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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Aufenthaltsort während der letzten paar Tage, also war alles so weit in Ordnung. Aber er war nicht erst gestern zur Welt gekommen und wusste genau, dass in Ordnung bisweilen nichts zu bedeuten hatte.
    »Also«, wiederholte Zagrando, »warum sind Sie hier?«
    »Ich bin Lokalisierungsspezialist«, sagte Flint. »Ich habe mein Geschäft von einer Frau namens Paloma übernommen. Als die vor zwei Wochen gestorben ist, bin ich ihre alten Akten durchgegangen und habe einen Hinweis auf Rhonda entdeckt. Ich bin ihm nachgegangen und auf mehrere verdächtige Dinge gestoßen, und das hat mich neugierig gemacht. Ich bin hergekommen, um mit ihr zu reden.«
    »Verdächtige Dinge?«, fragte Zagrando, wie Flint gehofft hatte.
    »Aus den Dateien geht hervor, dass Paloma umfassend genug gegen sie ermittelt hat, um zu erkennen, dass Rhonda keine Verschwundene ist. Aber ihre Dateien deuten auch darauf hin, dass jemand, der mit der gyonneser Botschaft auf dem Mond in Verbindung steht, Informationen über meine Exfrau einholen wollte. Auf Basis dieser Erkenntnisse habe ich festgestellt, dass gegen sie ein Prozess geführt worden ist, den sie verloren hat, und das geschah etwa zu der Zeit, zu der unsere Tochter gestorben ist.«
    Er war nicht sicher, wie viel er über Emmeline erzählen wollte. Erst musste er wissen, was ihn hier erwartete.
    Er seufzte und fühlte sich so verwundbar wie nie zuvor. »Ich werde ehrlich zu Ihnen sein. Rhonda war diejenige, die die Scheidung wollte, und ich habe mich gefragt, ob das vielleicht etwas mit ihren juristischen Schwierigkeiten zu tun hatte.«
    »Dann sind Sie also hier, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen?«, fragte Gonzalez.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin hier, weil ich Antworten suche. Und ich bin hier, um ihr zu sagen, dass jemand in ihrer Vergangenheit herumschnüffelt.«
    »Aber es würde Sie nicht stören, sollten Gefühle wieder aufleben«, mutmaßte Zagrando.
    »Je verheiratet gewesen?«, fragte Flint ihn.
    »Nein«, gab er zu.
    Flint sah Gonzalez an. Sie schüttelte den Kopf.
    »Dann verstehen Sie das nicht«, sagte er, um einen verletzten Ton bemüht. »Dieses Gefühlsdurcheinander, dem man besonders bei einer Scheidung ausgesetzt ist. Damals hätte ich sie gern zurückgehabt. Aber heute, nachdem ich herausgefunden habe, dass sie Geheimnisse vor mir hatte, bin ich einerseits wütend, andererseits hoffnungsvoll. Wütend, weil ich mich betrogen fühle, hoffnungsvoll, weil sie vielleicht nur versucht hat, mich zu schützen.«
    »Das hat sie, Mr. Flint«, setzte Gonzalez an, aber Zagrando berührte sie wieder am Ann und fiel ihr zugleich ins Wort. »Dann machen Sie sich mal auf den nächsten Betrug gefasst.«
    Flint machte sich gefasst – jedenfalls in Gedanken. Er hatte sich schon bei Palomas Tod derart hintergangen gefühlt; er war bereit, es mit allem aufzunehmen, was mit Rhonda auf ihn zukommen mochte.
    »Sie hat eine Tochter zurückgelassen«, sagte Zagrando. »Sie ist ein Klon.«
    »Ein Klon«, wiederholte Flint. Damit hatte er nicht gerechnet. »Von Rhonda?«
    »Von Emmeline.«
    Flint schloss die Augen und wandte sich ab. Er dachte an die Geisterdatei, die kurze Erwähnung Emmelines und die Notiz: Auf Kallisto?
    Nicht das Kind, das er aufgezogen hatte. Aber ein Teil davon. Bestehend aus identischen biologischen Komponenten.
    Der ihm von seiner Exfrau vorenthalten worden war.
    Er atmete geräuschvoll aus und schlug die Augen auf. Die Anwältin und der Detective beobachteten ihn aufmerksam. »Wurde sie auch entführt?«
    »Die Entführer haben sie hiergelassen«, antwortete Zagrando, »als sie erkannt haben, dass sie ein Klon ist.«
    »Weil das Urteil, das gegen Rhonda ergangen ist, ihr Kind fordert«, sagte Flint, »und für die Gyonnese ist ein Kind grundsätzlich das Erstgeborene.«
    »Ja«, stimmte Zagrando zu. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich bin, wie ich bereits sagte, auf das Urteil gestoßen und habe mich gefragt, ob ich, würde ich in diesem Fall ermitteln, es als misstrauenerweckend einstufen würde, dass ihre Tochter in solch einer zeitlichen Nähe zu dem Gerichtsverfahren gestorben ist.«
    »Würden Sie?«
    Flint nickte.
    »Sind Sie wirklich deswegen hier?«, fragte Zagrando. »Um herauszufinden, ob Ihre Frau Ihre Tochter umgebracht hat?«
    Flint erschrak. Das hatte er nicht zum Ausdruck bringen wollen. »Ich weiß, dass sie das nicht getan hat. Der Schuldige wurde inhaftiert. Er wurde vor Gericht gestellt. Seine Berufungsanträge geistern durch sämtliche

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