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Milliardengrab (German Edition)

Milliardengrab (German Edition)

Titel: Milliardengrab (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Strassegger
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geklagt und ihr Zimmer
nicht verlassen. Ein Page hatte ihr aus einer Apotheke ein Mittel gegen
Darmgrippe gebracht. Das Zimmermädchen wusste, dass aus der Bar im Zimmer
lediglich Mineralwasser entnommen wurde.
    An
der Rezeption wusste man, dass ein Mann mehrmals telefonisch nach Nora gefragt
hatte. Letztlich war er persönlich erschienen und wollte nicht glauben, dass
Nora nicht hier war. Er selbst wohnte im Hermitage in Monaco. Den Namen hatte
der Rezeptionist leider vergessen, wusste aber, dass der Mann Deutsch sprach,
um die vierzig Jahre alt war, und einen sehr gepflegten und gebildeten Eindruck
machte.
     
    Am
nächsten Morgen fuhr Patry sofort mit Thomas ins‘ Hermitage nach Monte Carlo.
Das Hotel lag unmittelbar an jener Stelle, wo man Madame Bouvery tot im Meer
gefunden hatte.
    Dass
Patry richtig Druck machte, konnte Thomas seinem Ton entnehmen. Schließlich entschied
der Chefportier die gewünschte Auskunft zu erteilen. Im fraglichen Zeitraum
logierten sechs Personen im Hotel, die infrage kamen. Thomas bekam die Liste
mit diesen Namen und den Auftrag sie zu überprüfen. Das würde Eisenstein in
Wien am besten können. Thomas sandte ihm die Liste mittels Fax.
    Derweilen
war Patry in der Gerichtsmedizin und wohnte der Obduktion bei. Thomas verzichtete
und es wäre ihm mit Sicherheit auch nicht erlaubt worden.
     
    Gegen
drei Uhr traf Patry wieder im Negresco ein und berichtete.
    »Sie
ist ertrunken, und zwar bereits einen Tag, nachdem man sie in Genf vermutlich
entführt hat. Allerdings war sie nicht bei Bewusstsein … der Pathologe wird die
Dosis des Betäubungsmittels feststellen, vielleicht hätte allein das schon
gereicht, um sie zu töten. Vom Notar keine Spur. Man hat eine Fläche von fast
12 Quadratkilometern mit über hundert Tauchern heute nochmals abgesucht. Keine
Spur von ihm.«
    In
diesem Augenblick läutete Patrys Handy. Er meldete sich.
    »Natürlich
ist er hier - wir arbeiten!« Er reichte Thomas das Telefon: »Ihr Chef.«
     »Thomas
Szabo.«
    »Ich
weiß, wie du heißt«, lachte Eisenstein und fuhr fort, »also deine Liste, ich
muss zugeben, ein Volltreffer. Dieser Phillip Stankovski ist ein Pianist aus
Salzburg … er hat vor ein paar Wochen ein Konzert im Schloss der Kaindel in
Wolfsthal gegeben. Ich denke, dass ich nicht mehr sagen muss. Ich suche den
Kerl bereits.«
     
    Zwei
Stunden später saßen Patry und Thomas bereits wieder im Flugzeug nach Genf.
    Am
Flughafen verabschiedeten sie sich und Thomas stieg in den Wagen seines Vaters,
um nach Wien zu fahren. »Ich werde aus ermittlungstechnischen Gründen die Bekanntgabe
über das Auffinden von Madame Bouvery hinauszögern … alles klar?«
    »Natürlich,
vielen Dank!«
    »Ohne
Sie wäre ich nicht so weit gekommen, also gute Fahrt. Da habe ich noch ein
Geschenk für Sie.« Er gab Thomas ein Bild vom Ehepaar Bouvery - als es noch
lebte.
    In
Landeck quartierte er sich nach Mitternacht in einem Gasthof ein, in dem es
hoch herging. Eine Hochzeit. Musik, die nicht nach seinem Geschmack war,
brachte das ganze Haus zum Zittern. Doch er war geschafft, aß nur ein belegtes
Brot, trank ein Glas Bier und ging auf sein Zimmer. Hundemüde, wie er war,
schlief er sofort ein.
    Am
nächsten Morgen stand er früh auf und fuhr weiter. Jetzt fiel ihm ein, dass er
vergessen hatte die Blunzn anzurufen. Wie praktisch wäre jetzt so ein Handy,
wie der Kommissar eines besaß - in Innsbruck besorgte er sich ein GSM. Jetzt
war er ein richtiger Journalist, da gehörte ein Handy einfach zum Equipment.
Das Geld in seiner Brieftasche schwand, das Bündel mit den Rechnungen wurde
dicker und dicker.
     
    Eisenstein
blieb es vorbehalten, den ersten Anruf von Thomas’ Neuerwerbung zu empfangen.
Dabei erfuhr er, dass sich Stankovski auf Tournee befand und erst in einer
Woche wieder in Wien oder Salzburg zu erreichen sein würde. Telefonisch hatte
Eisenstein ihn trotz mehrmaliger Versuche nicht erreicht.
    Der
Zweite war Kommissar Patry in Genf.
    »Thomas,
gut dass Sie sich melden. Hier ist alles in heller Aufregung. Nach der
Haussuchung muss irgendwer geplaudert haben. Ihre lieben Kollegen … noch wissen
sie nichts Genaues. Jedenfalls liegen die Medien auf der Lauer - Sie wissen ja
am besten, mit wem ich es da zu tun habe! Vorsichtshalber habe ich Madame
vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Als ich ihr ein paar Bilder von Opfern
zeigte, die Profis in die Hände gefallen waren, wurde sie einsichtig. Sie ist
noch einmal zu einer Verwandten nach Lugano

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