Mind Control
schlidderte den Untergrund entlang. Sie kippten leicht schräg auf die Seite, und endlich kam die Nascor zur Ruhe.
Nikolaj atmete erleichtert aus und löste die Gurte. »Schadensbericht!«
Vor ihm auf dem Display spulten sich in roter Schrift die Meldungen ab. Darunter befanden sich solche, die zertrümmerte Außensensoren anzeigten. Davon abgesehen war die komplette Hüllenverblendung am Bauch des Schiffs zertrümmert worden, und die Titanlegierung der eigentlichen Außenhaut hatte leichte Schrammen abbekommen. Besorgniserregend war - abgesehen von den Schäden an den Steueraggregaten - allein der Funktionsausfall des STPD-Racers, der den Antrieb mit den Pulsatoren steuerte.
Nikolaj stöhnte. »Mann, das war knapp.« Er fuhr die Landestützen des Schiffs aus, die er angesichts der Geschwindigkeit, mit der sie auf den Planeten niedergegangen waren, nicht anzurühren gewagt hatte. Sie wären beim Aufschlag auf die Oberfläche vermutlich abgerissen worden. Unter dem Schiff rumpelte es, und die Hydraulik richtete die Nascor in waagerechte Position auf. Die nähere Umgebung war in nahezu vollständige Dunkelheit gehüllt.
Nikolaj ließ die Außenscheinwerfer aufflammen und warf einen Blick durch die Panoramafenster. Leider hatte die Landung so viel Staub und Schnee aufgewirbelt, dass er in dem Lichtschein gerade mal die Konturen einiger Felsen erkennen konnte.
»Ich bin beeindruckt«, meldete sich Jiang. »Einen Moment lang dachte ich: Das war’s!«
»Ich auch«, antwortete Nikolaj. Er griff zum Kom. »Freunde, bei euch hinten alles in Ordnung?«
Roger antwortete über ein Gerät im Frachtraum, und Nikolaj konnte im Hintergrund das aufgeregte Keckern ihrer Tiere hören. »Ja, bei uns alles klar. Soweit ich das überblicke, ist niemandem etwas passiert.«
Nikolaj stand auf und half Jiang aus den Gurten ihres Sitzes vor der Astrogatorenkonsole. »Jack, bitte wirf einen Blick auf den STPD-Racer. Ich will jetzt erst mal nach Apollo sehen.«
»Ja, mach ich«, murrte der Heavie.
Gemeinsam mit der Chinesin eilte Nikolaj nach unten zu der medizinischen Einrichtung, und im Vorraum kamen sie an Fox’ sterblichen Überresten vorbei. Die Justifiers hatten den Körper der Fuchs-Beta in einen Leichensack gehüllt und auf einen Tisch geschnallt. Im Labor nebenan wurden sie von Gwinny, Loop und Cherokee erwartet.
Nikolaj hatte lediglich Augen für Apollo. Er lag dort, wo einige Stunden zuvor noch Jiang gefesselt gewesen war.
Mit seinen vielen weißen Bandagen erinnerte er ihn an eine dieser Tiermumien, wie man sie in Ägypten fand.
»Wie geht es ihm?«, fragte er besorgt.
Cherokee schnitt gerade einige Verbände mit der Schere auf und besah sich die Verletzungen des Alphas: verbranntes Fell und versengtes Fleisch mit großen Brandblasen.
Nikolaj atmete scharf ein. Apollo fletschte die Zähne und blickte müde zu ihm auf. »Schau nicht so«, knurrte er Nikolaj mit Hilfe seines Übersetzungsgeräts an. »Kann schon nicht so schlimm sein, wie mir dein Blick weismachen will.«
»Wie schlimm sind die Verletzungen?«, verlangte Jiang zu wissen.
»Nun, größtenteils Verbrennungen zweiten Grades, Ma’am«, erklärte der Adler-Beta. »Allerdings sind davon große Hautpartien betroffen. Chrrr. Ich würde sagen, Ihr Alpha ist nur knapp einem hypovolämischen Schock entgangen.«
»>Ihr Alpha««, äffte Apollo den Beta schwach nach. »Herrje, ich hab schon Schlimmeres überstanden.«
»Die Wunden wurden aber gut versorgt.« Cherokees Raubvogelblick streifte Gwinny, die zaghaft lächelte. »Ich hab mich bemüht«, befand sie. »Aber mehr als Erste-Hilfe-Kenntnisse besitze ich nicht.«
»Sie geben eine gute Krankenschwester ab, Ma’am.« Der Beta verzog seinen Schnabel zu so etwas wie einem Lächeln und kramte ein MedPack hervor. »Glücklicherweise trage ich Medikamente bei mir, die wir eigentlich nur bei unseren Außeneinsätzen verwenden. Die sollten den Heilungsprozess beschleunigen. Vor allem aber braucht unser Patient jetzt Ruhe.« Er zog eine Spritze auf, setzte sie an Apollos Brust an und hielt inne. Irritiert sah Cherokee auf. »Das mit der Ruhe war ernst gemeint.
Chrrr.« Er wies zum Ausgang. »Wenn ich die Herrschaften bitten dürfte, die Krankenstation zu verlassen? Außer Ihnen natürlich, Ma’am.« Er nickte Gwinny zu.
Widerwillig folgten Nikolaj, Jiang und Loop der Anweisung.
»Keine Bange, Chef«, knurrte der Wolf-Beta im Vorraum mit Fox’ Leiche. »Unser Schamane bekommt das schon hin.«
»Ich nehme
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