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Millionencoup im Stadion

Millionencoup im Stadion

Titel: Millionencoup im Stadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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»Wirklich nicht?«
    »Wirklich nicht. Du hättest
sagen müssen: pulsieren wie eine Zeitbombe.«
    Klößchen antwortete: »Das mein
ich ja.«
    Karl und Klößchen setzten sich
zu Fuß auf die Fährte des Kahlköpfigen. Das war unauffälliger. Ihre Räder
ließen sie dort stehen, wo sie sich gerade befanden.
    Tim spurtete indes mit seinem
Rennrad los. Er hatte neue Reifen: Dackelschneider, wie er die sehr dünnen
Reifen nannte. Die Verfolgung war für ihn also kein Problem.
    Auch für Klößchen und Karl war
es keine sonderlich schwierige Aufgabe, dem Mann durch den dichten
Passantenstrom der Feierabendzeit unbemerkt zu folgen. Durch frühere
Verfolgungsjagden wussten sie genau, wie man eine Person unauffällig
beschattet, also zu ihrem »Schatten« wird. Idealerweise waren sie heute zu
zweit, sodass sie sich immer wieder dabei abwechselten, wer Glatzkopf am
dichtesten auf die Pelle rückte.
    Bei ihrer ausgeklügelten Taktik
konnte der zweite Beobachter so weit entfernt bleiben, dass er selbst den
Verdächtigen gar nicht mehr sah, sondern nur den ersten Verfolger. Drohte dem
ersten Verfolger dann irgendwann eine Entlarvung, wurden unbemerkt die
Positionen gewechselt — ohne dass Glatzkopf Karl und Klößchen zeitgleich zu
sehen bekam.
    Glatzkopf, der keine Ahnung
davon hatte, dass er verfolgt wurde, lief in Richtung des weniger besuchten
Viertels hinter der kleinen Kirche. Dort befand sich der älteste Teil der
Stadt. Zwischen all dem historischen Gemäuer gestaltete sich die Verfolgung
zusehends schwieriger, da hier kaum noch Menschen unterwegs waren. Immer wieder
mussten Karl und Klößchen hinter einer Ecke oder in eine Einfahrt verschwinden,
um nicht doch noch entdeckt zu werden.
    Endlich verschwand der
Glatzköpfige in einem mehrstöckigen Mietshaus und Klößchens Pulsschlag
normalisierte sich nach der actionreichen Verfolgungsjagd zusehends. Karl und
Klößchen warteten einen Augenblick, ehe sie aus dem Schatten des Nachbarhauses
heraustraten. Dann sahen sie sich die Klingelschilder genauer an.
    »Schön und gut«, meinte
Klößchen, »aber nach was, oder besser, nach wem suchen wir eigentlich?«
    »Mensch, Willi, deine dunkle
Sonnenbrille hast du doch erst viel später aufgesetzt... Hast du denn den Namen
der Änderungsschneiderei nicht gelesen? Da stand ganz fett der Name Teiler
drüber«, tadelte Karl den Freund.
    »Da ist er ja schon«, rief
Klößchen freudig aus, der einen Namen nach dem anderen studiert hatte. »Robert
Teiler.«
    »Das ist echt cool!«,
antwortete Karl. »Und wie gehen wir jetzt weiter vor?« Dem sonst so gescheiten
Karl wollte keine zündende Idee kommen.
    Die hatte einmal zur
Abwechslung Klößchen: »Ich tarne mich mit meiner Sonnenbrille und observiere
das Haus. Und du sorgst dafür, dass uns niemand die Alugurken klaut.«
     
    Für Tim war es ein Leichtes,
mit dem Rennrad Stevens Wagen zu folgen. Schon nach der ersten Ecke sah er den
Audi von Weitem an einer Ampel stehen. Im dichten Feierabendverkehr musste er
sich nicht sonderlich anstrengen. Das Tempo konnte er locker mithalten.
    Erst nach einer guten Weile,
als es bereits Richtung Landstraße ging, zog das Tempo allmählich an. In einem
Affenzahn zogen Häuser und Vorgärten an ihm vorbei. Gelegenheit zum
Verschnaufen bekam Tim erst wieder, als Steven an einem Kiosk anhielt. Kraut
junior kaufte sich Zigaretten und eine Flasche Bier und stellte sich dann zum
Rauchen an einen kleinen Stehtisch vor dem Büdchen.
    Tim schob von Steven ungesehen
sein Rad vor dem kleinen Häuschen vorbei und lehnte es ein paar Meter weiter an
einen freistehenden Briefkasten. Er pirschte sich an den Kiosk heran, das
Gesicht abgewandt. Halb hinter dem dicken Baumstamm einer Platane versteckt,
die den Kiosk an sonnigen Tagen überschattete, und einer noch dickeren Dame,
die mit ihren Hündchen in der Handtasche Gassi ging, spitzte Tim die Ohren, als
Steven zum Handy griff. Da die Dame aber schon sehr bald weiterging, nicht ohne
lauthals mit ihrem Köter zu schimpfen, der offensichtlich ins teure Täschchen
gepullert hatte, musste Tim hinter einer kleinen Plakatwand Deckung suchen. So
kam er ziemlich nah an Steven heran, und die Aussichten standen gut, vom
Gespräch etwas aufzuschnappen.
    »Ja, ich besorg dir heute Abend
die Ware.... Geht klar.... Keine Sorge«, hörte er Stevens Stimme. Ob er mit
Magnus telefonierte? »... bekommst dann die Ware. Ich hab jetzt keine Lust mehr
auf Diskussion. Basta.«

    Als sich Steven einmal
umwandte, verkroch sich Tim

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