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Millie an der Nordsee

Millie an der Nordsee

Titel: Millie an der Nordsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Chidolue
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herunterstolpert, stopft sie sich nochSand in die Hosentasche. Ohne irgendetwas will sie wohl nicht gehen. »Ich auch gefindet«, sagt sie.
    Ja, ja, Trudelchen, du auch nicht.
    Nach der Schatzsuche sind Millie und die kleine Schwester müde. Und jetzt sollen sie noch Fahrrad fahren und die Insel erkunden? Och nö.
    Millie sagt: »Papi, ich bin flappmapp, ich kann nicht mehr.«
    »Was soll denn das sein?«, fragt Papa nach.
    Hat Papa denn keine Fantasie ? Man kann doch schon am Klang hören, was Millie meint. Flappmapp ist eben flappmapp.
    Platt!
    Trudelchen ist auch fix und fertig. Sie kann nicht mal mehr ihre geliebte Glitzerkugel halten. Die rutscht ihr einfach aus den Händen und knallt auf die Promenade. Ach du Schreck.
    Was ist denn das für eine blöde Glitzerkugel! Die war ja aus Glas!
    Millies kleine Schwester ist so erschrocken, dass sie einen Moment lang gar nichts sagen kann. Nicht mal heulen.
    Aber dann geht es los. Sie weint herzzerreißend . Und dann zeigt sie entsetzt auf den Boden, wo die Glitzerkugel in hunderttausend Stücke zersprungen ist.Der hellblaue Fisch liegt inmitten einer kleinen Wasserpfütze.
    Oje. Was müssen Papa und Mama die kleine Schwester jetzt trösten. Trudel hängt an Mamas Hals. Papa streicht ihr über den Kopf und Millie tätschelt ihre herunterhängende kleine Hand.
    Hat denn keiner eine Idee, wie man das Unglück wieder vergessen machen kann?
    Doch.
    Millie hat einen guten Gedanken. Vielleicht lässt sich Trudelchen mit einem Regenbogenfisch trösten.
    Regenbogenfisch? Die kleine Schwester hört sofort auf zu schluchzen. Sie lächelt unter Tränen .
    Der Regenbogenfisch ist ein Volltreffer . Das hat Millie doch gewusst. Den gibt’s auch im Andenkenladen. Sicherheitshalber wird er aber gleich in Mamas Rucksack verstaut.
    Und danach ist Trudel unsagbar froh, sich im Kindersitz hinten auf Mamas Leihfahrrad auszuruhen.
    Millie würde es sich auch gerne so bequem machen. Eigentlich hat sie keine Lust, jetzt noch kilometerweit übers Land zu brausen. Schon vergessen, Papa? Millie ist doch flappmapp!
    Aber dann haben sie und Papa fast gleichzeitig eineIdee. Sie haben nämlich beim Fahrradmann ein Zwillings-Fahrrad entdeckt. Ein Tandem. So was hat Millie noch nie gesehen. Ein Tandem ist ein Fahrrad für zwei Leute, die hintereinandersitzen. Einer lenkt und beide treten. Der Lenker von dem, der hinten sitzt, ist nur zum Festhalten. Prima, prima.
    Der Fahrradmann stellt den hinteren Sattel auf niedrig ein. Das heißt, er muss erst mal eine Schraube lockern, dann die Sattelstange ins Rohr zwängen und wieder feststellen.
    Passt? Passt! Na klasse. Millie und Papa drehen erst einmal eine Ehrenrunde, bevor es auf den Fahrradwegen der Insel richtig losgeht.
    »Schaffst du das, Millie?«
    Jo, jo. Papa weiß gar nicht, dass man sich hinten ausruhen kann und die Füße einfach nur leicht auf die Pedalen setzen muss. Millie tut also, als ob sie treten würde, aber die Arbeit muss Papa machen. Ist das nicht herrlich? Lalalalala. Mama kann auch nicht erkennen, dass Millie Papa für beide schuften lässt.
    Trudel ist bereits eingeschlafen. Sie hat ihren Kopf an Mamas Rücken gelehnt und verpennt die ganze Insel.
    Die ist vielleicht grün. Und platt. Platt wie ein Pfannkuchen. Nicht das kleinste Hügelchen. Super für Fahrradfahrer. Trallalala.
    »Geht’s dir gut?«, fragt Papa von vorne. Er versucht, Millie anzuschauen. Aber sosehr er auch seinen Kopf dreht, er schafft es nicht, höchstens mit halbem Auge.
    Mama hat aufgeholt und fährt neben Papa und Millie her. Kein Gegenverkehr. Dann ist ja gut.
    »Mir fällt gerade ein, dass die Friesen einen Hausgeist haben«, sagt Mama. »So geht jedenfalls die Sage.«
    »Wen meinst du?«, fragt Papa. »Gibt’s hier noch einen anderen Geist als den Klabautermann?«
    Aber Papa! Der Kabollermann ist doch für die Schiffe zuständig!
    Mama sagt: »Der Hausgeist der Friesen heißt Nis Puk.«
    Hups. Hat Millie richtig gehört? Nies-Pups? Wie witzig.
    »Nis Puk ist der gute Hausgeist«, beginnt Mama. »Aber man muss ihm alle zwei Tage einen Topf Gerstengrütze hinstellen. Sonst kann er ziemlich böse werden. Er wohnt auf dem Dachboden, ist hilfsbereit und passt auf das Haus auf, wenn die Leute, bei denen er wohnt, nett sind.«
    »Ich bin nett«, sagt Millie.
    »Und brauchst du Hilfe?«, fragt Papa.
    Och, im Moment braucht Millie Nies-Pups nicht, sie hat ja Papa zum Fahrradfahren. Und zu Hause passt Frau Morgenroth aufs Haus auf.
    Aber nun müssen sie wieder

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