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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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uns?«
    Es dauerte eine Weile, schließlich konnten sie einen aufgeregten Wortwechsel vernehmen. »… ist denn bei euch da oben los?«
    »Wir haben ziemliche Probleme«, sagte eine jungenhafte Stimme. »Ein Feuer, glaube ich … «
    »Was heißt hier: glaube ich?«, kam es zur Antwort. »Sortiert mal euren Laden … « Verblüfft drehte sich der Iltis-Beta zu Jiang um. »Das ist Leutnant Owens! Unser Shuttle-Commander.«
    »Versuch ihn anzufunken«, forderte ihn Loop auf, der nun ebenfalls im Eingang stand. Über seiner Schulter hingen sowohl die Mower-MP als auch Fox’ Repeater.
    »Versuche ich ja, aber irgendetwas stört die Frequenzen.« Es fiepte, anschließend konnten sie wieder die jungenhafte Stimme hören.
    «… Kontakt zu den Rettungsteams verloren. Die Sensoren spielten verrückt. Es gab niemanden vor Ort, der etwas tun konnte. Robertson ist mit allen Leuten los, um zu helfen und den Einsatz zu leiten. Er sagte, ich solle hierbleiben, es würde eh nichts passieren. Ich … ich weiß doch gar nicht… «
    Der Kontakt verging in atmosphärischem Knistern, und eine Frauenstimme wurde stattdessen hörbar, die sich vor Aufregung förmlich überschlug. »Meldet euch, Control! Ihr verdammten Sauhunde habt die Ganymed beschossen!
    Ich verlange…« Die Funkverbindung brach ab. Was Fratt auch versuchte, er bekam keine Verbindung mehr rein.
    Ein weiterer Stoß erschütterte die Sektion. »Vielleicht funktioniert das Kom in einer der Fähren?«, schlug er vor.
    »Die dortigen Verbindungen scheinen noch zu stehen.«
    »Welche Fähren?« Loop knurrte missmutig und deutete auf ein Pult mit Anzeigen, die den Funkraum mit den Andockschleusen verband. Ein letztes grünes Licht sprang soeben auf Rot um. »Die undankbaren Mistkerle da unten haben gerade das letzte Taxi genommen.«
    »Oder Bitangaro«, meinte Nikolaj finster. »Aber wir linden hier schon einen Weg raus.« Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Partner, hörst du mich? Die Nascor befand sich verflucht weit weg. Apollo über solch eine Distanz erreichen zu wollen, war fast aussichtslos. Er glaubte zwar eine schwache mentale Resonanz zu spüren, aber er vernahm keine Antwort. Jiang sah ihn gespannt an, doch er schüttelte den Kopf.

    »Helme und Sauerstoffpacks aufnehmen«, kommandierte die Chinesin barsch. »Und dann raus hier!«
    Sie folgten der Anweisung. »Versuchen wir es noch einmal via Druckluftröhre?«, wollte Loop wissen.
    »Ist nicht nötig«, meinte Cherokee, der hinter ihnen mit der toten Fox im Arm erschien. Sein Gesicht war hölzern, und irgendwie besaß der große Adler-Beta in diesem Moment Ähnlichkeit mit einem indianischen Totempfahl, der erhaben vor ihnen aufragte. »Ich habe einen anderen Weg gefunden.« Er stiefelte voran und führte sie in eine Offiziersmesse, in der sechs Leichen in den grauen Uniformen der KA lagen. Nikolaj hatte sich schon gefragt, was Bitangaro und seine Männer mit dem Kommandostab der Sektion gemacht hatten. Cherokee schritt über die Toten hinweg und wies mit dem Kopf auf einen kurzen Gang am Ende des Raums, der an einer schlichten Metalltreppe endete. Die Sprossen führten sowohl nach oben als auch nach unten. Jiang entschied sich für den Weg in die Tiefe, und abermals spürten sie Vibrationen, die sich durch den stählernen Leib der Sektion zogen. Das fühlte sich nicht gut an. Gar nicht gut. Hinzu kam, dass sich plötzlich Nikolajs Leibesmitte meldete. Er blieb kurz stehen und verzog das Gesicht vor Schmerz. Übelkeit stieg in ihm auf. Der Hakenwurm. Warum musste sich das Ding ausgerechnet jetzt in Erinnerung rufen? Er ignorierte den Parasit in seinem Gedärm und kämpfte sich hinter den anderen weiter die Treppe hinunter. Auf diese Weise gelangten sie in einen Kreuzgang mit flackernden Leuchtstoffröhren, von dem sechs weitere Türen abzweigten. »Wohin jetzt, Ma’am?«, wollte Loop wissen.
    »Ich weiß es nicht«, zeigte sich Jiang ratlos. »Sieht hier jemand irgendwo Hinweisschilder?«
    Ein weiterer Stoß erschütterte die Sektion, und von irgendwoher war das beunruhigende Geräusch sich verbiegenden Metalls zu hören. In diesem Augenblick sprang der kleine Monitor in Nikolajs Multibrille an. Das Bild war von grauem Schnee bedeckt, doch er konnte ohne Zweifel Gwinny erkennen, »…kolaj? Melde dich!«, vernahm er ihre abgehackte Stimme.
    »Gwinny?« Er berührte den Brillenbügel, doch das Bild verschwamm. »Die Nascor ist in der Nähe«, informierte er die anderen. Er nahm die Multibrille ab und

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