Milliardär in meinem Bett
spannende.
Er hob den Sack mit der Holzkohle hoch. „Sie wollen wohl heute Abend noch grillen?“
„Ja, ich wollte mir ein paar Hamburger machen. Gegrillt schmecken sie einfach besser als aus der Pfanne.“
„Ganz meine Meinung. Soll ich Ihnen den Grill aufstellen?“
„Nur wenn Sie zum Essen bleiben.“
Überrascht sah er sie an und lächelte. Wenn er zum Essen blieb, würde er auch zum Nachtisch bleiben. „Sehr gerne. Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich vorher noch schnell nach Hause fahren, duschen und mich umziehen.“
„Klar, kein Problem.“
Wieder wirkte sie nervös, und das erregte ihn noch mehr. Jetzt gleich erst mal unter die Dusche. Eine extrakalte Dusche.
„Okay“, sagte er, „ich bin in einer Stunde zurück. Um den Grill kümmere ich mich dann. Ich bin sehr gut darin, ein Feuer zu entfachen.“
„Das“, murmelte sie, „glaube ich Ihnen unbesehen.“
4. KAPITEL
Es ist nichts Besonderes, sagte sich Katie, während sie Nudelsalat zubereitete. Nur ein bisschen was grillen, nur ein Abendessen. Zwischen zwei Menschen, die sich sympathisch finden. Mit Sex hat das rein gar nichts zu tun.
Haha, wer’s glaubt, dachte sie. Ich habe doch die Spannung zwischen uns bemerkt. Als wir beide nach der Holzkohle gegriffen haben, hatte ich einen Augenblick lang das Gefühl, er würde mich gleich küssen. Vielleicht hätte ich das gar nicht so schlecht gefunden. Und dann, als er gesagt hat, er wäre sehr gut darin, ein Feuer zu entfachen – da wusste er bestimmt, dass er es bei mir bereits getan hat.
Ihr gab es ein wenig innere Ruhe, dass sie sich jetzt um den Salat kümmerte. Kochen und Backen hatten ihr noch immer dabei geholfen, ihren Seelenfrieden zu finden. Schon als Kind hatte sie Nana in der Küche geholfen, viel dabei gelernt und allmählich begonnen, eigene Rezepte zu entwickeln. Und ihr war bewusst geworden: Egal, was in ihrem Leben geschah – die Küche würde immer ihr heiliger Rückzugsort sein.
Sorgfältig schnitt sie alles klein: Sellerie, Champignons, Karotten und Brokkoli. Zusammen mit dem selbst gemachten Pesto vermischte sie alles mit den Nudeln, stellte die Schüssel in den Kühlschrank und begann mit der Zubereitung des Nachtischs.
Hauptsache, sie war beschäftigt. Wenn sie Zeit zum Nachdenken bekam, wäre sie glatt noch imstande, das Essen wieder abzusagen.
Aber warum eigentlich? fragte sie sich. Es ist eine Einladung zum Essen, mehr nicht. Keine Rede von Sex.
Oder …?
Das Problem war: Sie wollte Rafe Cole wirklich. Mit jedem Tag war er ihr mehr ans Herz gewachsen. Er war so freundlich und hilfsbereit, und, ja, obendrein sah er wirklich unheimlich gut aus. Jede Nacht träumte sie von ihm.
Sicher, mit der Einladung zum Essen beschwor sie Komplikationen herauf. Aber vielleicht war es wirklich an der Zeit, dass ihr Leben mal ein bisschen komplizierter wurde. Immer war sie das liebe, brave Mädchen gewesen, immer hatte sie „das Richtige“ getan. Das, was sicher war.
Wie zum Beispiel in ihrer Beziehung zu Cordell King. Ein Vierteljahr lang waren sie zusammen ausgegangen, doch mit ihm geschlafen hatte sie nicht. Sie hatte es langsam angehen lassen wollen, weil sie sich nicht ganz sicher gewesen war, ob er wirklich der richtige Mann für sie war.
Dabei hatte sie anfangs sogar das Gefühl gehabt, dass das Schicksal sie zusammengeführt hätte. Schließlich lernte sie nicht jeden Tag einen Milliardär kennen. Er hatte bei ihr ein großes Sortiment ihrer besten selbst gebackenen Kekse bestellt – für seine Sekretärin, die in den Mutterschaftsurlaub ging. Und weil das Mädchen, das sonst für Katie die Bestellungen auslieferte, an diesem Tag keine Zeit hatte, hatte sie die Kekse selbst gebracht.
Die Sekretärin war von den Leckereien begeistert gewesen. Ja, so hatte Katie Cordell kennengelernt. Er hatte sich herzlich bei ihr für die gute Arbeit bedankt, sie dann zu ihrem Wagen gebracht – und sie spontan zum Essen eingeladen. Nach jenem Abend hatten sie sich so oft wie möglich getroffen – so oft eben, wie es sein und ihr Terminkalender zuließen.
Ihr hatte es sehr geschmeichelt, dass er sich so um sie bemühte. Dass ein derart wohlhabender und erfolgreicher Mann sie begehrte, hatte sie so verzaubert, dass sie an echte Liebe glaubte. Er sah so gut aus, war so aufmerksam und sexy.
Zu dieser Zeit hatte sie das Gefühl gehabt, in einem Märchen zu leben. In einem Märchen mit einem schönen Prinzen, der sie aus ihrer ärmlichen, aber gepflegten Hütte
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