Millennium Falke

näherte. Das bedingte, darauf zu bauen, dass der Nautolaner nicht mit dem Grundriss des Schiffs vertraut war und dass er ihm nachjagen würde, doch Poste sah keinen anderen Ausweg.
    Er wartete darauf, dass Cynners Blick abschweifte, und schoss dann auf den Backbordbogen des Korridors zu.
    »Remata, der Bengel versucht abzuhauen!«, rief Cynner aus.
    Doch viel wichtiger war, dass er die Verfolgung aufnahm.
    Als Remata den Ruf vernahm, schoss er durch den Cockpit-Verbindungsgang und stieß beinahe den deaktivierten Protokolldroiden von den Füßen, als er das Hauptabteil betrat. Er lauschte einen Moment lang, sagte »Idiot« und eilte in den Ringkorridor auf der Steuerbordseite.
    Poste bahnte sich seinen Weg zum Heck des Schiffs, am Hyperantrieb und dem Rettungskapsel-Zugangsschott des Falken vorbei. Seine Augen suchten das Deck nach der Wartungsluke ab, die Jadak auf seiner Zeichnung skizziert hatte. Er hatte drei Viertel der Strecke durch den Rundgang zurückgelegt, als er die Luke entdeckte, gegenüber der kleinen Kombüse des Schiffs, ein Stückchen weiter achtern. Er keilte seine Finger in das Bodenabdeckgitter, hob es hoch und warf sich durch die Luke nach unten, um das Gitter anschließend so gut wieder an Ort und Stelle zu platzieren, wie er konnte.
    Einen Moment später bog Cynner um die Backbordbiegung, bloß um direkt in Remata hineinzulaufen, der aus der entgegengesetzten Richtung kam.
    »Wo steckt er?«, fragte Remata.
    »An mir ist er nicht vorbeigekommen.«
    Sie suchten den Rettungskapselzugang ab.
    Remata schaute zur Decke des Korridors auf der Backbordseite auf. »Könnte er sich in eine der Kabinen geflüchtet haben?«
    »Ich sehe nach.«
    Cynner war kaum außer Sicht, als Remata die schlechtsitzende Abdeckung der Luke bemerkte. Er hob sie hoch und wandte sein Ohr der Öffnung zu.
    »Cynner, er ist unter Deck!«, brüllte er den Korridor hinunter. »Im Hauptabteil gibt es noch einen weiteren Zugang. Beeil dich!«
    Poste taumelte durch die unbeleuchteten Frachtbereiche des Falken , stolperte über Werkzeug, krachte gegen Maschinenteile und plättete Viecher, die quiekten, wenn er auf sie drauftrat. Über und hinter sich konnte er gedämpfte Rufe vernehmen. Die Hände vor sich ausgestreckt arbeitete er sich weiter vor, ertastete sich seinen Weg um Schotts und Hindernisse herum, die er unmöglich zu identifizieren vermochte. Er glaubte, sich irgendwo unter dem Hauptabteil zu befinden, als sich von oben mit einem Mal Licht über ihn ergoss und er einen flüchtigen Blick auf den Nautolaner erhaschte, dessen Silhouette sich vor den Deckenlampen abhob.
    »Er ist gerade an mir vorbei!«
    »Ich kriege ihn schon!«
    Poste vernahm hinter sich eifrige Schritte, dann das Geräusch von Cynner, der auf dem Deck des zentralen Frachtbereichs landete. Alle Vorsicht in den Wind schlagend, warf er sich in den vorderen Frachtverladeraum, den Han Solo in einen Bunker verwandelt hatte und der eine Ansammlung von Erschütterungsraketen barg. Als er sich am leicht geschwungenen Vorderschott vorantastete, fanden seine Hände die Öffnung zu einem Wartungsgraben, der einem Zutritt zum Deflektorschildgenerator, zu den Landedüsen und zur passiven Sensorantenne bot, die in der Backbordmandibel untergebracht war.
    Poste zog sich nach oben und in den pechschwarzen Tunnel, ehe er sich über fettige Bauteile und durch Pfützen ausgelaufenen Schmiermittels seinen Weg nach vorn zu winden begann, zur Wartungsluke auf der Oberseite der Mandibel, während er darum betete, dass sie nicht von außen gesichert sein möge.
    Der Schein eines Glühstabs tanzte um ihn herum.
    »Irgendeine Spur von ihm?«, rief der Mensch.
    »Ich sehe ihn nicht. Er könnte überall sein. Ich versuche, die Lichter einzuschalten.«
    »Spar dir die Mühe. Lass ihn da unten verrotten.«
    »Soll mir recht sein. Ich komme wieder hoch.«
    Auf dem Bauch vorwärts rutschend fand Poste die kreisrunde Luke und stieß sie auf. Er zog sich auf die vordere Spitze der Mandibel hinaus und rollte sich auf die Seite. Dann hakte er seine Finger um die rechtwinklige Kante, ließ sich runter auf den Durabetonboden fallen und kauerte sich hinter die vordersten Abstellplatzscheiben an Backbord.
    Als Cynner das Cockpit betrat, fand er seinen Partner an der Instrumentenkonsole sitzend. »Ich Glücklicher sitze in Han Solos Sessel.«
    »Wie ich sehe, ist der Droide weg.«
    »Wir brauchen keinen von denen.« Remata schwang herum, um nach vorn zu schauen, legte die Repulsorliftschalter um