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Millionencoup im Stadion

Millionencoup im Stadion

Titel: Millionencoup im Stadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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einem Lachen. Er konnte seinem Freund nicht böse sein. »Jetzt
ist es aber gut! Wir haben ganz andere Probleme.«
    »He, ich hab nichts gemacht.
Ehrlich, ich schwör’s. Ich habe nur für die nächste Matheklausur bei der Klamm
geübt.« Klößchen hielt sich theatralisch den Bauch, dann sagte er: »Die Folter
ist zwar abgeschafft, aber okay. Buddel mich meinetwegen in die Sandkiste ein,
aber verbiete mir nicht, an... Schokolade zu denken. Ich hab seit Ewigkeiten
nichts mehr gegessen.« Klößchen seufzte schwer. »Ich bin überzeugt davon, wenn
man sich Dinge nur lange genug ganz fest vorstellt, dass diese dann auch
Wirklichkeit werden.«
    »Was ist, Willi? Kommst du
gleich noch mal mit?«, wollte Tim wissen. Er hatte seine Ohren auf Durchzug
gestellt.
    Doch Klößchen wollte nicht. Er
wollte keineswegs noch einmal aufs Rad steigen. Er wollte lieber noch ein
bisschen mit leerem Magen vor sich hin leiden. Und das sagte er auch seinem
Zimmergenossen: »Mich bringen heute keine zehn Pferde mehr zum Radfahren. Auch
keine elf.«
    Tim zeigte Verständnis. »Ich
frag Karl, ob er mitkommt.«
    »Gut, dafür mach ich dann hier
Telefondienst und halte die Stellung«, schlug Klößchen vor.
    »Dann ist es beschlossene
Sache! Ich rufe jetzt Karl an und wir werden uns nachher aufteilen. Einer
platziert sich in der Brombeerhecke und einer auf der anderen Seite des Turms
in der Nähe des Weges. Damit müsste eigentlich sichergestellt sein, dass wir
auf jeden Fall von dem Gespräch der Anwesenden auch etwas mitbekommen.«
    Klößchen war froh, dass er
gleich die Beine lang machen konnte. »Außerdem kann so einer von euch die
Straße im Auge behalten, wenn jemand zum Finsterwald heraufkommt.«
    »Okay, das bespreche ich
nachher mit Karl in allen Einzelheiten. Doch jetzt lass uns mal schauen, ob wir
nicht im Schrank vielleicht noch was zu essen auftreiben können. Nicht, dass
deine Delikatessenbeule noch schwindet...«
    »Mach dich bloß noch lustig
über meinen Bauch«, antwortete Klößchen. »Mir ist es absolut schleierhaft, wie
man als Hungerturm, wie du einer bist, durchs Eeben kommt.« Klößchen spielte
auf die schlanke Figur seines Kumpels an.
    Plötzlich hielt Tim inne. Er
lauschte einen Augenblick, doch das Geräusch, das ihn eben noch aufmerken ließ,
war verschwunden.
    Klößchen horchte ebenfalls für
einen Moment, vernahm aber nichts Besonderes und erwiderte deshalb: »Ich hör
nix!«
    »Doch eben«, sagte Tim. »Dieses
Geräusch, es klang wie ‘ne Waschmaschine im Rückwärtsgang.« Mit fragendem Blick
starrt er Klößchen an.
    Große leidende Augen betteln
nach Erlösung. »Tim, das war mein Magen! Ich glaube, es geht zu Ende mit mir.«
    Doch Tim sah ziemlich
unbeeindruckt von Klößchens Schauspiel auf seine Armbanduhr: »Mann, du hast
doch erst vor fünf Minuten eine Tafel verdrückt. So schlimm kann es doch gar
nicht sein!«
    Tim sah Klößchen an. Sah, wie
sein Freund litt. Nach einer Weile musste er zugeben, dass auch er langsam
Appetit auf Schokolade bekam. Irgendwo müsste er doch noch eine Packung...
    »He, Klößchen. Ich glaube, von
meiner letzten Geburtstagsfeier müsste noch irgendwo ein Karton mit
Schokoküssen sein.«
    Etwas zögernd fragte Klößchen:
»Du meinst, äh, du hast welche hier ?« Klößchen riss die Augen auf.
    Tim nickt eifrig und antwortet:
»Ja, da in der Schublade. Da drin liegen Mini-Schokoküsse speziell für
Schokoladensüchtige!« Er zeigte auf seinen Schreibtisch. Klößchen merkte, wie
sich Speichel auf seiner Zunge bildete.
    In diesem Moment riss Tim die
Schublade auf und fummelte bereits an der zähen Plastikverpackung rum. Doch
Klößchen konnte es nicht mit ansehen und rief deshalb: »Nein, ich kann sie
nicht ignorieren. Diese schnuckeligen kleinen zuckersüßen Schokoküsschen. Ich
könnt sie alle knutschen. Gib mal her, du kannst das nicht!«
    Da hat er sich bereits die
Schachtel geschnappt und mit einem sicheren Handgriff das Plastikfell
abgezogen. Stolz präsentiert er sie seinem Freund und sagte: »So macht man das.
Ha. Hab eben Übung.«
    Doch ehe Tim sich versah,
pickte sich Klößchen bereits die ersten zwei Exemplare mit der leckersten
weißen Schokolade heraus und stopft sie hastig in seinen Mund. Tim
protestierte: »He, ich krieg die weißen.« Gierig grabschte auch er sich gleich
eine Handvoll davon, während sich beide nun Schokokuss für Schokokuss
einverleibten.
     
    Auch jetzt, nach dem
Zähneputzen, saß Klößchen auf seinem Bett und kaute. Klößchen

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