Millionäre küssen besser!
der letzten Woche waren wir fast jede Nacht zusammen, und es war wunderbar. Noch nie habe ich mein Leben so genossen.“ Sie senkte den Blick und wandte den Kopf ab, damit Brandon nicht merkte, wie schwer ihr das fiel, was sie jetzt sagen musste. „Aber jetzt müssen wir aufhören, bevor …“
Er zwang sie, ihn anzusehen. „Bevor was, Kelly?“
Bevor es für mich zu schwer wird, dich zu verlassen. Bevor du meiner überdrüssig wirst . „Bevor wir vom Personal überrascht werden“, sagte sie und strich ihm zärtlich durchs Haar.
Eigentlich sollte ich doch froh sein, dass sie mich an unsere Abmachung erinnert, ging ihm kurz durch den Kopf. Wir müssen Schluss machen . Aber warum wollte er sie dann unbedingt davon abbringen? Obwohl er einsah, dass sie recht hatte. Ihre Beziehung war nie auf Dauer angelegt gewesen, und auf keinen Fall wollte er ihr Arbeitsverhältnis gefährden.
Aber wenn er Kelly so ansah, fühlte er, dass es irgendetwas zwischen ihnen gab, was er noch nicht aufgeben wollte. Es fiel ihm schwer, es zu benennen, doch sie rührte etwas in ihm an, von dessen Existenz er bisher nichts gewusst hatte. Ganz eindeutig ging es hier nicht um Sex, obwohl der, um es vorsichtig auszudrücken, phänomenal war. Es war mehr als Sex. Er mochte sie und war unheimlich gern mit ihr zusammen. Wenn er von ihr getrennt war, fehlte sie ihm. Zwar war er sicher, dass dieses Gefühl wieder vorbeigehen würde, so etwas hielt bei ihm nie lange an. Aber sollten sie es nicht genießen, solange es dauerte, und glücklich sein?
Letzten Endes war er natürlich nicht der richtige Mann für sie, und das wusste Brandon genau. Nicht nur Sally hatte das erkannt. Kelly wollte einen Mann, der sie liebte, und eine Familie. Die Art von Familie, die er nie gehabt hatte. Bevor Sally ihn adoptiert hatte, hatte er eine elende Kindheit gehabt, und das prägte ihn noch heute, ja, verfolgte ihn manchmal geradezu. Schon deshalb konnte er nie der Mann sein, den Kelly sich wünschte.
Doch das musste ja nicht heißen, dass sie ihr Zusammensein nicht genießen konnten, solange es dauerte.
„Kelly“, fing er langsam an und strich ihr zärtlich das Haar aus der Stirn, „ehrlich gesagt, möchte ich unsere Beziehung noch nicht abbrechen. Denn ich bin sehr gern mit dir zusammen. Und du auch mit mir, oder?“
„Ja, das weißt du doch“, erwiderte sie leise.
„Gut.“ Er zog sie fest an sich. „Mehr brauche ich im Moment nicht zu wissen.“
8. KAPITEL
Kelly öffnete die Tür zu Brandons Büro und steckte den Kopf herein. „Ich gehe mal kurz zum Empfang, um ein paar Rechnungen hinzubringen. Brauchst du noch etwas?“
Da er am Telefon war, schüttelte Brandon nur den Kopf und winkte ihr zu.
Während sie über die sonnige Terrasse in Richtung Lobby ging, musste Kelly an den gestrigen Abend denken. Nachdem sie sich heimlich aus dem Hotel geschlichen hatten, waren sie nach St. Helena gefahren und dort in ein einfaches Lokal eingekehrt. Dennoch hatte Kelly das Gefühl, als hätte sie noch nie etwas Köstlicheres gegessen, vielleicht weil Brandon bei ihr gewesen war. Wie ein ganz normales verliebtes Paar hatten sie geflirtet, gelacht und sich Geschichten aus ihrem Leben erzählt. Aber sie waren kein ganz normales verliebtes Paar. Sie schliefen miteinander und gingen ab und zu mal zusammen zum Essen. Das war alles.
Trotzdem. Jeder, der sie beobachtet hätte, würde glauben, sie seien verliebt. Doch das war nicht der Fall.
Aber was dann? Immerhin hatte Brandon gestern gestanden, dass er gern mit ihr zusammen war. Warum sollten sie dann ihre Beziehung so abrupt abbrechen? „Wir haben doch nur unseren Spaß“, sagte sie halb laut vor sich hin, wusste aber im selben Moment, dass das nur die halbe Wahrheit war. „Lass die Finger von ihm“, warnte sie sich leise.
„Kelly?“
Sie fuhr zusammen. „Wa…?“ Tief in Gedanken versunken, hatte sie nicht bemerkt, wie Roger auf sie zukam. „Oh! Hallo, Roger. Was hast du denn heute Morgen vor?“
Er wies in Richtung Wellnessanlage. „Unsere Gruppe hat sich heute in dem großen Pavillon versammelt, um ihren Gemeinschaftsgeist zu erproben und zu stärken.“
Der Pavillon lag hinter der Wellnessanlage in einem kleinen Olivenhain und wurde hauptsächlich für Hochzeiten und andere Familienfeiern benutzt. Kelly liebte das abgelegene Gebäude, das von außen nicht einzusehen war. „Ach, das ist ja nett.“ Sie lächelte höflich. „Viel Erfolg.“
Als sie weitergehen wollte, hielt Roger sie am
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