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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Handscheinwerfer ebenfalls an und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Die Höhle war gewaltig und maß sicher mehrere hundert Meter in der Länge. Um sie herum glitzerten und funkelten Kristalle in allen Formen und Größen, und doch wirkte alles wie von einer seltsamen Ordnung getragen. Die durchscheinenden Objekte stachen wie kolossale Finger kerzengerade aus Decke und Boden, weiter hinten an den Wänden der Höhle aber waren sie, Stalagmiten und Stalaktiten nicht unähnlich, zu gläsernen Säulen von sagenhafter Schönheit zusammengewachsen. Und das in akkuraten Abständen von etwa zwei Metern. Wieder andere türmten sich vor ihnen zu baumhohen Gebilden auf, deren blaugläserne Verästelungen mit anderen Kristallen verbunden waren.
    »Ma’am, da vorn!« Loop, der ein Stück vorausgelaufen war, kam zurück und deutete hektisch voraus.
    Sie löschten sofort ihre Lampen und wurden so auf eine schwach erleuchtete Lichtinsel in etwa fünfzig Metern Entfernung aufmerksam, deren Schein sich in haushohen Kristalltitanen brach, die bis knapp unter die Höhlendecke reichten. Nikolaj zoomte den Bereich mit der Multibrille heran und sah in der Vergrößerung drei rot gestrichene Wohncontainer, die in unmittelbarer Nähe zu einer Art Quarantänezelt standen. Dazwischen befanden sich mehrere Scheinwerfer sowie klobige Gerätschaften, die er für Boden- und Steinanalysatoren hielt.
    »Ein Lager!«, flüsterte er.
    Vorsichtig eilten sie im blauen Zwielicht voran und konnten jetzt elektronisch verzerrte Stimmen hören, die von den blinkenden Außenkanten der Riesenkristalle widerhallten. So sehr Nikolaj das Lager auch absuchte, er entdeckte keine Menschenseele. Jiang schickte Loop vor, der mit erhobener Mower-MP vorsichtig zu den Containern schlich und schließlich Entwarnung gab. Sie folgten ihm und überblickten ein Areal mit Laserbohrern, Röntgenscannern und einfachem Campinggeschirr. Hinter einem der Zelte standen zwei Schneemobile. Wer hier auch arbeitete, er oder sie konnten noch nicht allzu lange weg sein.
    Loop trat aus einem der Container und deutete mit dem Daumen hinter sich. »Hier arbeiten SE-Wissen-schaftler.«
    Er schnüffelte an einem Pullover und nahm anschließend die Witterung auf.
    Nikolaj folgte ihm zu der Stelle mit den Schneemobilen und entdeckte im Untergrund daneben zersplitterte Kristalle. Die Spur zog sich zwischen den kristallenen Riesen bis zum Ausgang des Felsendoms.
    »Ein ATV«, knurrte der Wolf-Beta. »Kann noch nicht lange weg sein.«
    Jiang und Roger standen in dem großen Arbeitszeit. Nikolaj ging zu ihnen und fand es darin angenehm warm vor.
    Unter der Plane blinkten Konsolen, ein Belüftungssystem rauschte leise. Die Chinesin nahm den Re-spirator ab und lauschte den Geräuschen eines Funkgeräts. »… sind weitere Notkapseln in den Sektoren B12 und H13
    niedergegangen. Wir bitten auch die Außeneinheit im Tanatustal, sich zwecks Bergung der Überlebenden auf den Weg zu machen. Die genauen Koordinaten sind …« Jiang drehte das Funkgerät leiser. »Ich schätze, das erklärt, wo die Wissenschaftler geblieben sind.«
    Roger stand vor einer Konsole mit Holobildschirm und überprüfte die dortigen Daten. »Nikolaj, komm mal her, bitte!«
    Er kam dem Wunsch nach, und Roger rollte unmerklich mit den Augen. Offenbar war ihm nicht ganz wohl dabei, dass sie nicht allein waren. »Die Wissenschaftler haben herausgefunden, was die Ancients hier hergestellt haben.«
    »Und was?«, fragte Jiang.
    Roger räusperte sich. »Na ja, angereicherte Flüssigmetalloide wie… Strontium-90!«
    »Ist das nicht eines der Antriebsmittel für KSP- und LSP-Triebwerke?«, hakte Jiang nach.
    »In der Tat«, murmelte Nikolaj aufgeregt. »Haben sie das hier nur nachgewiesen oder…«
    »Nein, sie haben davon auch größere Mengen gefunden.« Roger leckte sich über die Lippen. »Das Zeug ist auf dem freien Markt Milliarden wert. Kein Wunder, dass die SE den Planeten zunächst selbst ausbeutet.«
    Nikolaj lächelte grimmig. In diesem Moment meldete sich Jack über das Brillendisplay. »Nikolaj, ich hab mir den STPD-Racer angesehen. Die Sache ist leider relativ ernst. Schäden am Impulsgeber.« Er hielt eine geschwärzte Platine in die Kamera. »Ersatzteile haben wir nicht.«
    »Und du kannst das nicht reparieren?«
    »Doch, normalerweise schon.« Der Heavie verzog gequält das Gesicht. »Aber dafür bräuchte ich ein paar Bauteile, an die wir hier in dieser Einöde nicht herankommen. Dabei würde mir schon der Signalgeber

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