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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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gezeigt wurden.
    Sollten Sie beschließen, ihren Zweiundsiebzig-Stunden-Höflichkeitsbesuch im Valhalla Basin weiter auszudehnen, informierte ihn eine eintönige weibliche Stimme über seine Links, ordnet Ihr Einkommen Sie unter den Top 0,5 Prozent aller Valhalla-Bewohner ein. Sie hätten die Wahl zwischen verschiedenen topmodernen Häusern, einige mit Blick auf die ältesten Minen, andere mit Untergrundlabyrinthen, so einzigartig …
    Er wartete nicht, bis sie mit der Lobeshymne fertig war, sondern schaltete alle Werbebotschaften ab und bald darauf auch alles andere mit Ausnahme der wichtigsten Informationskanäle. Alle Identifizierungsinformationen innerhalb der Links waren mit einem geschätzten Einkommen gekoppelt, das in seinem Fall wohlüberlegt niedrig angesetzt war. Wenn die Werbedrohnen des Valhalla Basins dieses Einkommen unter den höchsten von Kallisto einordneten, dann ging es den Leuten hier keineswegs so gut, wie er angenommen hatte.
    Er passierte ein schimmerndes Raster, das über dem Kallisto-Raum lag. Das Raster übertrug alle möglichen Landedaten auf den Schiffscomputer, und er erhielt über seine Links eine private Botschaft von der Emmeline selbst.
    Invasive und bösartige Datentracker wurden in meine Systeme eingefügt. Ich habe sie isoliert. Soll ich sie neutralisieren?
    Er überlegte, ob das als feindselige Handlung aufgefasst würde, beschloss aber dann, es zu versuchen. Sollte, was immer auf Kallisto die Rolle von Space Traffic Control auf dem Mond übernommen hatte, Einspruch erheben, so würde er sich auf Unkenntnis gegenüber ihrer üblichen Vorgehensweise berufen und geloben, es nie wieder zu tun.
    Mach es, sagte er dem Schiff. Aber lade sie erst auf Chips herunter, damit ich sie mir später ansehen kann.
    Er wollte wissen, was man auf Kallisto für wichtig genug hielt, es an jedes Schiff zu senden, das in seinen Raum vordrang.
    Keine Warnsignale flammten auf, keine mahnenden Botschaften planten ihn an. Er erhielt nur eine Nachricht der Space Traffic Control des Valhalla Basins, in der er gebeten wurde, die Registrierungsdaten des Schiffes zu übermitteln, was er auch tat. Danach wurden ihm die Landekoordinaten bekanntgegeben.
    Dies war, wie er überlegte, als er die Koordinaten zum zweiten Mal überprüfte, der sonderbarste Landevorgang, den er je erlebt hatte.
    Der Hafen war in einer eigenen Kuppel knapp außerhalb des Valhalla Basins untergebracht. Gemäß der Karte, die er heraufgeladen hatte, bestand die Hafenkuppel aus drei verschiedenen Abschnitten. Der erste war wichtigen Geschäftsfunktionen vorbehalten; der zweite – der nicht mit den beiden anderen verbunden war – diente der Abfertigung von Frachtschiffen ohne Passagierkapazitäten; Schiffe, auf denen es überhaupt keine lebenden Wesen gab; alle anderen Schiffe mussten den dritten Abschnitt anlaufen.
    Eine Menge Schiffe in der Nähe schwenkten auf einen Landekurs für Abschnitt zwei ein, und nur zwei – beide gekennzeichnet durch lange rote Flammen auf der Außenhülle – flogen auf die Hauptlandekuppel zu. Er folgte ihnen mit einigem Abstand und war überrascht, festzustellen, dass in dieser Kuppel immer noch ein pilotengesteuerter Landeanflug praktiziert wurde, statt eines automatisierten Prozesses, der vom Hafen aus initiiert wurde.
    Die Landung verlief sauber und glatt. Er schaltete sofort alle wichtigen Systeme aus – nichts und niemand sollte Gelegenheit bekommen, sich in seine Datenbanken zu hacken –, und als er das tat, plärrte ihm von der Decke und über seine Links die Standardhafeninformation entgegen.
    Er würde natürlich dekontaminiert werden, ebenso wie die Emmeline (obwohl das Schiff schon beim Einflug überprüft worden war, wie ihm eine ruhigere, weniger wertende Stimme mitteilte, die in sanftem und doch bestimmendem Ton die Standardansage überlagerte). Zudem wurde er aufgrund laufender Ermittlungen des Police Departments der Valhalla-Kuppel aufgefordert, an Bord seines Schiffes zu warten, bis ein Repräsentant der Stadt die Einreise freigegeben hatte.
    Was mochten das für Ermittlungen sein? Wie lange würde er warten müssen? Auf wen wartete er?
    Doch wie oft er auch nachhakte, niemand beantwortete seine Fragen. Und er wusste nicht recht, wie lange er zu warten bereit war.

 
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    Z um ersten Mal an diesem Tag hatte Zagrando sich in sein Büro zurückziehen können. Er wollte einige Nachforschungen über Rhonda Shindo anstellen. Ihm erschien sie wie eine Sammlung von Widersprüchen – eine

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