Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
Vom Netzwerk:
folgte ihm in einen großen Raum, von dessen Decke zahlreiche Lampen herabhingen. Lange Tische erstreckten sich hier, bedeckt mit Stühlen, die man verkehrt herum daraufgestellt hatte, und das Tier huschte zwischen ihnen hindurch zur anderen Seite des Saales, wo es in einem Loch in der Wand verschwand. Zumindest sah es für Allana so aus. Doch als sie näher kam, stellte sie fest, dass es sich um einen kleinen Turbolift handelte, denen nicht unähnlich, die sie im Palast auf Hapes gehabt hatten, um Teller und Essen zwischen dem königlichen Speisesaal und den unteren Küchen hin- und herzutransportieren. Einen Moment lang war sie sich nicht sicher, ob der Turbolift groß genug wäre, um sich hineinzuzwängen.
    Doch er war groß genug.
    Also zwängte Allana sich hinein.
    Hans wachsende Verwirrung hallte wie ein Schrei durch Leias Bewusstsein.
    Während sie, dicht gefolgt von C-3PO, in die Eingangshalle stürmte, streckte sie ihren Geist nach Allana aus.
    »Ich habe mich nur kurz umgedreht – und dann war sie weg«, sagte Han. Seine Augen zuckten wild umher. Geschmolzenes Rahmkonfekt rann über seine linke Hand.
    Leia konzentrierte sich. »Ich kann nicht spüren, dass sie in Gefahr ist …«
    »Gut, aber wo ist sie?«
    Leia blickte erst zu der breiten, geschwungenen Treppe hinüber, die zu den oberen Rängen hinaufführte, dann zu den Eingangstüren. »Sie würde nicht nach draußen rennen.«
    »Ich nehme die Treppe«, sagte Han, der bereits losgerannt war. »Wir treffen uns hier wieder in fünf Minuten.«
    Leia nickte.
    C-3PO stellte sich vor sie. »Was kann ich tun, Prinzessin Leia?«
    »Verständige den Sicherheitsdient, Dreipeo. Sag ihnen, dass unser Kind verschwunden ist.«
    »Jawohl, Hoheit.«
    Leia verdrängte ihre Emotionen und zwang sich zur Ruhe. Sie streckte ihre Sinne aus, und als sie ein Echo von Allana erhaschte, durchquerte sie die Eingangshalle. Als sie wieder stehen blieb, fielen ihre Augen auf die weit offen stehenden Türen des anliegenden Raumes – dem Aussehen nach ein Konferenzsaal. Sie nahm ihre getönte Brille ab und hielt gerade so lange inne, bis ihre Augen sich an das schummrige Licht gewöhnt hatten, dann ging sie weiter, wobei sie sich von der Macht leiten ließ. Vor einem Service-Turbolift sank sie auf ein Knie hinab.
    Es wäre ein wenig eng, aber ja, ein siebenjähriges Mädchen könnte sich dort hineinzwängen.
    Leia versuchte nicht zu ergründen, warum Allana in den Aufzug geklettert war, wen sie verfolgt hatte oder wer sie verfolgt hatte. Sie rannte zu den Turbolifts, die sie in der Eingangshalle gesehen hatte. Im Geiste rief sie dabei nach dem Kind, doch sie erhielt keine Antwort.
    War sie verletzt? Nein.
    Abgelenkt. Fasziniert. Neugierig … Sie spielte.
    Als die Türen des Turbolifts sich öffneten, folgte Leia demselben Weg, den sie auf dem oberen Stockwerk genommen hatte, musste sich hier jedoch durch ein Labyrinth von Korridoren vorarbeiten. Sie gelangte in eine Küche voller Herde, Öfen und vom Boden bis zur Decke reichender Regale, wo sich Töpfe, Pfannen und eine große Zahl von Servierschalen und -tabletts stapelten. Von dort trat sie in einen weiteren Korridor – Allana war nun ganz nahe, dessen war sie sicher –, und folgte ihm in einen großen, unterirdischen Raum, in dem Hunderte von Tierkäfigen standen. Doch die Kreaturen im Innern dieser Käfige waren keine normalen Tiere, erkannte Leia. Novitäten nannte man so etwas in der Zuchtindustrie – genetisch manipulierte Kreaturen verschiedenster Größen. Allana war irgendwo unter ihnen.
    Leias schreckliche Besorgnis brach sich in einem plötzlichen Ausruf Bahn. »All … Amelia!«
    Han hatte kaum das obere Ende der Stufen erreicht, als ihm klar wurde, dass er auf der richtigen Spur war. Diese Erkenntnis kam in Gestalt eines Aschenbecherständers aus Alumabronze, der aus dem Nichts auf ihn zuflog und seinen Kopf nur knapp verfehlte. Die Wucht, mit der er auf dem Boden aufprallte, reichte aus, um eine dichte Wolke grauer Asche aufstieben zu lassen. Han nieste, und sein Kopf ruckte dabei so heftig nach vorne, dass die Perücke verrutschte, die Teil seiner Verkleidung war. So entging er durch puren Zufall dem nicht menschlichen Fuß, der mit der ganzen Kraft eines verkrümmten Körpers über ihm hinwegsauste. Han richtete sich im selben Moment auf, in dem der Angreifer das Bein wieder zurückzog. Der gestiefelte Fuß erwischte ihn, doch das spindeldürre Wesen, dem er gehörte, wurde dadurch ebenfalls aus dem

Weitere Kostenlose Bücher