Milliardenschwer verliebt
dass du die Wahrheit verträgst, wäre ich von Anfang an ehrlich gewesen. Aber ich lag richtig. Du hättest mir nicht zugehört. Also habe ich einen anderen Weg gewählt, um mit dir in Kontakt zu kommen. Leider bist du in dieser Sache engstirnig. Du willst, dass ich verschwinde? In Ordnung.“ Er wandte sich ab und ging mit langen Schritten davon.
Sophia warf die Tür ins Schloss. Schluchzend lehnte sie sich dagegen und sank zu Boden. Garrett hat mich ausgenutzt. Seine Zärtlichkeiten waren nur Mittel zum Zweck. Mit mir zu schlafen, gehörte zu seiner Arbeit.
Sie hörte, wie er seinen Wagen startete und losfuhr. Fort aus ihrem Leben. Sie glaubte seine Stimme zu hören und die Reue darin, als er ihr alles gestanden hatte. Er hatte aufrichtig geklungen, doch Sophia bezweifelte, dass sie es beurteilen konnte. Schließlich war Garrett nicht der Mann, für den sie ihn gehalten hatte. Sie hasste ihn, weil er sie getäuscht hatte, und sich selbst, weil sie auf ihn hereingefallen war.
Seine Vorwürfe klangen in ihren Ohren nach. Er hält mich also für eine Egoistin, die blind um sich schlägt, dachte sie gekränkt. Nun, Garrett hat sein Ziel verfehlt, denn er hat mich nicht dazu gebracht, die Delaneys zu treffen. Wenn er jetzt aufgibt und ich ihn nie wiedersehe … Wäre das nicht vielleicht das Schlimmste? Trotz allem, was er mir angetan hat?
Garrett setzte sich auf den Fahrersitz und hieb mit der flachen Hand auf das Lenkrad. Er war drauf und dran gewesen, Sophia bei den Schultern zu packen und kräftig zu schütteln. Wenn es um die Delaneys ging, schaltete sie die Vernunft aus.
Dass sie sich von ihrem Vater abgelehnt fühlte, hatte Garrett ja gewusst. Trotzdem ärgerte er sich über ihre Uneinsichtigkeit. Zu der Wut gesellte sich ein ungewohntes Gefühl: Kummer. Es gab keine Frau, mit der er seine Zeit lieber verbrachte als mit Sophia. Er war nicht vorbereitet auf den Schmerz, den die Trennung mit sich brachte.
Wie um alles in der Welt kann sie bloß so stur sein? Mit zusammengebissenen Zähnen fuhr er los. Zu Hause warf er das Schlüsselbund in die Ecke und ließ das Jackett folgen. Bisher hatte er Will für das eigensinnigste Mitglied der Familie Delaney gehalten. Jetzt änderte er seine Meinung. Sophia übertraf Will, denn anders als der war sie nicht bereit, über Argumente auch nur nachzudenken.
In den Stunden vor seinem Geständnis hatte Garrett eine warmherzige, zärtliche und leidenschaftliche Frau in seinen Armen gehalten. Eine ganz andere Sophia als die vorhin in der Küche.
Er bezweifelte stark, dass sie ihm eine Chance geben würde, mit ihr über die Delaneys zu reden. Und er hatte keine Lust, seine Zeit mit irgendwelchen Hoffnungen zu verschwenden, die sich nie erfüllen würden.
Garrett holte ein Bier aus dem Kühlschrank und ließ die kalte Flüssigkeit die Kehle hinunterrinnen. Dann starrte er aus dem Fenster. Normalerweise neigte er nicht dazu, Dinge aufzuschieben, aber jetzt wollte er weder Will noch einen anderen Delaney anrufen.
Was würde ich an Wills Stelle tun? fragte er sich. Wäre Sophia bereit, ihre Verwandten zu treffen, wenn die nichts erbten? Will, Ryan und Zach wollen sie kennenlernen, unabhängig vom Geld. Vielleicht lässt sie sich in ein paar Jahren darauf ein, wenn die Erbschaft kein Thema mehr ist. Aber wird sie sich auch auf mich einlassen?
Während des ganzen Streits hatte er Sophia umarmen und um Verzeihung bitten wollen. Sie beschwören wollen, ihm zu glauben und sich auf das zu besinnen, was sie beide verband. In ihm breitete sich eine Leere aus, die er nie zuvor empfunden hatte. Widerwillig griff er zum Telefon.
Will meldete sich nach dem zweiten Klingeln. „Ich hoffe, es wird bei dir nicht zur Gewohnheit, mich im Morgengrauen anzurufen. Was gibt’s denn?“
Dieses Gespräch fiel Garrett fast so schwer wie das vorhin mit Sophia. „Ich habe getan, was ich konnte“, begann er niedergeschlagen.
„Moment mal. Heißt das, du hast ihr gesagt, wer du bist?“
„Ja. Ich musste es tun, sonst wäre es nur noch schlimmer geworden. Und auch so war es schon schlimm genug.“
„Erzähl.“ Die Enttäuschung war Will anzuhören.
„Sophia bleibt bei ihrer Entscheidung. Sie will euch nicht treffen.“
„Mist. Ich dachte, zwischen euch beiden würde die Chemie stimmen.“
„Tut sie auch, aber sobald Sophia die Wahrheit erfahren hat … Du kannst dir kaum vorstellen, wie zornig sie geworden ist. Sie will weder mit mir noch mit einem Delaney irgendetwas zu tun haben. Ich
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