Mind Control
kriegen, bevor die KA ahnt, was unser Herrscher plant.«
»Sie wollen einen Kreuzer in ihre Gewalt bekommen?«, entfuhr es Nikolaj. »Sind Sie übergeschnappt?«
»Mittels List - und einer Geheimwaffe, Poljakow! Ein Mittel, das Sie sogar schon kennengelernt haben.«
Nikolaj sah den Afrikaner fragend an, doch der lächelte kryptisch.
»Dummerweise mussten wir damit warten, da der KA-Kreuzer jederzeit Hilfe herbeirufen konnte. Diese Hilfe wäre aus dem System von van Maanens Stern gekommen. Jedenfalls bis vorgestern. Wie Sie nur zu gut wissen, haben wir dafür gesorgt, dass sich der dortige Einsatzverband inzwischen aufgelöst hat. Einer der dort verbliebenen Kreuzer ist unserer falschen Fährte gefolgt und befindet sich auf dem Weg zur Erde. Der andere wird ganz sicher bei VMS2 bleiben, um den Planeten vor weiteren Übergriffen zu schützen. Die Begehrlichkeiten Hikmas haben Sie ja schon kennengelernt. Und glauben Sie mir, die Japaner sind nicht die Einzigen, die VMS2 einen Besuch abstatten werden, wenn ihnen die KA Gelegenheit dazu gibt.«
»Ihnen geht es also in Wahrheit darum, ihre TransMatt-Portale nach Maji-Maji zu schaffen?«, fragte Nikolaj lauernd.
»Richtig, Poljakow. Das System von Maji-Maji befindet sich zwar über sechzehn Lichtjahre von der Erde entfernt, aber wir werden mit den TransMatt-Bögen eine Portalkette im All errichten, die uns unabhängig von sprungfähigen Raumschiffen macht. Transporte hin und zurück werden so zwar knapp anderthalb Jahre unterwegs sein, aber der Güterstrom wird fortan nicht mehr abreißen. Selbst eine neuerliche PlanetenBlockade wird uns nicht mehr treffen.«
Der Bodyguard tippte ihn an und deutete voraus. Vor ihnen kamen die großen Messehallen in Sicht, hinten denen ein paar Strahler die Wolken beschienen. »Ah, da sind wir.« Bitangaro zwinkerte Nikolaj zu. »Sie glauben gar nicht, wie gespannt ich darauf bin, mir Ihre Nascor näher anzusehen. Jack war inzwischen so freundlich, sich dazu durchzuringen, mir von dem Sprungtriebwerk zu berichten. Dass das Schiff bewaffnet ist, wusste ich ja schon. Nur nicht, wie gut.«
»Sie wollen es in Ihre Portalkette eingliedern?«, fragte Nikolaj verächtlich.
»Aber nein!« Bitangaro sah ihn in ehrlicher Überraschung an. »Wissen Sie es wirklich nicht? Die Schlacht um Maji-Maji steht kurz bevor. Ein Schiff wie das Ihre kommt uns da mehr als gelegen. Es wird unsere Einheiten verstärken.«
Nikolaj und Cross sahen sich überrascht an.
»Müller war so freundlich, mir Ihr Schiff zu leihen. Es wird Sie nicht überraschen, dass er an dem UFOTriebwerk interessiert ist. Ein Wunsch, den ich ihm hier auf Pherostine schlecht abschlagen kann. Doch auch er will sichergehen, dass unser Deal wirklich zustande kommt. Er kann die TransMatt-Portale nur liefern, wenn wir den Kreuzer beseitigt haben. Auf dem Raumhafen erwarten uns daher ein paar Spezialisten, die uns helfen werden, die Nascor in die Schlacht zu führen. Navigatoren. Raumkampfexperten. Das volle Programm.«
Noch mehr Fremde? Nikolaj spürte einen beißenden Schmerz in seinem Gedärm und stöhnte auf.
Bitangaro sah ihn befremdet an. »Hübsch durchhalten, Poljakow! Nicht dass Sie mir die Sitze dreckig machen, bevor Sie mir Ihren Sergej geliefert haben.«
Der Lieferwagen erreichte die Kontrolle des Messeraumhafens, wo ihnen eine weitere Limousine entgegenkam.
Hinter den Scheiben konnten sie Männer in den silbrigen Anzügen von Technikern erkennen. Offenbar die logistische Verstärkung, die Müller Bitangaro versprochen hatte. Sie stoppten jetzt bei einer Schranke. Der Bodyguard fuhr die Scheibe herunter, und der diensthabende See trat neben den Wagen. Nervös sah er sich um, während er eine Creditcard ins Wageninnere reichte. Der Bodyguard schob sie in einen Schlitz an der Armaturenkonsole, und Nikolaj sah, wie ein vierstelliger C-Betrag den Besitzer wechselte. Der Mann heftete eine Plakette an die Frontscheibe, und wenig später öffnete sich die Schranke. Ohne weitere Kontrollen fuhren sie erst am Tower und dann an dem Hauptgebäude mit den Terminals vorbei, bis die kleine Wagenkolonne schließlich den Cargo-Bereich mit den Fracht- und Wartungshallen erreichte, von dem aus die mit Positionslichtern beleuchteten Start- und Landeplätze einzusehen waren. Wie schon bei ihrer Ankunft hielt sich der Betrieb auf dem Messeraumhafen in
Grenzen. Auf dem großen asphaltierten Platz reckten nur drei Frachtraumer ihre stählernen Leiber zum Nachthimmel auf, von denen einer mittels
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