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Millionär

Millionär

Titel: Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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setzen.«
    Leichenblass lässt Flik sich nieder, ich bleibe neben ihm stehen.
    »Flik, wenn wir jetzt aufgeben, ist das Geld garantiert futsch. Wenn wir 'nen Schwan fangen und die Sache durchziehen, dann haben wir 'ne Chance. Dann sahnen wir richtig ab und du kriegst das Geld zurück und den Tausender drauf, wie versprochen.«
    »Natürlich! www.rettetsascha.de . Ich fass es nicht!«
    »Bitte Flik, lass es uns probieren.«
    Eine kleine Ewigkeit lang schweigt Flik mich an, sein Blick ist trüb ins Leere gerichtet. Schließlich blickt er mich verloren an.
    »Daniela bringt mich um.«
    »Was?«
    »Daniela bringt mich um, wenn ich ihr das erzähle. Das Geld ist ja fest eingeplant für die Finanzierung von der Wohnung.«
    Ich setze mich zu Flik auf die Bank und lege meinen Arm um seine Schulter.
    »Ach Flik. Warum gehst du denn immer davon aus, dass es nicht klappt? Warum denkst du denn nicht mal daran, wie du Daniela den Extra-Tausender auf den Tisch legst und sagst: >Hab ich uns in der Mittagspause verdient.««
    Ich überlege mir gerade, wie ich meine Freundschaft retten kann, da springt Flik mit einem markerschütternden Schrei auf und rennt in Richtung eines Schwanenpaares. Ich verharre wie vom Donner gerührt auf meiner Bank. Die Schwäne sind ebenso überrascht wie ich und wissen vor Schreck nicht, ob sie rennen oder fliegen sollen: Als ginge es um Leben und Tod, flitzt Flik zwei flüchtenden Schwänen hinterher. Sein Hechtsprung in die feuchte Wiese verfehlt einen Schwanenhals nur knapp. Flik landet im braungrünen Herbstgras. Ich schalte Shahins Kamera ein und trabe los.
    »Flik! Warte! Du darfst dich nicht draufwerfen! Nur in die Kamera halten am besten am Hals!«
    »Mach einfach nur das Foto, ja?«
    »Okay!«
    Und schon steht Flik wieder in Kampfposition, bereit seine fast hundert Kilo auf den nächsten Vogel zu werfen.
    »Flik! Schau mal. Hinter dir sind gleich drei!«
    »Klappe!«
    Offenbar bedient Flik sich einer anderen Taktik als beim ersten Angriff. In der Geschwindigkeit eines Zivis nach der dritten Tüte schlurft er auf dem Kiesweg in Richtung Schwanen-trio. Ich halte mich gute zehn Meter hinter ihm. Zwei Meter vor den Schwänen verharrt er und kramt etwas aus seiner Tasche.
    »Schnuff, was machste?«
    »Psssttt!«
    Was soll er schon machen? Er füttert den Schwan! Klar. Dass ich da nicht eher drauf gekommen bin. Durch den Sucher sehe ich Fliks beherzten Griff nach dem Schwanenhals. Ich drücke auf den Auslöser. Doch statt dem Hals erwischt Flik einen Teil des Flügels. Und dann geschieht das Unfassbare: Der Schwan greift an! Immer wieder hackt er Flik blitzschnell in die Hand.
    »Autsch! Scheiß Vieh!«
    Ich schieße ein Foto nach dem anderen, Flik schreit und lässt dann blöderweise den Flügel los. Doch der Schwan ist immer noch stocksauer und hat offenbar seinen Spaß dran gefunden, mit seinem harten Schnabel in den flauschigen Flik zu donnern.
    »Du musst ihn am Hals packen und in die Kamera schauen! Denk an dein Geld!« »Was glaubst du, was ich gerade versuche, du Arsch? Aua!«
    »Am Hals, Flik! Am Hals!«
    Selbst als Flik ängstlich ein paar Schritte zurückweicht, lässt der Schwan nicht von ihm ab. Und dann gelingt Flik das Unmögliche: als ihn der Schwan ins Knie picken will, greift er den Hals und reißt ihn nach oben. Der Schwan flattert panisch mit den Flügeln, Federn fliegen, Passanten gaffen und Flik posiert mit stolz-gefährlichem Gesichtsausdruck und einem panischen Schwan.
    Ich drücke auf den Auslöser.
    Es ist das Foto des Jahres.
    Ich bin beeindruckt, dass Flik die Tollwutspritze bei Dr. Parisi ohne Ohnmacht übersteht. Kopfschüttelnd desinfiziert mein Hausarzt einen letzten Schwanenpicker an Fliks Hand, während ich kleinlaut daneben sitze.
    »Brennt kurz, am besten er hält still.«
    Ein wenig irritiert schaut Flik auf.
    »Wer?«
    wunder punkt
    Schon im Hausflur höre ich mein Telefon klingeln. Ich rase nach oben, stochere meinen Schlüssel ins Schloss und haste in die Wohnung. Mit einem beherzten Schwanen-Flik-Sprung kralle ich mir in letzter Sekunde das Telefon.
    »Ja?«
    Es meldet sich eine heitere, fast amüsierte Stimme.
    »Procter & Gamble Verbraucherservice, wir wollten mal nachfragen, ob Sie Probleme mit unseren Produkten haben.«
    Ich brauche einen Augenblick, bis ich mich orientiert habe.
    »Annabelle! Woher hast du denn meine Nummer?«
    »Aus der Datenbank.«
    »Aber ... wie kommt sie da rein?«
    »Du hast sie mir diktiert. Am 18. September um 18 Uhr 37. Stichwort:

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