Milliardär in meinem Bett
seiner zu spüren! Als sie an der Tür waren, blickte Katie sich um, um sicherzugehen, dass Nicole außer Hörweite war. Dann flüsterte sie ihm zu: „Vielen Dank, dass Sie ihr helfen, Rafe. Nicole könnte sich nämlich keinen Klempner leisten. Sie sind wirklich ihr Retter in der Not.“
„Kein Problem.“
„Für Sie nicht“, gab sie lächelnd zurück. „Aber für eine alleinerziehende Mutter ist es eine Katastrophe. Oder sagen wir, es wäre eine Katastrophe gewesen – ohne Sie. Sie sind mein Held.“
Diese Worte taten ihm unendlich gut. Normalerweise zückte er einfach sein Scheckbuch, wenn er jemandem helfen wollte. So tat er ein gutes Werk und konnte trotzdem Distanz wahren. Bis jetzt war ihm nicht bewusst gewesen, wie erfüllend es sein konnte, als Helfer wirklich selbst anzupacken.
„Ich glaube, ein Held bin ich noch nie für jemanden gewesen.“
Wieder sah sie ihn an, und er verlor sich in ihren bezaubernden grünen Augen. „Jetzt sind Sie es“, erwiderte sie lächelnd. „Für mich.“
Ganz sanft strich er ihr übers Haar. „Bitte merken Sie sich das. Für später.“
„Garantiert“, sagte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss. Ganz kurz und flüchtig nur, aber es war ein Kuss. „Bitte kommen Sie schnell zurück.“
Die Berührung ihrer Lippen hatte ihn wie ein Blitz durchzuckt, und er war körperlich aufs Höchste erregt. Er konnte nur hoffen, dass sie seine Erektion nicht bemerkte, wenn er jetzt zum Wagen ging.
Ein schöner Held war er!
Nach getaner Arbeit hatte Katie die erschöpfte Nicole und ihr Söhnchen Connor zum geplanten Grillen mit eingeladen.
Aus reiner Freundlichkeit, sagte sie sich, weil ihre Nachbarin nach den Ereignissen wirklich ziemlich fertig war. Doch in Wirklichkeit hatte die kurze Szene an Nicoles Haustür sie so durcheinandergebracht, dass sie bei ihrem Essen mit Rafe lieber jemanden dabeihaben wollte. Nicht gerade einen Anstandswauwau, aber doch jemanden, der sie durch seine bloße Anwesenheit davon abhielt, sich Rafe sofort an den Hals zu werfen.
Das hätte sie nämlich am liebsten getan. Rafe hatte sich einfach großartig verhalten, edel und ritterlich. Wenn sie so an ihren Verflossenen Cordell King zurückdachte – der hätte sich in so einer Situation vornehm zurückgehalten. Selbst anpacken, sich völlig durchnässen lassen – das wäre nicht sein Ding gewesen. Er war eben der Anzugtyp. Total auf seine Geschäfte fixiert und an der wirklichen Welt nicht sonderlich interessiert.
Rafe war da wirklich ganz anders. Jetzt spielte er liebevoll mit dem kleinen Connor, warf ihm einen Plüschball zu. Dieser Mann war einfach …
„Erstaunlich“, raunte Nicole plötzlich Katie zu und beendete damit unwissentlich den gedachten Satz.
„Was?“
„Er“, flüsterte Nicole. „Er ist erstaunlich. So einen Traumtypen trifft man nicht oft, Katie.“
„Genau das habe ich auch gerade gedacht.“
„Ja?“ Nicole stellte ihren Teller beiseite. „Wenn du das auch so siehst – warum hast du dann Connor und mich zum Essen eingeladen? Wir machen dir doch nur dein Date kaputt.“
„Davon kann keine Rede sein“, beruhigte Katie sie. Sie waren jetzt seit einem Jahr Nachbarn und inzwischen gute Freundinnen geworden. Oft lästerten sie gemeinsam über die Männer, die sie enttäuscht hatten. Außerdem arbeiteten sie beide von zu Hause aus. Katie hatte ihre Keksfabrikation, und Nicole erledigte die Buchführung für mehrere kleine Unternehmen. „Schließlich bist du meine Freundin, Nicole, und bist mir immer herzlich willkommen. Das weißt du doch.“
„Sicher weiß ich das“, erwiderte Nicole und ergriff Katies Hand. „Eine bessere Freundin könnte ich mir nicht wünschen. Aber jetzt triffst du dich nach langer, langer Zeit endlich mal wieder mit einem Mann. Möchtest du da nicht lieber mit ihm allein sein?“
Katie blickte zu Rafe hinüber, der ausgelassen mit Connor herumtollte. „Einerseits ja, andererseits auch wieder nicht. Im Ernst, Nicole, im Moment weiß ich überhaupt nicht, was ich will.“
„Also wenn er mich so ansehen würde, wie er dich ansieht – dann wüsste ich ganz genau, was ich will.“
„Es ist … ein bisschen kompliziert.“
„Ich weiß. Cordell.“ Nicole lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. „Die Sache mit ihm hat ganz schön Spuren bei dir hinterlassen. Aber Rafe ist nicht Cordell.“
„Wem sagst du das?“
„Willst du es wirklich riskieren, einen tollen Typen zu verlieren, nur weil du
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