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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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anders überlegt hatte. »Sie arbeiten für die gyonneser Regierung.«
    »Gyonneser Regierung? Von der habe ich noch nie gehört. Haben die hier ein Konsulat?«
    »Ja«, antwortete van Alen, »aber Gazzaibbleuneicker gehört nicht dem Konsulat an. Alle Anwälte der Kanzlei besitzen eine Zulassung für den Mond oder für die Erdallianz. Viele Völker verfahren so, um sich mit kleineren Problemen auf fremdem Territorium selbst befassen zu können.«
    »Probleme?«, fragte Flint.
    Van Alen zuckte mit den Schultern. »Alles, was Ihnen einfällt, Schikanen gegenüber Angehörigen ihres Volkes, Mord, geschäftliche Belange.«
    »Von Gyonnese habe ich noch nie gehört«, sagte Flint. »Wer sind sie?«
    Van Alen zog einen ihrer Schuhe aus und rieb sich den Fuß. Nun konnte er ihr Gesicht nicht mehr sehen. »Wie kommen Sie darauf, dass ich das wüsste?«
    »Weil Ihnen Gazzaibbleuneicker etwas sagt.« Er konnte nur hoffen, dass er den Namen korrekt ausgesprochen hatte.
    Wieder zuckte sie mit den Schultern. »Ich gehöre zur Anwaltschaft von Armstrong. Ich kenne viele Anwälte.«
    Aber sie hatte ihn immer noch nicht angesehen. Van Alens Spezialgebiet war es, Verschwundenen zu helfen. Deswegen hatte er sie angeheuert. Und weil sie fähig war, sich großen Kanzleien wie Wagner, Stuart und Xendor furchtlos entgegenzustellen. Natürlich war es sonderbar, wenn ein Lokalisierungsspezialist die Hilfe eines Verschwundenenanwalts in Anspruch nahm, aber das war kein Problem gewesen.
    Bisher.
    »Sie sind Ihnen vor Gericht begegnet«, erwiderte Flint.
    »Ich bin vielen Anwälten vor Gericht begegnet.« Van Alen zog den anderen Schuh aus. »Ich muss mir bequemere Schuhe zulegen.«
    Er ignorierte den Kommentar. »Das gyonneser Rechtssystem lässt drakonische Strafen zu, richtig? Und es gibt unternehmerische Projekte auf ihrer Welt. Etwas, das Leute dazu bringen könnte, zu verschwinden.«
    Nur war Rhonda nichtverschwunden. Er hatte das Verhandlungsprotokoll gesehen. Und nach Emmelines Tod waren sie einander noch über ein Jahr lang begegnet.
    »Sind sie hinter Kindern her?«, fragte Flint.
    Endlich blickte van Alen auf. »Die Informationen, die Sie interessieren, können sie in jeder Datenbank abfragen.«
    Mit anderen Worten, sie würde sie ihm nicht liefern. Das allein reichte ihrer Meinung nach offenbar, gegen das Gebot der Vertraulichkeit in diesem oder jenem verdammten Fall zu verstoßen.
    »Sagen Sie mir, was passiert, wenn man sie verärgert«, sagte Flint.
    »Normalerweise nichts«, entgegnete sie.
    »Und was passiert unter unnormalen Umständen?«, wollte Flint wissen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Sehen Sie selbst nach, Miles.«
    »Was können Sie mir erzählen? Inoffiziell?«
    »Ich kann Ihnen verraten, dass sie die Methoden zur Nahrungsmittelanzucht perfektioniert und überall im bekannten Universum vermarktet haben. Ich kann Ihnen verraten, dass sie von ihrem eigenen Land so wenig nutzen, dass sie es häufig an Konzerne der Erdallianz verpachtet haben.«
    »Sie haben?«, hakte Flint nach.
    Sie reckte eine Hand hoch. »Ich kann Ihnen verraten, dass sie innerhalb der Erdallianz einen guten Stand haben, dass sie aber zunehmend verärgert über einige der Rechtsbeugungsmethoden der Menschen sind.«
    Er atmete hörbar aus. »Sie wissen von den Verschwundenen.«
    »Jeder weiß von den Verschwundenen. Aber die Gyonnese legen besonderen Wert auf die Einhaltung von Regeln. Wenn ihre Gesetze von ihren eigenen Leuten gebrochen werden, werden die Übeltäter hart bestraft. Das Konzept des zivilen Ungehorsams ist ihnen fremd. Gesetz ist Gesetz. Wer es bricht, ist ein Krimineller.«
    »Was hat das mit der Allianz zu tun?«, fragte Flint.
    »Die Gyonnese haben die Allianz jahrelang ersucht, die Flut der Verschwundenen aufzuhalten. Die Allianz hat die Beratung über die Petitionen der Gyonnese jedes Mal vertagt. Ich habe gehört, dass die Gyonnese es nun mit einer neuen Taktik versuchen wollen, und ich habe gehört, sie könnten Erfolg haben.«
    »Wie sieht diese Taktik aus?«
    Van Alen zuckte mit einer Schulter.
    »Sie können es mir nicht sagen«, stellte Flint fest.
    »Ich kann Ihnen sagen, dass Sie arbeitslos werden, sollten Sie tatsächlich Erfolg haben. Und ich müsste mir einen neuen Klientenstamm suchen.«
    »Niemand hat die Verschwindetaktik bisher erfolgreich bekämpfen können«, wandte Flint ein. »Etliche Alienregierungen begreifen nicht einmal, wie sie funktioniert.«
    »Das haben auch die Gyonnese nicht begriffen«, erwiderte van

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