Mind Control
ausdruckslos an und rammte ihm ansatzlos die Faust ins Gesicht.
Cross’ Lippe platzte auf, er stöhnte.
»Das war für die Sache mit den Betas.« Er schlug ein zweites Mal mit dem Handrücken zu. »Und das dafür, dass du mich vor den Court gezerrt hast.« Er durchwühlte die Aktentasche und fand das Pad und die Akten. Die Adern an seinen Schläfen traten vor Wut vor. »Verdammt, die beiden wissen von der Sache mit den Portalen!«
Inzwischen waren Bitangaro und Jack ebenfalls zu ihnen heruntergekommen. Doch irgendwas stimmte mit den beiden nicht. Bitangaro langte nach der Prawda am Boden, musterte die Waffe kurz und drückte sie Jack in die Hand. Nikolaj sah seinen Freund fassungslos an. »Überrascht, Poljakow?« Bitangaro schlug dem Heavie grinsend auf die Schulter. »Und jetzt fessel ihn.«
Jack nickte und kam zögernd auf Nikolaj zu.
»Jack«, ächzte Nikolaj. »Sag mir, dass das nicht wahr ist.«
Jack leckte sich fahrig über die Lippen. Er war blass, sein Blick flackerte. »Das … das alles war so nicht geplant.
Das musst du mir glauben, Nikolaj. Verdammt, ich hab dir doch die ganze Zeit über gesagt, dass du die Backen zusammenkneifen sollst. Alles wäre gutgegangen.«
»Wieso du?« Nikolaj konnte den Verrat immer noch nicht fassen. »Was haben sie dir dafür geboten?«
»300.000 C!« Bruno Müller trat neben den Heavie. »Jeder von uns hat seinen Preis. Das ist ein kosmisches Gesetz, glauben Sie mir.« Über seine roboterhaften Züge huschte ein überhebliches Grinsen. »Jack und ich haben uns damals zufällig beim 20T kennengelernt. Er berichtete mir von Ihrem stellaren Unternehmen.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass wir Ihren lausigen Wanderzoo tatsächlich mal brauchen würden. Doch als sich herausstellte, dass wir an die Chinesin nicht so ohne weiteres herankommen würden, habe ich mich an Jacks Erzählungen erinnert. Es stellte sich heraus, dass Ihr Partner ebenso pragmatisch wie kooperativ war.« Müller lachte. »Er war es auch, der uns von diesem Johnson von Artco Inc. berichtet hat. Es erschien uns am unverdächtigsten, Ihr Unternehmen über ihn zu ködern. Jack hat dann das Seine dazu beigetragen, Ihr Mistrauen ihm gegenüber etwas abzubauen. Den Rest können Sie sich sicher selbst zusammenreimen.«
»Wie willst du Roger und Gwinny je wieder unter die Augen treten?«, keuchte Nikolaj.
Ein trotziger Ausdruck huschte über Jacks Gesicht. »Sie werden es nie erfahren. Als mir Roger mitteilte, wo ihr euch mit Cross trefft, habe ich ihn zu Gwinny und dem Adler-Beta ins Krankenhaus geschickt. Wenn die Sache hier vorbei ist, dann… werde ich einfach behaupten, dass ich zu allem gezwungen wurde.«
»Was ist mit Loop?«
»Mit ‘nem Elektroschocker ausgeschaltet. Aber sie werden ihn wohl …« Jack brach ab und sah zu Bitangaro und den Müllers auf. »Meine Güte, er ist bloß ein lausiger Beta«, brauste er auf. »Wen kümmert es, was mit ihm geschieht? Sobald wir abfliegen, werden wir ihn im Raum entsorgen. Kein Hahn wird nach ihm krähen.«
»Jack, wie konntest du nur?«
»Das wirfst ausgerechnet du mir vor?« Jacks Augen schimmerten feucht. Er war alles andere als Herr der Lage.
Wütend band er ihm die Hände auf den Rücken zusammen, Nikolaj stöhnte vor Schmerzen. »Denkst du, ich hab das alles so gewollt?«, fuhr er ihn mit bebender Stimme an. »Nein, hatte ich nicht, verdammt! Wir sollten einfach nur diese Chinesin aus At Lands rausschaffen. Rein und wieder raus. Ganz einfach. Aber du … du hast alles kaputtgemacht. Du musstest in Afrika ja plötzlich den Helden spielen.« Jack stieß ihn auf einen Sessel, seine Lippen bebten. »Mein Gott, Nikolaj. Ich hab … nicht einmal erzählt, womit wir sonst so unsere Geschäfte machen.
Begreifst du? Keines unserer Geheimnisse ist mir in all der Zeit über die Lippen gekommen. Bis vorhin … Du hast mir einfach keine Wahl gelassen. Ich… ich hab das Geld doch nicht für mich allein haben wollen. Es war für uns alle bestimmt.«
»Du wusstest genau, dass wir das niemals gutgeheißen hätten.«
»Seit dreizehn Jahren tingeln wir durchs All«, schrie ihn der Heavie an. »Immer nur einen Schluck Sprit in den Triebwerken und mit gerade mal genug Kohle, dass unsere Tiere nicht verreckten. Glaubst du, ich bin versessen drauf, meine Tage als besserer Zoowärter zu beschließen?«
»Spätestens als Zulu mir diesen Parasiten eingesetzt hat, hättest du wissen müssen, dass dein kleiner Plan schiefgelaufen ist«, antwortete Nikolaj
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