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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nicht außerhalb des geschützten Raums von Kallisto treffen? Warum kommt er hierher?«
    »Talia?«, schlug Gonzalez vor.
    »Ich glaube nicht, dass er überhaupt von ihrer Existenz weiß«, erklärte Zagrando. »Es gibt zumindest keinen Beweis dafür.«
    »Dagegen auch nicht.«
    »Warum hätte er sich die Mutter schnappen sollen?«, fragte Zagrando. »Warum nicht einfach um ein Treffen bitten? Das ergibt keinen Sinn.«
    »Seine überraschende Ankunft auch nicht«, gab Gonzalez zu bedenken.
    »Es sei denn, er empfindet immer noch etwas für diese Frau«, sagte Zagrando.
    Gonzalez atmete einmal tief durch. Der Korridor hatte sich verjüngt. In diesem Teil des Hafens war sie bisher noch nicht gewesen. Die einzelnen Bereiche des Hafens unterschieden sich teilweise erschreckend voneinander.
    »Was haben seine Gefühle damit zu tun?«, wollte sie wissen.
    »Falls er irgendwie herausgefunden hat, dass sie verschwunden ist, könnte es sein, dass er vorhat, seine Dienste anzubieten.«
    Überrascht blickte sie ihn an. »Das ist das, was Sie tatsächlich vermuten, nicht wahr?«
    Zagrando schob die Hände tiefer in die Taschen, antwortete aber nicht. Statt dessen schwenkte er in einen abzweigenden Korridor ab, und sie musste sich beeilen, um nicht den Anschluss zu verlieren.
    »Wie soll er das herausgefunden haben?«, wollte sie wissen.
    »Beispielsweise über Ihre Kanzlei«, antwortete Zagrando. »Denken Sie nur nicht, ich wüsste nicht, wie viele Ihrer Leute dem schnöden Mammon dienen.«
    Sie schnitt eine Grimasse, ehe sie ihn endgültig eingeholt hatte. »Meine Kanzlei respektiert die Grundsätze der Vertraulichkeit.«
    »Vielleicht«, sagte er. »Lokalisierungsspezialisten beschaffen sich von überall her Informationen. Nach allem, was wir wissen, hat er seine Links so eingestellt, dass sie ihm alle Nachrichtenberichte aus dem ganzen Solarsystem übermitteln, in denen seine Angehörigen erwähnt werden.«
    »Auch seine Exfrau?«, fragte Gonzalez.
    »Auch die«, antwortete Zagrando. »Was andeutet, dass er noch etwas für sie empfindet.«
    »Sie möchten einen Helden in ihm sehen, damit Sie ihm die Vormundschaft für Talia zuschieben können, statt sie selbst zu übernehmen.«
    »Auch das.« Zagrando bog ein weiteres Mal ab und führte sie eine Rampe hinauf. Dann öffnete sich mit leisem Zischen eine Tür, und sie fand sich in einem Teil des Hafens wieder, den zu sehen sie nicht erwartet hatte.
    Dies war kein ausgedehnter, sauberer Landebereich wie der, in dem die Jacht der Kanzlei lag. Mehrere der Schiffe trugen Quarantänekennzeichen, andere waren mit durchsichtigen Schutzbarrieren versehen, die gelblich leuchteten, was, wie sie sich aus dem Jurastudium erinnerte, ein Hinweis darauf war, dass ein Verbrecher unangekündigt im Hafen aufgetaucht war.
    »Warum ist er hier?«, wollte sie wissen.
    »Weil er eine Person erwähnt hat, die mit einer laufenden polizeilichen Ermittlung in Verbindung steht«, erklärte Zagrando.
    »Ist ihm klar, dass er ein Gefangener ist?«, fragte sie.
    »Das ist er nicht«, sagte Zagrando. Dann sah er ihr in die Augen und lächelte. »Jedenfalls noch nicht.«

 
49
     
    D as Schiff informierte ihn darüber, dass er Besuch erhielt, ehe die Besucher sich bei ihm angekündigt hatten. Er sah sie außerhalb des Feldes stehen, das der Hafen um sein Schiff herum errichtet hatte; er sah, wie sie sich besprachen.
    Also informierte er sich über sie: Iniko Zagrando, ein Detective der Polizei des Valhalla Basins, und Celestine Gonzalez, Anwältin bei Oberholst, Martinez und Mlsnavek. Aus Armstrong. Vom Mond.
    Der Hafen hatte seine Vernetzungsmöglichkeiten gekappt. Sie hatten ihm nur die elementarsten Links gelassen – Notfall, natürlich, und ein paar grundlegende Informationsquellen zum Valhalla Basin, die er überwiegend bereits unterwegs gefunden hatte. Aber in diesen grundlegenden Informationen fand sich auch der Name Zagrando.
    Gonzalez hingegen hatte einen Eintrag in Flints eigener Datenbank, wo sie als die Anwältin verzeichnet war, die einige der späteren Dokumente in seinem Scheidungsverfahren entworfen hatte.
    Als sie die Rampe heraufkamen, schaltete er das Cockpit ab und versiegelte es, so dass nur er allein den Zugang freigeben konnte. Zugleich transferierte er mehrere Funktionen in den Aufenthaltsbereich, den die Jachthersteller als Spielsalon ausgewiesen hatten. Dort wartete er auf seine Gäste.
    Die Emmeline ließ sie anweisungsgemäß herein und schloss alle Durchgänge bis auf diejenigen,

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