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Milliardengrab (German Edition)

Milliardengrab (German Edition)

Titel: Milliardengrab (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Strassegger
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würde teuer werden,
denn der Beamte winkte ihn bereits mit seiner Kelle rechts ran. »Herr Szabo?«,
der Gendarm sprach Deutsch, wenn auch mit starkem Akzent.
    »Ja.«,
Thomas kam in der Eile gar nicht der Gedanke, dass der Mann seinen Namen nicht
wissen konnte. Er war mit der bevorstehenden Strafe beschäftigt.
    »Bitte
steigen Sie aus. Kommissar Patry aus Genf möchte dringend mit Ihnen sprechen.
Wir haben Funk im Streifenwagen.«
    Thomas
kam gar nicht zum Nachdenken, da sprach Patry bereits zu ihm:
    »Drehen
Sie bitte sofort um. Wir fliegen nach Nizza.«
    Ein
paar Sekunden herrschte Stille, dann wandte Thomas ein:
    »Und
Eisenstein?« Patry lachte.
    »Der
bezahlt gerade ihr Flugticket.«
     »Ich
bin froh, dass jetzt tausend Kilometer zwischen uns liegen!«
    »Also
wir treffen uns in etwa einer Stunde am Crossair Schalter.«
    Bevor
Thomas noch fragen konnte, was denn die Reise nach Nizza so plötzlich
erforderlich machte, war die Verbindung unterbrochen. Thomas bedankte sich bei
den Beamten und wendete an der nächsten Ausfahrt.
    »Man
hat die Frau des Notars bei Monaco aus dem Meer gefischt. Sie sehen, die Leute,
mit denen wir es zu tun haben, sind nicht zimperlich«, empfing Patry ihn am
Flughafen.
     
    Zwei
Stunden später landete der Jumbolino in Nizza und Patry bekam einen Peugeot 304
von AVIS. Patry hatte im Negresco auf Regimentskosten reserviert. Eisenstein
hätte diesem teuren Logis - Wasserleiche hin oder her - niemals zugestimmt.
    In
der Gerichtsmedizin in Monaco wartete man schon auf Patry und seinen Begleiter.
Die Ertrunkene lag bekleidet auf einer Nirosta Bahre. Äußerlich waren auf den
ersten Blick keine Verletzungen zu erkennen. Während Patry sich mit seinen
Kollegen unterhielt, stand Thomas abseits, schließlich verstand er kein Wort
von dem, was da gesprochen wurde.
    In
Villefranche sur Mer aßen sie Seezunge und tranken Weißwein dazu. Der Kommissar
wusste, wo man gut aß, das hätte Eisenstein gefallen, der jetzt vermutlich am
Imbissstand vor dem Pressehaus heißen Pferdeleberkäse vertilgte.
    Patry
erzählte Thomas, wie der Junge aus Italien die Tote vom U-Boot aus entdeckt
hatte.
    Dass
die Frau ertrunken war stand fest, ob sie bei Bewusstsein war, als man sie ins
Wasser warf, das würden sie morgen erfahren. Wer die Frau war, daran gab es
keinen Zweifel. Patry hatte sie zwar nicht gekannt, jedoch verschiedene Fotos
von ihr gesehen. Eines davon war in seiner Brieftasche, doch er benötigte es
nicht, um die Leiche mit Sicherheit identifizieren zu können. »Eine Tauchschule
hat mit über vierzig Mann gesucht, keine Spur vom Maître. Die Kollegen sind
ziemlich sicher, dass er nicht hier entsorgt wurde. Fragen über Fragen. Hat man
sie hier entführt? Ich denke nicht. Alles deutet darauf hin, dass es in Genf
geschah. Wie aber kamen sie dann nach Nizza? Respektive die Frau … und vor
allem warum? Versenken hätte man sie im Genfer See auch können. Diese
Geschichte stimmt hinten und vorne nicht. So, jetzt wollen wir einmal im Negresco
herausfinden, ob man dort eine Person unbemerkt aus dem Haus schaffen kann und
was es mit dieser Nora auf sich hat. Ich werde dem Personal einmal auf den Zahn
fühlen.«
    Während
Patry im Hotel seine Fühler ausstreckte, sah Thomas sich im Haus, um und versuchte
herauszufinden, wie man das Hotel verlassen konnte, ohne durch die Eingangshalle
zu gehen. Sowohl die Treppe als auch der Lift endeten im Foyer. Auf diese Art
konnte man kein Entführungsopfer unbemerkt wegschaffen.
    Allerdings
gab es einen Lift mit dem das Personal direkt in den Keller, wo sich die
Garagen und die Wäscherei befanden, gelangte. Mit einem Vierkantschüssel oder
einem Schraubenzieher konnte man die Tür zum Lift öffnen. Thomas schaffte es
mit einem Taschenmesser. Von der Garage aus konnte man unbemerkt in ein Auto
steigen oder zu Fuß auf die Straße gehen. Es war also leicht möglich, das Gebäude
unbemerkt zu verlassen und auch Nora Kaindel konnte so entführt worden sein,
ohne dass irgendjemand es bemerkt hätte.
    Thomas
ging zurück auf das Zimmer und erstattete Eisenstein zu später Stunde
telefonisch Bericht. Der, ganz gegen seine Gewohnheit, schwieg und hörte
gespannt zu. »Morgen findet die Obduktion statt - der Kommissar wird dabei
sein, ich sicher nicht!«
    »Vergiss
nicht die Fotos!«, gab er ihm zum Abschied mit auf den Weg.
    Substanzielles
hatte auch Patry vom Personal des Negresco nicht erfahren. Nora Kaindel, man
kannte sie gut, war angekommen, hatte über Übelkeit

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