Millionäre küssen besser!
Zeigefinger auf sie. „Ich kenne dich doch irgendwoher.“
Beruhigend klopfte sie ihm auf den Rücken. „Und ich kenne dich. Nun komm.“
„Soll ich wirklich nicht helfen?“ Brandon sah die ultraschlanke Frau fragend an.
„Nein, ich mache das nicht zum ersten Mal.“
Jetzt legte Roger ihr schwer einen Arm um die Schultern und glotzte ihr ins Gesicht. „Willst du nicht mit zu mir kommen? Ich habe einen Whirlpool.“
„Hört sich gut an.“
Kopfschüttelnd sah Brandon den beiden hinterher. Roger war wirklich ein Ekel, aber die Frau schien das hinzunehmen. Offenbar passte auf jeden Topf ein Deckel. Diese Typen kannte er gut. So wie Roger sich heute in der Bar benommen hatte, verhielten sich einige Männer, wenn sie zu viel getrunken hatten. Widerlich. Dann glaubten sie, sie könnten tun und lassen, was ihnen gefiel. Da Roger reich und mächtig war, war er überzeugt davon, dass er das Recht hatte, mit Menschen umzugehen, wie es ihm passte. Das war ihm schon in die Wiege gelegt worden. In diesem Bewusstsein war er aufgewachsen.
Während seiner Zeit als Profi-Footballspieler hatte Brandon genug Männer kennengelernt, die viel Geld verdienten und wegen ihrer Körpergröße und Kraft glaubten, dass ihnen alles erlaubt sei. Auch sein eigener Vater gehörte dazu, nur dass der nie Geld hatte. Er war ein Riesenkerl gewesen, und wenn er betrunken war, hatte er seinen Frust gern an Brandon und seiner Mutter ausgelassen, indem er sie grün und blau geschlagen hatte. Da sein Vater und Roger viel gemeinsam hatten, mochte Brandon sich gar nicht ausmalen, was Roger Kelly antun könnte, wenn er in Wut geriet. Bei dem Gedanken daran, dass sie am nächsten Tag mit dem Kerl essen gehen wollte, ballte er unwillkürlich die Fäuste.
Da er sie rund um die Uhr beobachtete beziehungsweise beobachten ließ, wusste er, dass sie das Essen ein paar Tage hinausgeschoben hatte. Deshalb war Roger jetzt wahrscheinlich besonders scharf auf sie, und Brandon hatte nicht die Absicht, die beiden auch nur für eine Minute wirklich allein zu lassen. Zwar hatte er Kelly versprochen, sich nicht einzumischen, aber er würde in ihrer Nähe sein und sofort eingreifen, wenn es kritisch für sie aussah.
Am nächsten Abend kleidete Kelly sich besonders sorgfältig. Das kleine Schwarze, das sie sich für den Abend mit Roger aufgehoben hatte, umschloss ihre gut proportionierte Figur wie ein Handschuh und betonte ihre festen Brüste und den hübsch gerundeten Po. Das Kleid hatte kurze angeschnittene Ärmel und einen Ausschnitt, der gerade genug sehen ließ, um das männliche Interesse zu wecken.
Während sie sich eine Kette umband und die passenden Ohrringe anlegte, betrachtete sie sich lächelnd im Spiegel. Sie war immer wieder selbst überrascht, wie sehr sich ihr Aussehen verändert hatte.
Nach einigen Überlegungen hatte sie sich dann doch entschlossen, mit Roger in seiner Suite zu essen. Auf diese Weise würden sie ungestört sein, und auch Brandon könnte sie nicht belauschen oder plötzlich ihr Gespräch unterbrechen. Und obwohl sie Roger schon lange kannte und sich mit ihm sicher fühlte, hatte sie sich doch in der Küche vergewissert, dass er auch wirklich Essen bestellt hatte. Nicht dass er davon ausging, er könne sie in seine Suite einladen und sofort versuchen, sie zu verführen. Zu ihrer Erleichterung hatte er aber ein teures Dinner für zwei bestellt.
Wie sie herausgefunden hatte, wollte er den Abend mit einer guten Flasche Champagner beginnen. Als Vorspeise hatte er Antipasti bestellt, als Hauptgericht gegrillte Kalbsmedaillons und zum Nachtisch ein Schokoladensoufflé. Sehr gut, dachte Kelly, vor allem da er früher eher geizig gewesen war. Aber heute hatte er alle Register gezogen und wollte sie ganz offensichtlich beeindrucken. Sehr gut, das passte genau in ihren Plan.
Nun musste sie ihn nur noch dazu bringen, sie anzuflehen, zu ihm zurückzukommen. Dann hätte sie ihr Ziel erreicht. Natürlich würde sie freundlich und taktvoll ablehnen. Und wenn er nach den Gründen fragte, würde sie ihm sagen, weshalb. Wahrscheinlich würde er protestieren, behaupten, dass sie ihn missverstanden habe, und womöglich etwas ausfallend werden. Aber das wäre ihr egal. Ihr reichte, dass er sie attraktiv fand und sie zurückhaben wollte. Dann hätte sie dieses KAPITEL ihres Lebens endlich abgeschlossen und könnte sich auf eine freundlichere Zukunft konzentrieren.
Aus lauter Nervosität hatte sie nichts zum Mittag gegessen, und so würde sie ganz
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