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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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und danach würde er tun, was meine Mutter schon getan hatte. Ich musste ihm schwören, niemandem irgendetwas davon zu erzählen, nicht einmal meinem Bruder. Mein Vater hat behauptet, er würde es meinem Bruder selbst erklären.«
    »Und, hat er?«, fragte Nyquist.
    Wagner zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Ich habe meinen Vater danach nur noch zwei Mal gesehen, und beide Male war er damit beschäftigt, Informationen in meine persönlichen Systeme zu laden, damit ich erfuhr, wie die Kanzlei funktionierte. Trotzdem habe ich mich beinahe ein Jahr lang in Besprechungen auf Partnerebene zum Affen gemacht.«
    Wie es schien, hatte ihm das gar nicht geschmeckt. Vermutlich hatte er es als demütigend empfunden, er, ein Mann, der es vorzog, immer ganz oben zu stehen.
    »Wissen Sie, wo Ihr Vater ist?«, fragte Nyquist.
    Wagner studierte ihn einen Moment lang. »Wie wichtig ist das?«
    »Es könnte der Schlüssel zur Aufklärung des Mordes an Ihrer Mutter sein«, sagte Nyquist.
    Wagner legte den Kopf schief, als würde er darüber nachdenken.
    »Besonders in Anbetracht dessen, was Sie mir erzählt haben«, sagte Nyquist. »Dass Flint diese Dateien hat und Ihr Vater die einzige andere Person ist, die weiß, was sie enthalten.«
    »Letzteres habe ich nie behauptet«, sagte Wagner.
    »Aber gemeint«, gab Nyquist zurück.
    Wagner nickte. »Sie finden die Wohnung meines Vaters ein Stockwerk über der meiner Mutter. Meine Mutter beschloss, den Namen einer Taube anzunehmen, ein Vogel, mit dem die meisten Terraner Frieden assoziieren. Mein Vater hat sich eher an Raubvögeln orientiert. Er nennt sich Hawke. Ich glaube, damit wollte er sie ärgern.«
    Welch wundervolle Beziehung die beiden geführt hatten. Nyquist schüttelte sacht den Kopf. »Wird er mit mir reden?«
    Wagner zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht, und es ist mir auch egal. Ich denke, Sie haben mehr davon, Flint zu finden und mir mein Erbe wiederzubeschaffen. Dann kann ich Ihnen sagen, was hinter all dem steckt.«
    »Wenn ich wüsste, hinter was Flint her ist, wäre das beinahe genauso hilfreich«, sagte Nyquist.
    Wagner nickte.
    »Sie haben nicht zufällig eine Idee?«, fragte Nyquist.
    »Ich werde Flints Finanzen überprüfen«, sagte Wagner. »Es heißt, er hätte Geld, aber vielleicht stimmt das nicht. Ich kann mir jedenfalls abgesehen von Geld keinen Grund vorstellen, warum er so begierig auf die Hinterlassenschaft meiner Mutter ist.«
    »Denken Sie, er will Sie erpressen?«
    »Damit hat Mutter ständig gedroht«, sagte Wagner. »Für den Fall, dass die Kanzlei je preisgäbe, wer und wo sie war.«
    »Also enthalten diese Dateien irgendetwas Wichtiges«, schlussfolgerte Nyquist.
    »Warum sonst hätte sie sich die Mühe machen sollen, sie zu verstecken?«
    Sie vor dir zu verstecken, dachte Nyquist. Worte, die er auf keinen Fall hätte aussprechen wollen. »Hat sie diese Akten an sich gebracht, nachdem Sie die Leitung der Kanzlei übernommen haben?«
    Wagner presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Warum?«
    »Es kommt mir nur sonderbar vor«, sagte Nyquist. »Sie behaupten, Ihr Vater wüsste, was sie enthalten, also gibt es keinen ernsthaften Grund, sie zu verstecken, oder?«
    »Sie brauchte ein Druckmittel gegen die Kanzlei«, sagte Wagner.
    »Und dennoch hat sie weiterhin hier gearbeitet.«
    »Meine Mutter war eine heuchlerische, komplizierte Frau, die für Nettigkeiten wie Loyalität oder Diskretion offensichtlich nicht viel übrig hatte. Ich bin überzeugt, sie hätte die Informationen in diesen Dateien an Außenstehende weitergegeben, hätte die Kanzlei sie in irgendeiner Weise hintergangen«, sagte Wagner.
    »Außenstehende«, wiederholte Nyquist. »Wie die Presse?«
    Wagner zuckte mit den Schultern, doch dieses Mal sah die Geste zielgerichtet aus. »Ich habe keine Ahnung. Ich habe kaum mit ihr gesprochen, ich habe diese Dateien nie gesehen, und die ganze Geschichte hat ihren Anfang zu einer Zeit genommen, als ich noch ein Kind war.«
    »Und Ihr Vater hat sie nie darüber aufgeklärt?«
    »Warum sollte er?«, blaffte Wagner.
    »Weil er Ihnen die Leitung der Kanzlei übertragen hat«, sagte Nyquist. »Sie sagen, dass Xendor nichts mehr mit der Kanzlei zu tun hat. Das Gleiche gilt für Ihre Mutter. Ihr Vater war am Ende der einzig verbliebene Seniorpartner, richtig?«
    »Und?«, fragte Wagner.
    »Wenn er wollte, dass die Kanzlei überlebt, hätte er Ihnen dann nicht verraten müssen, wie Sie sie schützen können?«
    Wagner

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