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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Daten duplizierten sich. Es reichte, sie von einem Büro in ein anderes zu befördern, um eine neue Kopie anzulegen. Nur eine einzige Ausgabe eines bestimmten Datensatzes zu haben, war beinahe unmöglich.
    Es sei denn, jemand hatte alle übrigen Kopien gezielt gelöscht.
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete Flint die Dateinamen, die vor ihm über den Bildschirm liefen.
    »Du hättest mir einen Hinweis hinterlassen können«, murmelte er.
    Doch das hatte sie nicht getan. Sie hatte ihm nur die Dateien hinterlassen.
    Als wäre das absolut ausreichend.

 
51
     
    N yquist aß das letzte Croissant. Seine Finger waren fettig von der Butter, und an seinem Hemd klebten Krümel, aber das war ihm egal.
    Die Leckerei war wundervoll gewesen, belebend, und DeRiccis Besuch hatte seine Stimmung merklich gehoben.
    Mit neuem Selbstvertrauen hatte er sich wieder dem Überwachungsvideo gewidmet, getrieben von dem Gefühl, er könnte endlich eine Chance haben, diesen Fall aufzuklären.
    Er war gerade dabei, das Video Szene um Szene durchzusehen, als er eine Botschaft von den Technikern erhielt. Sie war lang und kompliziert, und als er sie öffnete, fühlte er, wie ihm der Atem stockte.
    Die Information, die er angefordert hatte, als DeRicci bei ihm gewesen war, war eingetroffen. Vermengt mit dem so genannten biochemischen Schleim war bixinische DNA gefunden worden. Die Attentäter hatten Paloma ermordet, und bedachte man die Menge bixinischer Biomasse, die sich mit ihrem Blut vermischt hatte, dann hatte sie es vermutlich geschafft, auch einen der Bixiner zu töten.
    Was eine weitere Frage aufwarf: Was war aus der Leiche geworden?
    Natürlich wusste er nicht, wie Bixiner aussahen, also war es möglich, dass er das Ding gesehen hatte, ohne es zu merken. Er suchte in der Polizeidatenbank nach einem Bild eines Bixiners und ließ es auf der anderen Seite des Raums als Hologramm anzeigen.
    Bixiner waren lang und dünn, wie ein Seil oder eine Schlange, und ihre Haut war gräulich-grün. Es gab keine erkennbarenCharakteristika, keine Finger, keine Augen. Er konnte nicht einmal einen Mund oder irgendwelche Sexualorgane erkennen.
    Er bat das System, den Mund anzuzeigen, worauf sich eine Art Saugorgan aus der Mitte des Seils hervorwölbte. Dann bat er um die Geschlechtsmerkmale, die sich gleich darauf in Form silbriger Einkerbungen zu erkennen gaben, welche in einem Zickzackmuster über eine Seite des Seils verliefen. Das Zickzackmuster war bei allen fünf Geschlechtern leicht unterschiedlich angeordnet.
    Nyquist hatte Gesellschaften mit mehr als drei Geschlechtern nie verstehen können – um die Wahrheit zu sagen, es fiel ihm schon schwer, über das nicht reproduktionsfähige dritte Geschlecht nachzudenken, das es bei so vielen Spezies gab.
    Er forderte das System auf, ihm die Appendizes zu zeigen – er war klug genug, nicht nach Armen oder Beinen zu fragen –, und erhielt ein Bild von einigen mysteriösen Körperteilen, Dinge, die aus der Mitte des Seils hervorquollen, aus der Basis oder aus der Spitze. Einer dieser sonderbaren Körperteile wies einen Auswuchs auf, der als Filament gekennzeichnet war, ein Körperteil, der es den Bixinern offenbar gestattete, Werkzeuge zu entwickeln, so wie die Menschen es getan hatten, als sie angefangen hatten, ihre Daumen zu benutzen.
    Doch das System konnte ihm weder Augen noch Ohren liefern, obwohl die Informationen, die über die Bixiner verfügbar waren, besagten, dass sie neben einem mehrstufigen Tastsinn auch über ein bemerkenswertes Gehör verfügten.
    Als er das System aufforderte, ihm den Ablauf eines Attentats vorzuführen, verschwamm das Hologramm in einem Nebel aus Farben. Der seilartige Bixiner wirbelte so rasch umher, dass Nyquist nicht erkennen konnte, was er tat.
    Nyquist musste das System anweisen, ihm die Szene noch einmal mit einem Hundertstel der vorherigen Geschwindigkeit vorzuführen, damit er sehen konnte, was passierte. EinOpfer in Form eines Menschen (der so groß war wie der Bixiner lang) stand neben dem Bixiner. Der Bixiner begann sich zu drehen. Der seilartige Körper, der bis dahin glatt ausgesehen hatte, bildete plötzlich scharfkantige Schuppen – Nyquist wusste nicht, wie er diese Auswüchse sonst bezeichnen sollte –, die aus ihm herauswuchsen wie winzige Messerklingen. Der Bixiner kreiselte, und während er kreiselte, umschlang er sein Opfer, zerdrückte und zerschnitt es im gleichen Moment.
    Nyquist ließ das Programm schneller laufen und bat um eine Abbildung des Opfers

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