Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millionencoup im Stadion

Millionencoup im Stadion

Titel: Millionencoup im Stadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
sehen konnte.
    Die kleine Aufregung war
umsonst gewesen, denn der Verkaufsraum war leer. Wohin war Steven nur
verschwunden? Tim drehte sich unruhig um. Dann ging er enttäuscht zu seinem Rad
zurück.
    Plötzlich vernahm er Schritte.
Tim erstarrte. Er hielt inne und hielt die Luft an. Was würde passieren, wenn
Steven ihn hier auf frischer Tat ertappen würde?
    Dann ertönte eine tiefe Stimme:
»Hey, du glaubst wohl, du könntest uns entkommen, was?«
    Tim wurde kreideblass. Wer
stand hinter ihm? Tim spannte jeden Muskel in seinem Körper an und ballte seine
Fäuste. Er war bereit zuzuschlagen. Während er sich wie im Zeitlupentempo
umdrehte, vernahm er die Stimme ein weiteres Mal, diesmal wesentlich kecker im
Tonfall:
    »Na, habe ich dich erschreckt?«
Es war Klößchen, noch ein bisschen außer Atem von der temporeichen Hetzjagd.
Seine kleine Aktion war erfolgreich gewesen, was Tim aber niemals zugegeben
hätte.
    »Ssst! Bisst du wahnsinnig,
hier so rumzuposaunen?« Tim nahm den Zeigefinger von den Lippen.
    »Wir haben erst Stevens Wagen
vor der Schneiderei stehen sehen, nachdem wir die Straßenecke erreicht hatten
und dann — nach ein bisschen umsehen — dich entdeckt«, meinte Karl.
    »Ich fress ‘nen Besen, wenn
Steven nicht im Laden ist.« Tims nur minimal erhöhter Adrenalinspiegel sank
angesichts der inzwischen entspannten Situation ebenso rasch, wie er kurz zuvor
angestiegen war.
    »Aber womit willst du dann
zukünftig das Adlernest fegen, wenn Steven nicht in der Schneiderei ist?«,
scherzte Klößchen und wischte sich über den verschwitzen Nacken.
    »Der Laden ist jedenfalls
leer«, ließ sich Tim vernehmen. »Das habe ich überprüft«.
    »Vielleicht gibt es ja weitere
Räume?«, gab Karl zu bedenken.
    »Vielleicht haben wir hier das
Nest gefunden, aus dem die vielen kleinen Trikots ausschlüpfen?«, ulkte
Klößchen und wusste nicht, wie recht er mit seiner Vermutung hatte. Doch weder
Tim noch Karl lachten mit, als sie wieder Richtung Hohle Gasse schlenderten.
    Wie aus dem Nichts tauchte
plötzlich Steven auf. Nur wenige Meter hinter ihm kam ein weiterer Mann aus der
alten Schneiderei, ein etwa Dreißigjähriger mit Glatzkopf und Brille.
    »Uihhh, hat der aber ‘ne hohe
Stirn!«, kommentierte Klößchen leise das Aussehen von Stevens Begleiter. Tim
deutete in ihre Richtung und gab Zeichen, sofort still zu sein.
    Trotzdem wisperte Klößchen Tim
ins Ohr: »Und wo sind Magnus und Marie?«
    Tim erklärte in knappen Worten,
dass sich die beiden zuvor in der Stadt haben absetzen lassen und seitdem nicht
wieder aufgetaucht waren.
    »Was denn? Magnus und das
Käferchen gehen zusammen aus? Ob das ihr Lebensabschnittsgefährte gut findet?«,
witzelte Klößchen.
     
    Steven und der Mann mit dem
breiten Scheitel waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie von der TKKG-Bande
glücklicherweise nichts mitbekamen. Während Glatzkopf nach dem Fallgitter der
Tür griff und es herunterzog, redete Steven wild gestikulierend auf ihn ein.
Nachdem das Gitter auf dem Boden festgeschlossen war, nickte der Kahle einige
Male. Dann verabschiedete er sich mit einer kumpelhaften Umarmung von Steven.
    Steven Kraut stieg in seinen
Wagen ein und fuhr mit quietschenden Reifen in die Richtung, aus der er
gekommen war.
    Tim schaltete, wie so oft, am
schnellsten. Als klar war, dass Glatzkopf seinen Weg zu Fuß fortsetzen würde,
teilte Tim kurzerhand das Verfolgungsteam auf.
    »Los, hinterher!«, befahl Tim
aufgeregt. »Sonst lösen wir den Fall erst, wenn Fußball schon längst wieder
abgeschafft wurde!« Er liebte Verfolgungsjagden. Doch der Audi war bereits um
die nächste Ecke verschwunden.
    Karl und Klößchen sollten den
Glatzköpfigen verfolgen, er selbst wollte dem Auto hinterher.
    »Ich muss mich an ihn kleben!«
    Klößchen klopfte Tim zum
Abschied voller Tatendrang auf die Schulter und sagte mit einem stolzen
Gesichtsausdruck:
    »Ich weiß, heute ist unser
großer Tag. Wir werden den Fall lösen. Und ich bin topfit. Jeder meiner Muskeln
pulsiert vor Kraft — wie eine Atomuhr.«
    Und mit einem lässigen
Handgriff hatte er bereits seine coole Sonnenbrille auf der Nase. Mit einem
breiten Grinsen hob er schnell den Arm und flüsterte: »Also los, Karl, beeil
dich. Es kann losgehen.« Dass er damit eigentlich nichts sehen konnte, war ihm
egal.
    Dann liefen Karl und Klößchen
los. Karl stieß Klößchen seitlich in die Rippen: »Atomuhren pulsieren nicht.«
    Klößchen machte noch einmal
Halt und sah Karl erstaunt an:

Weitere Kostenlose Bücher