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Millie an der Nordsee

Millie an der Nordsee

Titel: Millie an der Nordsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Chidolue
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hintereinanderfahren, weil ihnen eine Kutsche mit zwei Pferden entgegenkommt, trapptrapp, trapptrapp. Mama prescht vor und Papa muss das Tandem nah an den Feldrain steuern. Ob das gut geht? Die Räder hopsen und plopsen. Bloß oben sitzen bleiben! Festhalten, Millie! Festhalten!
    Die Pferdekutsche zieht an ihnen vorüber. Und genau in diesem Moment lassen beide Pferde fast gleichzeitig Äpfel fallen, plopp, plopp, plopp.
    Pferdeäpfel! Na, so ein Schietkrom. Gib Gas, Papa, gib Gas! Die Pferdeäpfel dampfen und sie riechen auch ein wenig streng .
    Oh, genau vor ihnen liegt ein Dörfchen. Genau richtig für eine Pause. Papa ist schon ganz geschafft.
    In dem Hinterhof dort sieht es doch sehr gemütlich aus. Da steht ein Grill mit lecker Bratwürstchen. Was zu trinken gibt es auch. Und Sitzbänke. Für Kinder bunte Sachen zum Spielen: Bowling, Ringwerfen und Riesenpuzzle. Hier ist ja ein richtiges Fest!
    Papa und Mama ruhen sich aus. Aber Millie und die kleine Schwester sind jetzt mopsfidel . Ab in die Spielecke.
    Trudel will sich auf ein rotes Fußbänkchen setzen. Das ist ihr aber zu schmutzig. Dabei liegt nur Sand auf dem Sitz.
    Zuerst versucht Trudel, den Sand mit den Händen wegzufegen. Das ist ihr aber noch nicht sauber genug. Sie kramt in ihren Hosentaschen und sucht wohl nach einem Taschentuch. Sie findet jedoch keins.
    Aber was hat die kleine Schwester denn nun aus ihren Taschen geholt? Das gibt es doch nicht! Trudel hat vorhin in der Sanddüne doch einen Piratenschatz gefunden! Mama! Papa!
    Die kleine Schwester legt ihren Schatz sorgfältig auf das Fußbänkchen. Wie das glitzert und schimmert! Boah! Gold, Gold! Goldene Taler! Nicht nur einen, sondern sogar zwei! Trudel ist reich wie ein König! Ob sie Millie was von ihrem Schatz abgibt?
    Aber ja. Sie ist eine nette Schwester. Und so großzügig .
    Auf Taler muss man ein Mal beißen. Dann weiß man, ob sie echt sind.
    Och. Die Goldtaler sind aus Schokolade. Schade, schade. Jetzt sind sie leider nicht reich wie Könige. Aber Schokolade macht auch glücklich.

Ene…mene…meck…meck…meck
    Auch Sylt, die dritte Insel, die Millie besucht, hat einen guten Geist. Sagt jedenfalls Papa.
    »Ich glaube …«, meint er. »Ich glaube, die erzählen sich hier Geschichten, in denen dieser Ene…mene…meck…meck…meck vorkommt.«
    Ach Papa!
    »Nach diesem Ene…mene…meck…meck…meck werden wir uns noch erkundigen«, sagt Mama. Sie denkt auch, dass Papa sich was ausgedacht hat. Aber Papa bleibt dabei. Er behauptet, dass er schon als kleiner Junge von diesem Geist gehört hat.
    Obwohl Sylt eine Insel ist, kann man über das Wasser dorthin gelangen, ohne aus dem Auto steigen zu müssen. Das ist ganz easy . Es gibt nämlich einen Bahndamm. Und darauf kann ein Autoreisezug entlangrattern.
    »Das ist der berühmte Sylt-Shuttle«, sagt Mama.
    Es ist richtig spannend, im Auto zu sitzen und auf einen Eisenbahnwaggon vom Sylt-Schüttel-Zug zu fahren. Vor Aufregung macht sich Millie fast in die Hosen.
    Einige Reisezug-Raufwink-Männer lotsen Mama auf den Doppeldecker. Schwitzt du etwa Blut und Wasser , Mama?
    Sie bugsiert das Fahrzeug ganz langsam über eine Rauf-und-runter-Rampe auf den Waggon und tastet sich dann Millimeter für Millimeter an den nächsten Wagen heran.
    Jippie! Geschafft!
    Das rote Auto, das ihnen auf den Fersen ist, schleicht sich auch schon an. Jetzt stehen sie Stoßstange an Stoßstange und können nicht vor und nicht zurück.
    Aussteigen brauchen sie auch nicht. Sie sitzen in ihrem Auto im ersten Stock oben auf dem Doppeldecker. Das rumpelt und pumpelt vielleicht während der Fahrt über den Damm! Kein Wunder, dass diese Eisenbahn Schüttel-Zug heißt.
    Zuerst geht es über das grüne Marschland und dann über das schwarz und silbern glitzernde Watt. Keine Sturmflut in Sicht? Zum Glück kein Wölkchen am Himmel.
    Trudel findet das wohl langweilig. Sie gähnt. Einmal, zweimal, dreimal. Jetzt aber nicht einschlafen! Sie sind doch bald auf der Insel und dann ist wieder was los.
    Um die kleine Schwester wach zu halten, muss sich Millie was ausdenken. Vielleicht ein Fingerspiel? Himpelchen und Pimpelchen?
    Gute Idee! Aber ein bisschen muss das Lied verändert werden. Damit es passt.
    »Rumpelchen und Pumpelchen, die stiegen auf einen Berg. Rumpelchen war ein Heinzelmann und Pumpelchen war ein Zwerg.«
    »Nein!«, brüllt Trudel. »Himpelchen und Pimpelchen!«
    Aber Millie lässt nicht locker: »Rumpelchen und Pumpelchen …«
    »Nein! Nein! Doofe

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