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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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die zum Spielsalon führten. Er wartete in der Nähe eines Portals, den Ellbogen auf die Kante, das Kinn auf die Hand gestützt.
    »Miles Flint«, sagte Detective Zagrando, als wäre er einem Gespenst begegnet.
    Flint drehte sich um. Zagrand musterte ihn eingehend.
    »Sie wissen, wer ich bin«, erwiderte Flint. »Möchten Sie mir vielleicht verraten, wer Sie sind?«
    So brachte er sie dazu, sich vorzustellen.
    Er schüttelte ihnen die Hände und bot seinen Gästen ein Getränk an, wie es sich für einen höflichen Gastgeber gehörte. Und wie es sich für höfliche Gäste geziemte, stimmten beide dankend zu, obgleich unverkennbar war, dass sie gar nichts trinken wollten.
    »Wie es scheint, bin ich hier ein Gefangener«, stellte Flint fest, woraufhin Gonzalez Zagrando einen verwunderten Blick zuwarf.
    Da sie bereits von der Barriere wusste, war sie vermutlich nur überrascht, dass Flint auch darüber Bescheid wusste.
    »Wollen Sie mir vielleicht erklären, was gegen mich vorliegt?«
    »Jemand hat Ihre Exfrau entführt«, antwortete Zagrando.
    Flint erschrak. Er sah keinen Grund, sein Entsetzen zu verbergen. Rhonda, entführt? Warum sollte irgend jemand so etwas tun?
    Dann erinnerte er sich an die Dateien, die ihn erst dazu gebracht hatten, Nachforschungen anzustellen.
    »Denken Sie«, sagte er, als er sich wieder gefangen hatte, »dass ich sie entführt und irgendwo rausgeschmissen habe, um dann zurückzukommen und mich verhaften zu lassen?«
    »Wir halten es zumindest für sonderbar, dass Sie gleich nach der Entführung hier auftauchen, obwohl Sie bisher nie hier gewesen sind«, entgegnete Zagrando. »Warum sind Sie hier?«
    »Wir?«, wiederholte Flint. »Sie und eine Anwältin aus derKanzlei, die meine Frau bei der Scheidung vertreten hat? Eine Anwältin vom Erdenmond?«
    Gonzalez sah sich erneut zu Zagrando um.
    »Ja«, entgegnete Zagrando, als führte er ganz normale Ermittlungen durch.
    »Sie scheinen doch ein kluger Mann zu sein«, sagte Flint. »Wie Sie bereits wissen, verrät mein Flugplan, dass ich einige Zeit gereist bin. Wenn Sie gut sind, wissen Sie auch, dass ich, abgesehen von den letzten zwei Wochen oder so, das ganze Solarsystem bereist habe. Hätte ich etwas von Rhonda gewollt, dann hätte ich sie holen lassen können. Oder ich hätte herkommen können, um ihr einen Besuch abzustatten. Oder ich hätte sie persönlich holen können. Ich bin Lokalisierungsspezialist. Ich kann Leute dazu bringen, mich zu begleiten, ohne mich dabei zu einer Entführung herabzulassen. Die Leute gehen stets freiwillig, und alles läuft ganz legal ab.«
    »Es sei denn, sie verschwinden«, bemerkte Gonzalez, und Zagrando umfasste ihre Arm, eine Geste, die eindeutig zur Warnung diente. Er wollte nicht, dass sie noch mehr sagte.
    »Also, warum sind Sie hier?«, fragte Zagrando.
    »Jedenfalls nicht, um mich festnehmen zu lassen«, antwortete Flint. »Sollten Sie das beabsichtigen, werde ich einfach verschwinden. Ich habe selbst eine exzellente Anwältin in Armstrong, deren Arbeitsfeld den größten Teil aller juristischen Fragen innerhalb der Allianz abdeckt. Ehe ich also noch etwas sage, sollten Sie mir erzählen, ob Sie vorhaben, mich festzunehmen, oder nicht. Falls Sie das vorhaben, werde ich von nun an schweigen. Falls nicht, werde ich mit Ihnen reden, vorausgesetzt, Sie garantieren mir – und ich zeichne unser Gespräch auf –, Sie garantieren mir, dass Sie Ihr Wort halten werden. Sie werden mich wie einen ganz normalen Bürger der Allianz mit allen Rechten und Vorzügen, die damit verbunden sind, behandeln.«
    »Ich bin nicht hier, um Sie festzunehmen«, sagte Zagrando.
    Die vorsichtige Formulierung entging Flint nicht. »Ich fragte Sie, ob Sie vorhaben, mich festzunehmen. Theoretisch können Sie mich im Hafen gar nicht festnehmen, da dies immer noch mein Schiff ist, und ich noch nicht legal in das Valhalla Basin eingereist bin. Ich befinde mich immer noch auf dem Territorium der Allianz. Aber wenn ich mein Schiff zusammen mit Ihnen verlasse, unterliege ich Ihrer Gerichtsbarkeit, und Sie können mich festnehmen. Also frage ich Sie noch einmal: Haben Sie die Absicht, mich festzunehmen?«
    »Nein«, antwortete Zagrando. »Ich habe nicht die Absicht, Sie festzunehmen. Es sei denn, Sie verstoßen gegen die Gesetze des Valhalla Basins.«
    Flint entspannte sich ein wenig. Dieses Zugeständnis reichte ihm, um sich rechtlich abzusichern, sollte irgend etwas schiefgehen. Er hatte nichts getan. Er hatte Zeugen für seinen

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