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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Preis für Ihr Schätzchen da hinten aushandeln.« Er deutete zu Chu Jiang, die noch immer betäubt auf der Couch lag. »Ich bin gespannt, wie viel sie ihm wert ist.«

    Nikolaj saß ebenso wie Cross gefesselt im Fond eines unauffälligen Lieferwagens. Am Steuer hockte einer von Müllers Bodyguards, während Bitangaro sie von dem Beifahrersitz aus misstrauisch im Auge behielt. Ihnen folgte eine Limousine mit Jack und drei weiteren Krawattenträgern, und wenn sie die Geschwindigkeit beibehielten, würden sie den Messeraumhafen in weniger als zehn Minuten erreicht haben. Sie hatten das Hotel über einen verschwiegen gelegenen VIP-Ausgang verlassen, doch zu diesem Zeitpunkt hatte Gerhard Müller die Reporter vor dem Hochhaus bereits weggelockt. Wohin Bruno Müller mit Jiang aufgebrochen war, hatte Nikolaj aus den Gesprächen erschließen können: zu einem von Müllers Raumschiffen. Dieses stand offenbar auf einem privaten Raumhafen am Rande der Stadt. Weder er noch Cross sprachen ein Wort, doch Nikolaj sah aus den Augenwinkeln, dass sein Begleiter immer wieder durch die Scheibe blickte, an denen die Gebäude Carabines vorüberzogen.
    Offenbar hielt er nach dieser Winslow Ausschau. Im Moment waren sie und ihre Drohne ihre letzte Hoffnung.
    Doch wie sollte die allein mit fünf Bewaffneten fertigwerden - Jack nicht mit eingerechnet?
    »Es ging Zulu nie um Kairo, richtig?«, fragte Nikolaj geradeheraus.
    »Kairo ist nicht vergessen, glauben Sie mir.« Bitangaro lachte leise und wirkte fast entspannt. »Jetzt kann ich es Ihnen wohl sagen: Zulus Augenmerk gilt Maji-Maji, einem unserer Planeten. Unsere Entdecker haben ihn nach einer mythischen Wundermedizin benannt, an die unsere Ahnen glaubten. Der Planet birgt tatsächlich die Mittel, um meinem Volk zu helfen. Bodenschätze in Hülle und Fülle. Darunter seltene Erden und Erdöl! Mehr Erdöl, als auf der Erde je gefunden wurde. Haben Sie sich nicht über die vielen Benzinfahrzeuge in Bangui gewundert?«
    Nikolaj nickte.
    »Na, dann war unser kleiner Ausflug ja doch nicht umsonst. Wir mussten uns schließlich etwas einfallen lassen, nachdem der Handelsboykott über unser Land verhängt wurde. Wir Afrikaner sind überhaupt Meister der Improvisation, aber das haben Sie sicher schon bemerkt.« Bitangaro legte die Hand mit der Pistole so neben die Kopflehne, dass die Mündung auf ihn wies. »Maji-Maji war der erste Planet, den das KoZ vor dreißig Jahren in Besitz nahm«, fuhr Bitangaro stolz fort. »Leider sind wir seit drei Jahren so gut wie abgeschnitten von ihm. Man hat gezielt Jagd auf unsere Raumschiffe gemacht.«
    »Schiffe, die sie bewiesenermaßen gestohlen haben«, unterbrach ihn Cross.
    Bitangaro zuckte mit den Schultern. »Kein Diebstahl, Whistleblower. Gerechtfertigte Reparationen! Alles eine Sache des Standpunkts.« Er befand sich offenbar immer noch in Plauderstimmung. »Unsere Reserven gehen seitdem zur Neige. Dummerweise ist uns vor etwa einem Jahr die Knowledge Alliance auf die Schliche gekommen. Der Konzern hat Maji-Maji entdeckt und kurz darauf angefangen, unsere dortigen Einrichtungen anzugreifen. Aber wir waren gewappnet. In weiser Voraussicht hat unser Herrscher die Hälfte der Einnahmen, die wir mit den Bodenschätzen unserer Planeten erzielten, dazu genutzt, diese vor Militärschlägen zu schützen. Die KA hat sich daher bei ihrem ersten Eroberungsversuch eine blutige Nase geholt. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte uns der Konzern natürlich härter treffen können, doch im Moment hat er andere Probleme. Die ganze VHR hat im Moment andere Probleme. Deshalb hat die KA einen Panzerkreuzer im Maji-Maji-Orbit postiert, der gelegentliche Angriffe auf unsere Kolonisten startet. Nadelstiche. Aber diese Nadelstiche schmerzen. Der eigentliche Zweck des Schiffs ist jedoch eine Blockade des Planeten. Und seit die KA das Kriegsschiff dort stationiert hat, ist es uns nicht mehr gelungen, zu unseren Brüdern und Schwestern auf dem Planeten durchzudringen. Unsere Kolonisten verfügen zwar über ein ganzes Geschwader orbitaltauglicher Jagdschiffe, doch deren Kampfkraft reicht nicht aus, um es mit einem Kreuzer aufzunehmen. Das Gleiche gilt für jedes andere unserer verbliebenen Schiffe. Auf Maji-Maji herrscht daher ein fragiles Patt. Im Moment verfügt die KA nicht über genügend Ressourcen, um weitere Bodentruppen zu landen. Wir hingegen sind nicht in der Lage, die Blockade zu durchbrechen. Aus all diesen Gründen tut Eile not. Wir müssen dieses Schiff in unsere Hände

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