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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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führen«, sagte Flint.
    »Und du würdest mich nicht überzeugen«, sagte Murray. »Gesetze reflektieren lediglich die Gesellschaft, die sie gemacht hat. Ja, sicher, wir mussten uns irgendwelchem außerirdischen Zeug fügen, das uns nicht passt, aber die müssen unseren Kram auch berücksichtigen. Am Ende funktioniert es jedenfalls.«
    »Und viele Leute müssen grundlos sterben«, entgegnete Flint.
    »Sagst du. Und die Aliens, deren Gesetze diese Leute missachtet haben, sagen, das Rechtssystem funktioniert. Verschwinde aus meinem Büro.«
    Flint atmete tief durch. »Ich bin nicht hier, um mit dir über Philosophie zu streiten. Ich bin hier, weil ich mit dir reden muss.«
    »Scheiße«, sagte Murray. »Du hast nicht einmal gewusst, dass ich immer noch hier bin, du und deine tolle Jacht in Terminal 25.«
    Flint wurde warm, als ihm die Hitze in die Wangen stieg.
    »Du denkst wohl, ich hätte nicht gesehen, wie du deinen Reichtum überall in der privilegierten Sektion zur Schau stellst. Und jetzt brauchst du was und kommst angelaufen, obwohl du vorher schon ein Dutzend Male hättest vorbeikommen können, nur so, zum Reden. Nein. Mit deinesgleichen habe ich nichts zu schaffen.«
    Also war Murray weniger wegen Flints beruflicher Entscheidung verärgert, als wegen seines Mangels an Feingefühl.
    »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du mich sehen willst«, sagte Flint. Das war nur eine halbe Lüge. Er war auch wegenPalomas Vorschriften über dauerhafte Freundschaften, wie oberflächlich sie auch sein mochten, fern geblieben.
    »Ja«, sagte Murray in einem vor Sarkasmus triefenden Ton. »Und du bist noch nicht mal auf die Idee gekommen, mich zu fragen, was?«
    Flint schüttelte den Kopf. »Tut mir leid.«
    »Ich werde dir nicht den Rücken freihalten, weil du in die Taube eingebrochen bist«, sagte Murray. »Ich habe dich beobachtet. Was hast du geklaut, hm? Du weißt, dass dieses Schiff Privatbesitz ist.«
    »Allerdings«, sagte Flint. »Die Frau, der es gehört hat, wurde heute Morgen ermordet. Sie war eine Freundin von mir. Sie hat mich gebeten, mich um ihre Sachen zu kümmern, sollte ihr je etwas zustoßen.«
    »Na klar«, sagte Murray. »Wenn dieses Schiff Teil einer polizeilichen Untersuchung ist, dann werden wir den Einbruch melden müssen, das weißt du.«
    »Du musst dem zuständigen Detective alle sachdienlichen Informationen zukommen lassen«, sagte Flint. »Ich habe auch mal in diesem Revier gearbeitet.«
    »Dann weißt du ja, dass dein Verhalten ziemlich sonderbar ist«, sagte Murray, hörte sich aber weniger gekränkt und mehr wie ein Freund an.
    »Ich weiß«, sagte Flint. »Und es wird noch sonderbarer. Ich muss herausfinden, wer für ein konfisziertes Schiff zuständig ist.«
    »Die Taube ist nie konfisziert worden, auch wenn wir mal gedacht haben, du hättest sie gestohlen.«
    »Das war nicht diese Taube«, sagte Flint. »Es war eine andere Version. Derselbe Eigentümer, übereinstimmende Registrierung, ältere Raumjacht.«
    »Da habe ich dir den Rücken freigehalten«, sagte Murray. »Du warst nie hier, um dich zu bedanken.«
    Das war Flint nicht in den Sinn gekommen. »Ich habe einProblem gelöst, bei dessen Bekämpfung zwei eurer Officers ihr Leben verloren haben. Wir sind also quitt.«
    Murray runzelte die Stirn, und die Falten, denen er gestattet hatte, sich in seine Haut zu graben, verliehen der Mimik zusätzliches Gewicht.
    »Du bist unverschämt«, sagte er.
    »Bin ich«, sagte Flint.
    »Du brichst das Gesetz«, sagte Murray.
    »Nicht im Moment«, entgegnete Flint. »Es sei denn, es ist illegal, mit dir zu sprechen.«
    »Du weißt, was ich meine. Diesen Job, den du da hast.«
    »Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einigen können«, sagte Flint. »Ich bevorzuge den Gedanken, dass ich etwas Gutes tue.«
    »Auf den Schiffen anderer Leute herumschnüffeln«, kommentierte Murray.
    »Hätte ich herumschnüffeln wollen, dann hätte ich erst eure Sicherheitssysteme deaktiviert.«
    Murray musterte ihn finster. Flints Computerkenntnisse waren bei Traffic legendär, da die meisten gerade einmal ihre Schiffe fliegen konnten, viel mehr nicht.
    »Du weißt, dass jede Unterhaltung, die wir führen, dem zuständigen Detective gemeldet wird, wer immer es auch sein mag«, sagte Murray.
    »Sein Name ist Bartholomew Nyquist«, sagte Flint. »Ein guter Mann.«
    »Ein Freund von dir?«
    »Nein, aber wir sind einander schon mal begegnet. Er wird seine Sache gut machen.«
    »Dann hast du also nichts dagegen,

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