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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Sie eine Erklärung für Ihre Geschlechtsumwandlung, Warrant Officer Monika Dumont?«
    »Verdammt, Sie wissen offenbar nicht, was da oben los war?«, schimpfte Nikolaj. »Wir haben uns da oben einfach zwei Raumanzüge geschnappt, um aus der Station zu kommen.«
    »Natürlich. Name und ID bitte.«
    »Mein Name ist Chu Jiang«, sagte die Chinesin. »Vielleicht kennen Sie mich durch … «
    »Klar, und ich bin der King of Stellar Pop. Und jetzt Hände hoch!«
    Dermo! Ihr ganzer Plan ging gerade den Bach runter. So schnell, wie der Unbekannte offenbar imstande war, die Besatzungsliste der Raumstation zu überprüfen, nützte wohl auch ein hingeworfener Dutzendname nichts. Seufzend hob Nikolaj die Hände über den Kopf und bedeutete Jiang, es ihm gleichzutun.
    »Besteigen sie das Schneemobil und fahren Sie unseren Gardeuren entgegen«, befahl die Stimme frostig.
    Jede unbedachte Bewegung vermeidend, bestiegen sie das Schneemobil und starteten den Antrieb. Nikolaj klammerte sich an Jiang und wagte es nicht einmal mehr, die Nascor zu informieren. Alles, worauf er jetzt hoffte, war, dass Jiangs rätselhafte Befugnisse ausreichten, um sie aus ihrer verfahrenen Lage wieder herauszubringen. Die elende Drohne schwebte während der Fahrt hinter ihnen und gab ihnen Richtungsanweisungen. Sie brauchten so nur zehn Minuten, um mit dem Schneemobil den Hang hinunterzubrausen und die ersten Ausläufer von Epsilon-Two zu erreichen. Der Control der Basis führte sie zu einem plastbetongrauen Wartungshangar ganz am Rande der Station, vor dem sie von einem halben Dutzend Gardeuren mit Peltast-Alpha-Rüstungen und Allrounder-Gewehren erwartet wurden. Darunter zwei grimmig dreinblickende Eisbären-Betas, die ihrerseits großkalibrige Deathmace-Schnellfeuergewehre mit raketengetriebener Explosivmunition in den Krallen hielten. Ein Mensch hätte diese Waffen aufgrund ihres Gewichts und ihres Rückschlags niemals ohne spezielle Rüstungshalterun-gen bedienen können.
    »Runter von dem Bock!«, bellte sie einer der Gardeu-re an und zwang sie auf die Knie. Der Mann trug einen Respirator, unter dem Barthaare hervorlugten, in denen feine Eiskristalle funkelten. Den Rangabzeichen nach war er Hauptmann. Aufgebracht wies er zwei seiner Untergebenen an, ihn und Jiang zu durchsuchen. Es dauerte nicht lange, und die Gardeure hatten Sveeper und Prawda gefunden. Auch die Multibrille wurde Nikolaj von der Nase gerissen. »Scheiße, ein Jump!« Um ihn herum klickten die Hähne, und ein halbes Dutzend Waffenmündungen richteten sich auf ihn.
    »Hey, ganz ruhig!«, versuchte Nikolaj die Gardeure zu beschwichtigen.
    »Wir haben hier etwas gegen dreckige Psioniker!«, zischte der Bärtige. Er wandte sich an eine junge Frau.
    »Sergeant Prochäzkovä, rufen Sie den Control und fragen Sie, ob wir die beiden gleich vor Ort eliminieren sollen?«
    »Sind Sie wahnsinnig?«, begehrte Nikolaj auf und wurde von einem brutalen Faustschlag zu Boden gestreckt.
    Eisbärenkrallen packten ihn und zogen ihn wieder hoch. Benommen sah er, wie die Gardeurin mit der Hand am Kom den Kopf schüttelte. »Negativ, Hauptmann. Wir sollen die beiden zum Kommando bringen.«
    »Beten Sie darum, dass Sie und die Japanerin einen guten Grund für Ihr Erscheinen haben«, spie ihm der Hauptmann entgegen.
    »Ich bin Chinesin«, stellte Jiang klar.
    »Schnauze!« Die Gardeure legten ihnen Handschellen an und verfrachteten sie unsanft auf die Ladefläche eines ATVs, mit dem es in Richtung Zentrum von Epsilon-Two ging. Sie verzichteten auf eine Unterhaltung, denn einer der Eisbären-Betas war zu ihrer Bewachung mit aufgestiegen und behielt sie unentwegt im Blick. Hin und wieder ließ er seine Prankenknöchel knacken, und den beißenden Raubtiergeruch, den er verströmte, empfand sogar Nikolaj als unangenehm. Das Fahrzeug donnerte an Frachthallen und kleinen Gruppen frierender Überlebender vorbei, die von Rettungsmannschaften hektisch zu Notquartieren gebracht wurden. Seltsamerweise nahm weiter hinten, zwischen zwei monströsen Generatoren, ein Antigrav-Panzer mit Boden-Luft-Geschütz Aufstellung, über den Bewaffnete ein weißes Tarnnetz spannten. Das ATV stoppte, und der Bären-Beta stieß sie zurück in den Schnee, wo sie bereits von drei weiteren Gardeuren unter Kommando dieser Sergeant Prochazkova erwartet wurden. »Keine Müdigkeit vortäuschen!«, kommandierte sie.
    Die Männer und Frauen schubsten sie auf eines der zylindrischen Arbeits- und Wohnmodule zu, das aluminiumfarben vor der

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