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Milliardär meines Verlangens - Ebook

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Titel: Milliardär meines Verlangens - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Bevarly
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in ihre Handtasche gefunden hatte.
    Plötzlich schoss ihm eine Idee durch den Kopf. Ihre Handtasche. Handtaschen waren doch angeblich eine wahre Fundgrube für alle möglichen Informationen. Bislang hatte Marcus das allerdings nicht überprüfen können, weil er noch nie das Bedürfnis verspürt hatte, eine Handtasche zu durchwühlen. Er mochte schon viele Regeln gebrochen haben, aber so etwas tat man einfach nicht.
    Trotzdem konnte er es jetzt nicht abwarten, an Dellas Tasche heranzukommen.
    „In Ordnung“, sagte sie schließlich, „ich erzähle dir etwas von mir.“
    Endlich kamen sie voran. Marcus wünschte nur, er könnte erkennen, wohin der Weg führte, ob es ein langer, kurviger Weg ins Paradies war oder ob er in einer Sackgasse landen würde.
    Andererseits, war es nicht völlig egal? Er hatte sich bislang schließlich noch nie von etwas abhalten lassen, das er wollte. Und er wollte Della. Er wollte sie sehr.

5. KAPITEL
    Della versuchte, nicht darauf zu achten, wie Marcus während ihrer Unterhaltung immer näher kam. Andere Dinge konnte sie aber einfach nicht übersehen. Dass sein dunkles Haar nach der stürmischen Nacht so zerzaust aussah und ein Bartschatten seine untere Gesichtshälfte bedeckte, zum Beispiel, und dass beides ihn ein bisschen gefährlich wirken ließ. Oder vielleicht hatte sie diesen Eindruck auch nur, weil ihr jetzt klar war, wie gefährlich er war. Wie gefährlich ihr Verhalten in der letzten Nacht gewesen war. Wie gefährlich es war, dass sie heute Morgen noch immer mit ihm zusammen war, ohne eine Chance, nach Hause zu kommen. Erstens, weil damit das Risiko immer größer wurde, dass Geoffrey ihre Abwesenheit bemerkte. Und zweitens, weil sie anfing, Gefühle für Marcus zu entwickeln, die sie lieber nicht entwickeln sollte. Gefühle, die es sehr viel schwieriger machen würden, ihn zu verlassen, wenn die Zeit gekommen war.
    Sie hätte gestern Abend ihrem Verlangen niemals nachgeben dürfen. Hatte sie nicht auf die harte Tour lernen müssen, dass sie sich damit nur Ärger einhandelte? Als sie sich das letzte Mal so spontan auf einen Mann eingelassen hatte, war ihr Leben kurz darauf ein einziger Scherbenhaufen gewesen. Und Egan war längst nicht so fesselnd und unvergesslich wie Marcus.
    „Ich komme ursprünglich von der Ostküste“, sagte sie und hoffte, dass diese winzige Information – selbst wenn sie ziemlich allgemein gehalten war – ihn besänftigen würde.
    Sie hätte es besser wissen müssen.
    „Von wo genau?“, fragte Marcus.
    Sie runzelte die Stirn und wiederholte: „Von der Ostküste.“
    „Nord oder Süd?“
    „Mehr sage ich dazu nicht, Marcus. Dräng mich nicht, sonst ist das alles, was du von mir erfährst.“
    Er öffnete den Mund, besann sich dann aber offensichtlich eines Besseren und schloss ihn wieder.
    Della war sich nicht sicher, ob sie etwas über ihre Familie preisgeben sollte, zumal sie seit Jahren keinen ihrer Verwandten getroffen hatte. Selbst als sie alle noch unter einem Dach gelebt hatten, waren sie nie eine wirkliche Familie gewesen. Es war traurig, aber Della empfand nichts für ihre engsten Angehörigen. Vielleicht sollte sie Marcus gerade deshalb etwas von ihnen erzählen, da sie das am wenigsten berührte. Außerdem konnte sie ihn so auf eine falsche Fährte locken. Schließlich hielten die meisten Menschen Kontakt zu ihrer Familie, das würde er gewiss auch bei ihr voraussetzen.
    „Ich habe einen älteren und einen jüngeren Bruder.“ Der ältere war abgehauen, als er sechzehn geworden war – sie war damals vierzehn gewesen – und seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Der andere hatte sich, als sie das letzte Mal von ihm gehört hatte – und das war vor ungefähr zehn Jahren gewesen – einer Gang angeschlossen. Im zarten Alter von fünfzehn. Sie hatte keine Ahnung, was aus ihm geworden war.
    Wenn Della gelegentlich an ihre Brüder dachte, konnte sie nur hoffen, dass sie es ebenfalls geschafft hatten, dem Elend ihrer Kindheit zu entkommen. Allerdings zweifelte sie daran und fürchtete, dass sie ihr Leben verpfuscht hatten – genau, wie sie das letztlich auch getan hatte.
    „Nichten und Neffen?“, wollte Marcus wissen.
    Sie schüttelte den Kopf. Für sie bedeutete diese Geste ich weiß es nicht . Marcus konnte daraus schließen, was er wollte.
    „Schule?“
    Die harte Schule des Lebens, hätte sie gern erwidert. Sie hätte ihm auch von der Highschool berichten können, die berüchtigt war für ihre hohe Kriminalitätsrate.

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