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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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sind nicht allzu groß.«
    Zagrando nickte und ließ Flints Schulter los. »Sorgen Sie dafür, dass das Schiff blockiert wird«, sagte Zagrando zum Chief. »Sorgen Sie dafür, dass es nicht irgendwohin verschwinden kann.«
    »Erledigt«, erwiderte sie.
    »Und stellen Sie eine persönliche Verbindung zur Allianzpolizei für mich her.«
    »Hier durch, bitte«, entgegnete sie.
    »Bleiben Sie hier«, wies Zagrando Flint an.
    Dann verschwand Zagrando durch eine Nebentür. Flint verharrte für einen Moment in der Mitte des Raums.
    Er kam sich nutzlos vor. Er konnte es nicht ausstehen, sich nutzlos vorzukommen.
    Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und wartete.
    Weil er weiter nichts tun konnte.

 
54
     
    Y u saß in einer geschlossenen Kabine im medizinischen Flügel und barg den rechten Arm an der Brust. Seine Hand war fort; die Haut über dem Handgelenk war versiegelt worden, um Infektionen vorzubeugen, während er darauf wartete, dass die Einrichtung ihm seine individuelle neue Hand anpasste.
    Er hatte die Hand bereits gesehen. Eine ganz typische Hand mit berührungsweicher Haut. Sie würde, so hatte ihm der Arzt versichert, besser funktionieren als seine eigene. Man erklärte ihm die Befestigungsmethode und wie er die Hand zu benutzen hatte. Er hatte sich Mühe gegeben, genau zuzuhören, hatte sich aber immer wieder dabei ertappt, die Hand anzustarren.
    Sie sah nicht aus wie seine Hand. Sie würde nicht zum Rest von ihm passen. Endlich sagte er etwas, und der Arzt lächelte.
    »Das erfordert die meiste Zeit«, sagte er. »Wir haben Ihre Maße genommen, haben Ihre linke Hand kopiert, und wir haben die alte Hand. Diese Hand wird sich anpassen, bis sie ihrer alten Hand entspricht. Die Hautstruktur wird der Ihren gleichen. Wir werden sogar für eine angemessene Alterung sorgen, damit diese Hand genauso aussieht wie diejenige, die Sie verloren haben.«
    Das hoffte er. Immerhin hatte er genug dafür bezahlt. Bis dahin hatte er nicht ansatzweise geahnt, dass Körperteile so teuer sein konnten.
    Er strich sich mit der verbliebenen Hand durch das Haar und schloss die Kabinentür. Dann ließ er sein eigenes Diagnoseprogramm laufen, um nach Tracern zu suchen, die sich an eingehende Nachrichten gehängt haben mochten, um Informationen auszuspähen.
    Als er gerade fertig war, erhielt er eine dringende Nachricht über seine Links. Die Nachricht kam vom Nachrichtenzentrum und informierte ihn darüber, dass eine Mitteilung auf ihn wartete.
    Er hätte es vorgezogen, auf sein Schiff zu gehen, aber die Ärzte hatten ihn ermahnt, die Einrichtung nicht zu verlassen. Sie wollten, dass er sich in einer möglichst sterilen Umgebung aufhielt, während er auf seine Hand wartete. Zwar hatten sie die Haut versiegelt, dennoch fürchteten sie, dass etwas schiefgehen könnte.
    Allerdings hegte er den Verdacht, dass sie hauptsächlich besorgt waren, sie könnten ihre Arbeit um sonst machen müssen. Seine zehnprozentige Anzahlung schien lächerlich geringfügig zu sein, bedachte er, wie groß der Restbetrag seiner Rechnung ausfallen würde.
    Die Kabine jedenfalls kam ihm nicht sonderlich steril vor. Sie erhob sich über ihn wie ein spitz zulaufendes Ei mit undurchsichtiger Oberfläche. Was ihn nervös genug machte – alles, was er durch die Wände erkennen konnte, waren Schatten, die sich bewegten –, schlimmer aber war der vage säuerliche Geruch, der ihm wirklich zu schaffen machte.
    Er hielt den verwundeten Arm dicht am Körper und nutzte seinen persönlichen Code, um die Nachricht abzurufen.
    Einer der Gyonnese füllte den Bildschirm vor ihm aus. Seine Schnurrhaare bewegten sich, und dann sagte eine automatisierte Stimme mit ausdruckslosem Ton: »Sie haben uns hintergangen. Wir haben versucht, die ursprüngliche Zahlung zu stornieren, doch das war nicht möglich. Sie werden die zweite Rate nicht erhalten.«
    »Was?«, fragte Yu, aber der Gyonnese antwortete nicht. Die Botschaft war ebenso automatisiert wie die Stimme des Übersetzers.
    »Die Frau ist tot. Das medizinische Programm, das Sie uns gegeben haben, bestätigt das. Sie haben uns erzählt, sie wäre am Leben, und unser Geld genommen. Mehr werden Sie von uns nicht bekommen. Sie werden nie wieder für die Gyonnese arbeiten. Versuchen Sie nicht, Einspruch gegen diese Entscheidung zu erheben. Der Arbeitgeber der Frau hat überall in der Allianz bekanntgegeben, dass sie entführt wurde. Sollten Sie Einspruch erheben, werden wir beweisen, dass Sie allein gearbeitet haben. Nehmen Sie nie

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