht erfreut gewesen.
    Die Politik der Kanzlei unter der Leitung seines Bruders.
    Claudius schien seine Hände nicht mehr im Spiel zu haben.
    War auch er verschwunden?
    Flint fand keine Beweise dafür, doch das hatte nicht viel zu bedeuten. Da waren so viele Beweise für andere Verbrechen, für abscheuliche, bösartige Verschleierungsmaßnahmen, dass er das Gefühl hatte, in den Informationen zu ertrinken.
    Er musste sich auf einen bestimmten Punkt konzentrieren.
    Er musste mit der absolut letzten Datei anfangen, die in den Datenspeichern der Lost Seas abgelegt worden war. Diese Datei würde er von Anfang bis Ende lesen und herausfinden, ob sie irgendwelche Hinweise für ihn barg.
    Dann würde er sich noch einmal Palomas holografischen letzten Willen ansehen, um herauszufinden, ob sie irgendwelche Anspielungen hinsichtlich dieser alten Akten gemacht hatte, Anspielungen, die er jetzt vielleicht verstehen würde.
    Außerdem wusste er nicht, was er sonst hätte tun können.

 
53
     
    N yquist brauchte nicht lange, um die Identität des Mannes festzustellen, der den bixinischen Attentäter aus dem Gebäude getragen hatte. Es war Ken McKinnon, ein Kleinkrimineller mit einer langen Liste von Verhaftungen und einigen Verurteilungen. Oft übernahm er Jobs wie den, den er für die Attentäter übernommen hatte, trug eine Tüte, öffnete eine Tür, steuerte einen Wagen.
    Normalerweise war er vom eigentlichen Verbrechen stets weit genug entfernt, sodass es schwer war, ihn festzunageln. Selbst bei diesem Verbrechen würde es nicht einfach werden, ihm etwas nachzuweisen. Er könnte behaupten, er hätte die Tüten im Fahrstuhl oder in der Nähe der Treppe gefunden und beschlossen, sie mit hinauszunehmen.
    Schlimmstenfalls würde er wegen eines unbedeutenden Diebstahls verurteilt werden, und das auch nur, wenn die Eigentümerin der Tüten die Tat zur Anzeige brachte. Was sie natürlich nicht tun würde, da sie nun einmal tot war.
    Nyquist stand auf und schenkte sich noch einen Kaffee aus der Gemeinschaftskanne auf dem Korridor ein. Das gute Zeug, das DeRicci mitgebracht hatte, war längst leer. Dann kehrte er in sein Büro zurück. Von der Erschöpfung, die er vor einer Weile empfunden hatte, war nichts mehr zu spüren. Er war nicht sicher, ob er einen neuen Ansporn erhalten hatte oder ob er schlicht weit über den Punkt der Erschöpfung hinaus war. Alles, was er wusste, war, dass er sich das erste Mal seit Stunden gut fühlte.
    Vielleicht lag das daran, dass sich die einzelnen Puzzlestücke allmählich zusammenfügten.
    Nicht, dass ihn all diese Puzzlestücke glücklich gemacht hätten. Als er erkannt hatte, dass der mysteriöse Mann McKinnon war, hatte er auch erfahren, dass noch jemand anderes an diesem Nachmittag auf McKinnons Akte zugegriffen hatte.
    Wie es schien, waren Streifenpolizisten zu einer lauten und gewalttätigen Auseinandersetzung in der Nähe von McKinnons Wohnung gerufen worden. Als sie eintrafen, fanden sie blutbespritzte Wände vor, etwas biochemischen Schleim auf dem Boden und McKinnon, der an einer Mauer lehnte, die Knochen zertrümmert, zwei zerknitterte Tüten neben sich.
    Es stellte sich heraus, dass der biochemische Schleim eine Spur darstellte, und dass diese Spur aus dem Haus hinausführte. Die Techniker hatten sie bis auf die Straße verfolgen können, wussten aber nicht, worum es sich handelte.
    Nyquist ließ die Informationen, die die Techniker im Fall McKinnon über den Schleim hatten sammeln können, vom Computer mit den Informationen vergleichen, die seine eigenen Techniker zusammengestellt hatten. Es war die gleiche Substanz.
    Die bixinischen Attentäter hatten McKinnon umgebracht und waren auf die Straße hinausgeglitten, wo sie vermutlich irgendeine Art Fortbewegungsmittel bereitgehalten hatten.
    Nyquist würde es nie genau erfahren, da McKinnons Gebäude keinerlei Sicherheitseinrichtungen hatte. McKinnons Links hatten in dem Moment versagt, in dem die Bixiner ihn berührt

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