Milliardär sucht Traumfrau (Baccara) (German Edition)
guttun. Ich bin schon etwas nervös, wenn wir gleich meine Eltern treffen.“
„Kein Grund zur Aufregung. Ich verspreche, dass ich mich gut benehme.“ Er grinste jungenhaft. „Bestimmt können Sie meinem Charme nicht widerstehen.“
„Davon bin ich überzeugt.“
Er legte den Arm um sie. Seltsam, in Schottland hatten sie miteinander geschlafen, und hier schien es, als wollte James auf Distanz bleiben. Natürlich war das besser, und doch empfand sie es als verletzend. Komischerweise … „Ähm, ich habe meinen Eltern noch nicht erzählt, dass wir heiraten wollen.“
„Warum denn nicht?“
„Ich möchte, dass sie dich vorher kennenlernen.“
„Klingt vernünftig.“ Dass er so glücklich lächelte, weckte ihr schlechtes Gewissen. Und es wurde noch schlimmer, als ihr Spaziergang sie aus der exklusiven Einkaufsmeile in die Gegend führte, in der die Fabrik lag.
Sie wusste exakt, um welches Gebäude es sich handelte – während James nicht einmal ahnte, dass sie es kannte.
Die Fabrik sah aus wie eine Schuhschachtel aus Beton – und noch trister als in ihrer Erinnerung. Auf der verwitterten Fassade waren grüne chinesische Schriftzeichen aufgemalt. Die Lüftungskästen der Klimaanlage an den Fenstern dienten Vögeln als Nistplatz. Vor dem Eingang lagen Abfälle herum.
Wie sollte sie, ohne Verdacht zu erregen, ausgerechnet an diesem heruntergekommenen Objekt Interesse bekunden?
Glücklicherweise kam James ganz von selbst darauf zu sprechen: „Du wirst es nicht glauben, das habe ich gerade erst gekauft.“
„Warum denn das? Sieht ziemlich abgewirtschaftet aus.“ Sie schaffte es, sich die Aufregung nicht anmerken zu lassen.
„Natürlich geht es um das Land. So ein alter Kerl hat hier eine Fabrik betrieben, die kaum noch etwas abgeworfen hat. Und da die Steuern nach dem Grundstückswert festgesetzt werden – also so, als wäre es mit einem modernen mehrstöckigen Geschäftshaus bebaut –, konnte er sie nicht mehr bezahlen. Also habe ich die Schulden bezahlt, und jetzt gehört es mir.“ Stolz betrachtete er seinen hässlichen Neuerwerb.
„Finde ich unfair.“ Sie wollte wissen, wie James darüber dachte. „Wieso werden die Steuern nach einem fiktiven Wert festgesetzt?“
„Damit soll vermieden werden, dass Leute auf vielversprechenden Grundstücken sitzen und so die Entwicklung blockieren. Wenn zum Beispiel die halbe Küste entlang Fischerhütten stehen würden, wäre Singapur kaum die Metropole, die es heute ist.“
„Und was wurde aus dem Mann, dem es vorher gehört hat?“ Sie merkte selbst, dass sie jetzt gefährliches Terrain betrat. Aber sie konnte nicht anders.
Er zuckte die Schultern. „So ist das Geschäftsleben. Er hätte ja selbst etwas aus dem Land machen können. Nur dazu hätte er seine Steuern bezahlen müssen. Gelegenheiten wie diese ergeben sich öfter für mich.“
„Und was willst du hier bauen?“
„Weiß ich noch nicht. Erst dachte ich an ein Bürogebäude, aber da die Shoppingmeile immer mehr in diese Richtung wächst, ist ein Ladengeschäft wahrscheinlich das Beste.“
„So eines, wie ich es plane.“
„Genau.“
Ja! Nun würde ihr Plan aufgehen. Und sie wäre ebenso doppelzüngig und skrupellos wie viele der mächtigen Geschäftsleute Singapurs.
Sie ging schneller, um zu vermeiden, dass die Rede wieder auf den „alten Kerl“ kam. James hatte noch immer den Arm um sie gelegt, und sie versuchte, nicht an seinen muskulösen Körper in dem eleganten Anzug zu denken.
Es war besser, Gefühle aus dem Spiel zu lassen. Mit Sicherheit hatte er seine Gründe für diese schnelle Verlobung. Früher oder später würde sie herausfinden, worum es ihm wirklich ging. Das würde ihr ihr eigenes schlechtes Gewissen erleichtern. „Oh, es wird Zeit, zum Restaurant zu gehen.“
Sichtlich gut gelaunt bestellte James den Wein. Fionas Mutter war eine charmante Frau und ihr Vater umgänglich und unterhaltsam.
Obwohl so viel auf dem Spiel stand, fühlte er sich völlig entspannt. Fiona selbst sprach nur wenig, was vielleicht daran lag, dass alles so schnell gegangen war. Nur verständlich, dass sie damit erst klarkommen musste.
„Und ihr kennt euch erst seit zwei Wochen?“ Fionas Mom interessierte sich für alle Einzelheiten. Unbehaglich stellte James fest, dass es gar nicht so furchtbar viel zu erzählen gab. Jetzt verstand er, warum Fiona mit der Ankündigung der Hochzeit noch warten wollte.
Und doch drängte die Zeit, denn er hatte bereits mit den Vorbereitungen zur
Weitere Kostenlose Bücher