Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
Vom Netzwerk:
stimuliert und intakt gehalten. Versagende Organe wurden ausgetauscht. Sein Blut wurde gereinigt. Ungeachtet des Hirnschadens bin ich zuversichtlich, dass wir seinen Verstand genauso gesund erhalten haben wie seinen Körper.«
    »Fleisch kann man einfrieren«, konterte Bezant. »Lebewesen können in Karbonit konserviert werden. Doch das empfindungsfähige Hirn ist kein Muskel.«
    »Wir haben ihm Träume und Erinnerungen gegeben. Sein Verstand ist gesund.«
    »Sie haben ihm Erinnerungen eingepflanzt«, sagte Bezant nachdrücklicher. »Erinnerungen an ein Leben, das er nicht gelebt hat. Selbst wenn er erwacht, wird er in psychologischer Hinsicht im Eimer sein.«
    Sompa winkte ab. »Nebenwirkungen können wir mit Therapien behandeln. Damit wird man genauso leicht fertig wie mit wiederkehrenden Träumen.«
    »Er wird für den Rest seines Lebens psychologisch betreut werden müssen.«
    »Das gilt auch für viele andere, die keinen Nervenschaden erlitten haben wie er.«
    Bezant atmete resigniert aus, und ihre Lekku bebten. »Ich werde nie begreifen, was das Ganze soll, Lial. Sie haben doch bereits ein Regal voller Faan’er-Preise.«
    »Hierbei geht es nicht um Preise, Frau Doktor.«
    »Worum dann? Sie können doch nicht allen Ernstes glauben, dass es für diese Behandlung universelle Anwendungsmöglichkeiten gibt? Die meisten der Leute, die hier behandelt werden, könnten sich kaum leisten, was es gekostet hat, den hier auf Eis liegen zu lassen.«
    »Dr. Sompa«, unterbrach der 2–1B.
    Sompa drehte sich gerade rechtzeitig um, um die Lider des Patienten flattern zu sehen, dann blinzelten sie und schnappten schließlich auf. Blaue Augen starrten zu der Ansammlung von Menschen-, Fremdweltler- und Droidengesichtern empor.
    »Gewisse diskonjugate Bewegungen der Augäpfel«, stellte derselbe Droide fest.
    »Reduziert das Licht!«, sagte Sompa, die Augen auf die Anzeigen fixiert, die den Herzschlag und die Atmungswerte wiedergaben. Er beugte sich ein wenig zum Patienten vor und sagte mit sanfter Stimme: »Captain Jadak.«
    Jadaks Iris weitete sich, und sein Herzschlag wurde schneller.
    »Liegen Sie still«, fuhr Sompa fort. »Versuchen Sie noch nicht zu sprechen.« Sompa wartete, bis sich Jadaks Vitalzeichen stabilisierten. »Sie befinden sich in einer medizinischen Einrichtung, Captain. Sie sind schon eine Weile hier – eine sehr lange Zeit, um genau zu sein, doch darüber reden wir später. Als Folge der multifokalen Hirnverletzungen, die Sie erlitten haben, sind sie in einen anhaltenden vegetativen Zustand verfallen. Während Ihres langen Genesungsprozesses hielten wir es für angebracht, Sie ins Koma zu versetzen, bis wir sicher sein konnten, dass Ihre Verletzungen verheilt sind. Sie mussten sich einer Reihe von Operationen und Behandlungen unterziehen. Ihre Muskeln sind in einem fort stimuliert worden, um Resorption und Atrophie zu vermeiden, und wir haben Ihren Verstand mit Träumen versorgt, die Ihnen möglicherweise eher wie Erinnerungen vorkommen. Mit der Zeit werden Sie allerdings anfangen, sie von Ihren tatsächlichen Erinnerungen zu unterscheiden.«
    Jadak blinzelte wiederholt, aus seinen Augenwinkeln quollen Tränen.
    Sompa legte Jadak beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Ich werde Ihnen jetzt eine Reihe von Ja-oder-Nein-Fragen stellen. Ich möchte, dass sie für Ja einmal mit Ihren Augen blinzeln, und zweimal für Nein. Haben Sie verstanden?«
    Jadak blinzelte einmal.
    »Wir haben an Ihrer Kehle ein empfindliches Mikrofon angebracht. Sollten Sie sich dem nachher gewachsen fühlen, möchte ich gern, dass Sie sprechen. Haben Sie verstanden?«
    Blinzel.
    »Haben Sie Ihren Namen wiedererkannt, als ich ihn nannte?«
    Blinzel.
    »Erinnern Sie sich an irgendetwas aus Ihrem Leben?«
    Blinzel.
    Sompa warf Bezant einen flüchtigen Blick zu, die die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
    »Hier im Aurora-Heilinstitut sind wir darauf spezialisiert, die Patienten lange über ihre normale Daseinsspanne hinaus am Leben zu erhalten«, fuhr Sompa mit derselben sanften, langsamen Stimme fort. »Doch Ihr Fall ist praktisch einzigartig, mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu hundert Millionen – das, was man ein medizinisches Wunder nennen könnte. Nur wenige haben das Glück, eine zweite Chance zu bekommen. Verstehen Sie das?«
    Blinzel.
    Sompa richtete sich ein wenig auf. »Haben Sie irgendwelche Erinnerungen an den Vorfall, der Sie ins Koma gebracht hat?«
    Jadak blinzelte zweimal.
    Sompa warf einen Blick auf die

Weitere Kostenlose Bücher