Millennium Falke
und hob die Hand, dann zog sie ein Holobild aus der Handtasche und hielt es Oxic hin. »Kommt der Ihnen bekannt vor?«
»Allerdings … auch wenn seine Kleidung nicht gerade nach meinem Geschmack ist.« Er blickte Koi an. »Du hast ihn also gefunden?«
»Man könnte sagen, er hat uns gefunden. Das Bild wurde gestern aufgenommen – auf Holess.« Oxic starrte sie an, als würde sie in einer fremden Zunge zu ihm sprechen. Quire lachte. »Es kommt nicht oft vor, dass es Ihnen die Sprache verschlägt.«
»Wie …«, stammelte Lestra.
»Jadak und Poste – der Kerl, mit dem er sich auf Nar Shaddaa zusammengetan hat – waren die beiden Personen, die die Medienplattform überfallen und das Bild des Hueche auf den Schirm gelegt haben. Außerdem spricht alles dafür, dass sie am Transport des Colicoiden zum Raumhafen beteiligt waren. Und, was vielleicht noch schlimmer für Sie ist, ich glaube, Jadak hat mich erkannt.«
Oxic tastete nach dem Stuhl hinter ihm und setzte sich. »Jadak arbeitet mit Rej Taunt zusammen? Ich hätte nicht gedacht, dass die beiden sich überhaupt kennen.« Benommen starrte er auf den Boden. »Sagtest du nicht, Jadak würde sein altes Schiff suchen?«
»Das tut er, glaube ich, noch immer.« Oxic wartete auf eine Erklärung. »Nehmen wir doch mal für einen Moment an, dass Taunt weiß, wo die Sternengesandte sich befindet.«
Er runzelte die Stirn. »Wenn wir hier schon Theorien spinnen, wie wäre es dann mit der, dass Taunt mir eine Botschaft schicken wollte? Was, wenn er bereits weiß, wo der Schatz verborgen ist?« Die Adern an seinen Schläfen traten hervor. »Wenn er mich nach all diesen Jahren um diesen Fund bringt …«
»Es ist uns gelungen, mit jemandem auf Carcel Kontakt aufzunehmen«, sagte Quire. »Taunt ist quasi der Herrscher des Gefängnisses, aber unser Mann hat versprochen, die Augen nach Jadak und Poste offen zu halten.«
Oxic schüttelte ungläubig den Kopf. »Wir suchen nach Jadak, und er kommt zu uns … Ich bin mir sicher, es sind schon merkwürdigere Dinge in der Galaxis geschehen … aber mir will keines einfallen.«
»Es ist eine ebenso unerwartete wie unvergleichliche Ehre, mit Ihnen zu sprechen, Captain Solo«, verkündete Dax Doogun über die Lautsprecher der Technikstation. Das lilastichige, fleckige Gesicht des Dickhäuters mit dem gekräuselten Rüssel füllte den Bildschirm. »Seit vierzig Jahren verfolge ich Ihre heldenhaften Taten.«
»Noch ein Bewunderer«, seufzte Leia. Allana neben ihr lachte leise.
Han warf ihnen einen kurzen Blick zu, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder aufs Kom. »Danke, Dax. Schade, dass ich nie Ihren Zirkus besucht habe. So, wie Vistal Purn ihn beschrieben hat, muss der Molpol wirklich außergewöhnlich gewesen sein.«
»Das war die beste Zeit meines Lebens«, erwiderte der Ortolaner. »Aber leider sind die besten Dinge im Leben nie von Dauer, finden Sie nicht auch?«
»Da muss ich Ihnen zustimmen, Dax«, meinte Han, und plötzlich lag großer Ernst in seiner Stimme. »Wie Sie unserer Nachricht bestimmt entnommen haben, würden wir gerne herauszufinden, wie der Molpol in den Besitz des Falken kam. Können Sie uns da weiterhelfen?«
»Oh, und wie ich das kann, Han Solo. Ich habe das Schiff selbst einem umherziehenden Doktor namens Parlay Thorp abgekauft. Thorp besuchte damals viele abgelegene Welten und wirkte dort allerlei medizinische Wunder. Einen ›unbeschlagenen Arzt‹ nennt man solche Leute hier auf Agora.«
»Lebt Thorp denn noch?«
»Oh ja, und es würde mich nicht wundern, wenn es noch lange Zeit so bleibt.«
Han, Leia und Allana grinsten einander an. Selbst C-3PO war sichtlich erfreut über die Neuigkeit.
»Wissen Sie, wo wir ihn finden können, Dax?«
»Sie« , korrigierte ihn Doogun. »Dr. Thorp ist eine Menschenfrau.«
»Wow!«, entfuhr es Leia und Allana gleichzeitig.
»Sie legte die Credits, die ich ihr für den Millennium Falken gab, gut an. Erst gründete sie eine Forschungseinrichtung auf Hijado, später eine Klinik auf Enferm, und dann wurde Dr. Thorp schließlich zu einem der größten Experten auf dem Gebiet der Verjüngung und Lebensverlängerung.«
»Und heute?«
»Oh, heute leitet sie die Forschungsabteilung des Aurora-Heilinstituts auf Obroa-skai.«
Während der langen Jahre des Kampfes gegen die letzten imperialen Kriegsherren verbrachte der Falke ebenso viel Zeit im Dock wie im Weltraum, und Han gab so viel Geld für Reparaturen aus, dass er sich davon auch ein neues Schiff hätte
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