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Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Titel: Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Kind zugestoßen wäre, wenn Delphine und ihre Komplizen Erfolg gehabt
hätten. Trotzdem, Violet schreckte vor der Vorstellung zurück. Angelica hatte
ihr verraten, dass ein Mensch (auch ein Vampir) schwachsinnig werden konnte,
wenn man seinem Verstand zu sehr zusetzte.
    Dabei ging es Violet
weniger um Delphines Schicksal, als vielmehr darum, wie sehr es Patrick
belasten musste, der strikt gegen das - zumindest unerlaubte - Gedankenlesen
war. Selbst wenn dieser Jemand es nicht anders verdient hatte.
    Auf einmal stieg ihr
der Duft von Heidekraut und schottischer Bergluft in die Nase, und Violet
sprang auf.
    »Er kommt!«

20. Kapitel
     
    Die Sonne drang
zwischen dicken Ästen hindurch auf den Waldboden, und unheimliche Schatten
tanzten auf dem schnell dahinratternden Karren. Nell tat der Rücken weh vom
langen Aufrechtsitzen auf der Sitzbank, die keine Lehne besaß. Trotzdem war sie
froh um die frische Luft hier vorne. Sie war Morag dankbar dafür, dass sie sich
nach hinten zu den Kindern gesetzt hatte. Der Karren holperte über
Schlaglöcher, und Nell wurde ordentlich durchgeschüttelt. Sie warf einen
verstohlenen Blick auf Mikhail, der neben ihr saß und die Zügel lose in der
Hand hielt. Wäre da nicht sein grimmig zusammengepresster Mund gewesen, man
hätte fast glauben können, er mache eine Spazierfahrt, so locker und entspannt
saß er auf dem Kutschbock.
    Warum sagte er
nichts? Nell rutschte unruhig hin und her. Er hatte kein Wort gesagt, kein
Einziges. Nichts mehr, seit er ihr diese ominöse Frage gestellt hatte: »Dieser Lampion
hätte George und Lizzie verbrannt, oder?«
    Und sie hatte ja gesagt! Beim Barte
des Salomon, warum hatte sie nicht nein gesagt? Ein kleines
Wörtchen und alles wäre anders gewesen. Aber wahrscheinlich glaubte er ihr
sowieso nicht. Oder hielt sie für geistesgestört. Oder er glaubte ihr doch ...
O Gott, was hatte sie nur getan?
    Sie schluckte den
Kloß herunter, der ihr im Hals saß, und fragte »Wohin fahren wir?«
    Mikhail schaute sie
nicht an, ja schien es nicht der Mühe wert zu befinden, sie auch nur zur
Kenntnis zu nehmen. Undankbarer, grober Kerl! Es war doch nicht ihre Schuld, dass sie mit
diesem Fluch behaftet war! Es war nicht ihre Schuld, dass sie hier
draußen waren und von wer weiß wem verfolgt wurden! Eigentlich eine Frechheit, dass er sie so
einfach links liegen ließ! Selbst wenn er möglicherweise ein bisschen unter
Schock stand ... Aber sie war doch diejenige,
die völlig unschuldig in diesen ganzen Schlamassel hineingezogen worden war! Sie war diejenige, die -
schon zum zweiten Mal! - auf der Flucht war. Auf der Flucht vor irgendwelchen
verrückten, messerwetzenden Halunken, die sie ermorden wollten! Ihre einziger
Fehler war, dass sie diesem undankbaren Kerl hatte helfen wollen!
    Nachdem sie sich so
in Rage gedacht hatte, fuhr Nell ihn unversehens an: »Wie kannst du es wagen!
Wie kannst du es wagen, mich um Hilfe zu bitten und mich in Lebensgefahr zu
bringen, um mich dann einfach so zu ignorieren? Du schuldest mir eine
Erklärung!«
    Als er sie nun ansah,
war der Ausdruck in seinen Augen derart gequält, dass Nell erschrak. Da wandte
er den Kopf rasch wieder ab, aber Nell konnte das Zucken seines Wangenmuskels
sehen, das ihr verriet, wie viel Selbstbeherrschung er aufbieten musste, um
seine Gefühle zu verbergen.
    »Verzeih mir, Nell«,
sagte er mit einer Stimme, der man es anmerkte, wie wütend er auf sich selbst
war. Nells Zorn schwand. »Ich hätte dich nie in diese Sache hineinziehen
dürfen, es war egoistisch von mir. Ich habe nur an die Kinder gedacht. Dabei
hätte ich wissen müssen, was das für dich bedeutet. Ich war arrogant. Ein
arroganter Narr.«
    Nell wandte das
Gesicht von ihm ab, starrte wie benommen nach vorne. Sie wusste nicht mehr, was
sie fühlen sollte. Sie hatte in den letzten paar Stunden einen wahren
Gefühlssturm erlebt: Erleichterung, Bedauern, Angst, Panik, Wut und jetzt ...
jetzt wusste sie nicht mehr weiter. Am liebsten hätte sie sich abgeschottet,
zugemacht, nichts mehr gefühlt, nur eine Zeitlang, um ihren strapazierten
Nerven ein wenig Erholung zu gönnen.
    »Hör auf damit. Du
liebst die Kinder, daran ist nichts Falsches oder Arrogantes ... Tut mir leid,
dass ich so ausfallend geworden bin. Ich ... Es war kein leichter Vormittag.« Mikhail
stieß ein seltsam hohles Lachen aus. »Du hast ein viel zu gutes Herz, Nell. Und
leider werde ich deine Gutmütigkeit und Freundlichkeit noch ein wenig mehr
ausnützen müssen.«
    Was hatte

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