Milliardär in meinem Bett
musste, um mit einer Frau zusammen zu sein. Im Gegenteil, sonst öffnete ihm der Name King bei der Damenwelt alle Türen.
„Na toll. Sieh mal zu, dass du für mich ein paar Kekse an Land ziehst, bevor sie herausfindet, dass du ihr was vorlügst. Denn dann wird sie uns noch mehr hassen.“
Rafe beendete das Gespräch und dachte über die Worte seines Bruders nach. Doch zu viele Sorgen machte er sich nicht. Er würde schon aufpassen, dass sie nicht zu früh seinen wahren Namen erfuhr. Erst wenn er ihr den Hof gemacht und sie verführt hatte. Und ihr bewiesen hatte, was für ein liebenswerter Kerl er war.
Erst dann würde er ihr offenbaren, dass er ein King war. Und sie würde einsehen müssen, dass sie sich mit ihrem Pauschalurteil über die Familie geirrt hatte.
Jetzt würde er erst mal einen netten Abend mit ihr genießen. Mit der Frau, die mit ihm nur ein paar Hamburger brutzeln wollte.
Er stieg aus und ging zum Haus. Doch er war noch auf dem Weg, als sich bereits die Tür öffnete und Katie ihm entgegengerannt kam. Sie trug ein dunkelgrünes T-Shirt und weiße Shorts und sah wie immer umwerfend aus. „Rafe, ich bin so froh, dass Sie wieder da sind. Kommen Sie schnell!“
Sie rannte zum Haus ihrer Nachbarin, und Rafe folgte ihr beunruhigt. Etwas Furchtbares musste passiert sein. Lag jemand im Sterben? Sicherheitshalber zog er schon sein Handy heraus, um im Notfall schnell einen Krankenwagen rufen zu können.
„Was ist denn los, um Himmels willen?“, rief er.
„Nicole braucht Hilfe!“
In diesem Moment öffnete sich schon die Haustür. Eine sichtlich entnervte junge Frau mit kurzen blonden Haaren und einem Kleinkind auf dem Arm seufzte erleichtert.
„Gott sei Dank, dass ihr hier seid. Es ist überall.“
Katie wollte das Haus betreten, aber Rafe hielt sie zurück und ging als Erster hinein. Er hatte keine Ahnung, was da drinnen los war, aber auf keinen Fall wollte er Katie einer Gefahr aussetzen.
Als er eintrat, folgte sie ihm. Suchend blickte er sich um. Auf dem Fußboden lagen Spielzeugautos. Wo war denn nun die Gefahr?
Dann hörte er es, und sein Herzschlag beruhigte sich wieder. Es plätscherte. Also lag niemand im Sterben – wahrscheinlich war es nur ein Wasserrohrbruch oder so etwas.
Die Frau redete mit Katie, aber Rafe hörte nur mit halbem Ohr zu. „Der Hahn lässt sich nicht abdrehen. Überall ist bereits Wasser, und Connor hat die ganze Zeit geheult, und …“
„Beruhige dich, Nicole“, redete Katie auf sie ein. „Wir kriegen das schon hin.“
Rafe ließ die beiden Frauen stehen und ging zur Küche, von wo das Plätschern kam. So hatte er sich sein erstes Date mit Katie natürlich nicht vorgestellt, aber er war ja flexibel. Aus dem unteren Teil der Spüle schossen Wassermassen hervor. Das Wasser stand schon zentimeterhoch.
Fluchend watete Rafe durch die Küche. Vor der Spüle kniete er sich hin, tastete sich durch das kalte Wasser und fand schließlich den Haupthahn. Immer noch schoss ihm das Wasser entgegen, bis er den Hahn endlich gut im Griff hatte. Kein Wunder, dass Nicole ihn nicht zudrehen konnte, dachte er, er ist total verklemmt. Selbst er als kräftiger Mann hatte größte Mühe, ihn Stück für Stück weiter zuzudrehen. Langsam ließen die Fluten nach, bis es schließlich nur noch ein bisschen tröpfelte.
Stille trat ein, bis plötzlich der kleine Junge in den Armen seiner Mutter loslachte.
„Boot“, rief er und zeigte mit seinem Händchen auf ein Handy, das an ihnen vorbeischwamm.
„Na toll“, murmelte Nicole und bückte sich, um es aus den Fluten zu fischen. „Aber was soll’s, irgendwann wollte ich mir sowieso ein neues kaufen.“
„Oh, Nicole, du tust mir so leid“, sagte Katie und legte ihrer Nachbarin den Arm um die Schultern. Dann sah sie den völlig durchnässten Rafe mitleidig an. „Rafe, das ist Nicole Baxter. Nicole, dein Retter heißt Rafe Cole.“
Die Frau lächelte ihn dankbar an. „Freut mich, Sie kennenzulernen. Sie freuen sich im Moment wahrscheinlich eher weniger.“
„Ach, halb so wild. Ab und zu erlebe ich ganz gern mal ein kleines Abenteuer.“ Er wischte sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und bemerkte, dass Katie ihn halb mitleidig, halb amüsiert anschaute. Trotz der ärgerlichen Situation lächelte er. „Ich habe den Haupthahn abstellen können, aber er ist völlig verklemmt. Muss unbedingt repariert werden. Oder am besten ausgetauscht.“
„Das hatte ich mir schon gedacht“, erwiderte Nicole seufzend. „Danke,
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