Milliardär sucht Traumfrau (Baccara) (German Edition)
Kleid erst während der Trauung sehen, nicht vorher. Du weißt doch, wie traditionsbewusst wir Schotten sind.“
„Ja, und ich liebe es! Wieso heiratest du eigentlich nicht im Kilt, James?“
„Kilts sind eine Mode des neunzehnten Jahrhunderts. Aber wir Drummonds sind als Geschlecht viel älter und bevorzugen bedeckte Knie.“
„Durchaus verständlich, obwohl ich sicher bin, dass deine Knie sich sehen lassen können.“ Sie seufzte. Die Drummond-Männer sahen so gut aus, dass ihnen Frauen in allen Jahrhunderten zu Füßen gelegen hatten. Wenn der Pokal erst wieder zusammengefügt war, würden sie endlich das Eheglück genießen können, das sie verdient hatten.
Sie selbst hatte vor fast vierzig Jahren ihren umwerfenden Drummond kennengelernt und ihn leider nicht von seinen Dämonen befreien können. Aber für die künftigen Generationen sollte das anders werden!
Lautes Motorengeräusch kündigte das Eintreffen eines Sportwagens an, und aller Augen wandten sich in die Richtung. Lächelnd stieg die immer elegant gekleidete Vicki aus. Sie war schon lange eine Freundin der Familie und passte ideal zu Jack Drummond, dessen Vorfahren als Piraten die Meere unsicher gemacht hatten.
„Darling.“ Katherine küsste Vicki auf beide Wangen. „Danke, dass du deinen Mann mitgebracht hast. War bestimmt nicht leicht.“
Jack schaffte es, selbst im Anzug noch einen wilden und ungezähmten Eindruck zu machen. „Katherine, unter deinem Einfluss müssen wir alle auf dem Pfad der Tugend bleiben.“ Er umarmte sie. „Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich schon so weit bin, aber ich tue mein Bestes.“
„Ach, so viel Tugendhaftigkeit erwarte ich gar nicht. Aber jetzt, da wir alle versammelt sind, sollten wir nach drei Jahrhunderten endlich den Pokal zusammensetzen.“
„Aber wir haben doch noch gar nicht probiert, ob die Teile wirklich passen.“ Annie machte sich mindestens ebenso viele Gedanken wie sie selbst. Was nicht schaden konnte, wenn man mit einem Drummond verheiratet war. Wobei Sinclair nicht gerade wild zu nennen war. Es war herrlich, zu sehen, wie glücklich die beiden waren, und Katherine konnte es kaum erwarten, dass ein neuer Drummond in ihrem Haus auf Long Island herumrannte.
„Ich bin mir sicher, dass sie passen. Weise alte Damen wie ich wissen so etwas.“ Sie gab sich Mühe, rätselhaft zu lächeln.
„Hast du alt gesagt?“ Vicki lachte. „Du siehst jünger aus als wir alle.“ Scherzend fügte sie hinzu: „Ich hätte gerne die Nummer von deinem Kosmetiksalon.“
„So etwas habe ich nicht nötig“, scherzte sie. „Ich verlasse mich lieber auf Wunder. Und da wir gerade davon reden: Nehmen wir die Teile und fangen an.“
Nach der Trauzeremonie ließ Fiona sich von ihrem frischgebackenen Ehemann den grünen Rasenstreifen entlangführen, zu dessen beiden Seiten die Stuhlreihen standen. Trotz ihres pochenden Herzens nahm sie aus den Augenwinkeln die Gäste wahr. Da waren James’ Mutter, ihre eigene Mom und der Stiefvater und – oh Gott – ihr Dad!
James hatte ihn in Singapur zum Essen eingeladen, den Mann, der der Grund für die Verschwörung gegen ihn gewesen war. Sie hatten sich verstanden! Und am Ende des Dinners hatten sie bereits lebhaft Ideen ausgetauscht, wie sich das Geschäft ihres Dad im einundzwanzigsten Jahrhundert etablieren ließe. Auch hier in Schottland hatten sie schon viel Zeit miteinander verbracht. Ein unglaubliches Glück!
Die drei Pokalteile lagen auf einem Tisch mit einer Decke aus Schottenkaro. Die drei Drummond-Männer James, Jack und Sinclair sollten jeder ein Teil in der Hand halten, so wie es sich die drei Brüder vor dreihundert Jahren vorgestellt hatten.
James nahm das Fußteil, das aus seinem Familienwappen herausgefallen war, Jack das Kelchteil, das aus einem Wrack vor seiner Insel in Florida stammte, und Sinclair den Stiel, der sich unter vielen anderen alten Sachen auf dem Dachboden seines Hauses auf Long Island befunden hatte.
Gespannt hielt Fiona den Atem an. James hielt den Fuß fest, während Sinclair den Stiel in die erhabene Mitte drückte – im Grunde glitt er fast von selbst hinein. Jack hielt das Kelchteil über den Stiel und senkte es langsam darauf. Auch das ging wie von allein. Nun stand ein Pokal vor ihnen, dem man nicht ansah, dass er nicht aus einem Stück gefertigt war.
„Oh, Gott“, rief Katherine überwältigt. „Schaut nur! Wie gut alles passt! Ich wusste immer, dass die Legende wahr ist. Champagner!“
Der Himmel hatte
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