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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Betterdays. Security Guards der Mondstation hatten sich unter die Reisenden gemischt und sorgten für Ruhe und Ordnung. Weiter hinten führten sie einen tobenden Touristen ab, der verzweifelt den Namen eines Verwandten rief, der entweder gestorben oder in die Fänge der Collies geraten war. Nikolaj hatte im Augenblick andere Sorgen.
    Partner, ich hab hier in Halle 7 ein verdammtes Problem!, sandte er seinen geistigen Ruf aus. Er konnte nur hoffen, dass die Wirkung des Neuroleptikums seine mentalen Kräfte nicht zu sehr blockierte. Hörst du mich?
    Ja, ich höre dich. Bin schon unterwegs, kam es prompt als Antwort. Wo genau bist du?
    Von Halle 7 aus auf dem Weg zu Halle 3, dachte Nikolaj erleichtert. Ein verdammter Afrikaner hat mich und diesen Johnson gekidnappt. Er ist mit einer Biokolubrine bewaffnet.
    Einer was?
    Eine Schusswaffe, verdammt! Gib Roger und Jack Bescheid.
    Die Stimme in Nikolajs Kopf knurrte, und er versuchte abzuschätzen, bis wann seine Leute hier sein konnten, wenn sie sofort losstürmten. Zehn Minuten? Fünfzehn? Sein Partner sicher früher. Nikolaj wurde von einem weiteren Stoß nach vorn getrieben, und auch Johnson stieß einen schmerzhaften Laut aus. »Bitte, ich tue doch alles, was sie wollen«, jammerte der Konzerner.
    »Schneller!«, brummte der Schwarze. Er drängte sie an einem Duty-Free-Geschäft mit lunarem Steinschmuck vorbei, und Nikolaj spürte Bitangaros Rechte mit der Waffe in seinem Rücken. Keine Chance, ihm zuvorzukommen. Verdammt. Er musste ihn irgendwie aufhalten. »Vielleicht verraten Sie mir, was …«
    »Schnauze! Hübsch weitergehen und keine Faxen machen.«
    Inzwischen kam die Durchgangsröhre zu Halle 3 in Sicht. Antigrav-Gondeln warteten darauf, die Reisenden in die benachbarte Kuppelhalle der Mondbasis zu befördern, dennoch bevorzugten es zahlreiche Menschen, die Strecke zu Fuß zu gehen. Bitangaro zwang Nikolaj und Johnson dazu, in den Strom der Menschen einzutauchen. Wir befinden uns bereits in der Durchgangsröhre zu Halle 3, dachte Nikolaj angestrengt. Wo seid ihr?
    Ich bin in fünf Minuten da!, tönte es hinter seiner Stirn. Nikolaj tat so, als behinderten ihn Entgegenkommende und versuchte so, langsamer zu werden. Ohne Erfolg. Bitangaro stieß ihn unsanft voran.
    Wenn er nur wüsste, warum er in diese Lage geraten war? Ob es mit seiner Vergangenheit zu tun hatte? Nikolaj wurde einen Augenblick lang flau zumute. Seit nunmehr dreizehn Jahren tat er alles, um nicht aufzufallen. Es konnte doch nicht sein, dass ihm Romanow Inc. ausgerechnet heute auf die Schliche gekommen war? Immerhin, Bitangaro verzichtete auf die Antigrav-Gondeln. Das bedeutete, dass sie mindestens zehn Minuten brauchten, um die benachbarte Kuppelhalle zu erreichen. Zeit genug, bis seine Jungs da waren.
    »Stopp!« Bitangaro bedeutete ihnen, stehen zu bleiben. Sie befanden sich nur unweit von zwei unscheinbaren Afrikanerinnen, die mit den gelben Ganzkörperanzügen des lunaren Reinigungspersonals bekleidet waren. Eine der beiden hielt einen Wischmopp in den Händen, die andere steuerte mittels eines Pads einen Reinigungs-Bot mit rotierenden Bürsten. Sie nickte Bitangaro unmerklich zu und drückte auf einen Sensor. Zischend öffnete sich neben ihr in der Wand eine Schiebetür, auf der in gelben Buchstaben »Nur für Personal« stand. »Los, rein da!«, drängte Bitangaro.
    Mist, wir zweigen in den Personalbereich ab, sandte Nikolaj gedanklich einen weiteren Ruf. Halt den Kerl auf. Ich bin jetzt in der Durchgangsröhre!
    Nikolaj versuchte einen Blick an den vorbeisausenden Antigrav-Gondeln vorbei zum jenseitigen Ende der Röhre zu erhaschen, doch angesichts der vielen Passanten konnte er seinen Partner nicht entdecken. »Was soll das alles?
    «, versuchte er Bitangaro ein weiteres Mal hinzuhalten.
    »Verärgern Sie mich nicht, Poljakow!« Der Afrikaner packte ihn am Kragen der Kosackenjacke und schob ihn und Johnson mit großer Kraft durch den Zugang. Sofort schloss sich die Tür wieder, und eine fast angenehme Stille umfing sie. Sie befanden sich jetzt in einem schmalen Gang mit Biolumineszenzröhren, in dem es deutlich kühler war als in den öffentlich zugänglichen Bereichen der Mondstation. Es roch nach Putzmitteln, irgendwo summten Generatoren, und Nikolaj konnte hören, wie Bitangaro ein Kom betätigte. »Weiter!«, herrschte er sie an.
    Nikolaj hätte vor Wut am liebsten gegen die Wand geschlagen. Es hatten nur Minuten gefehlt, bis sein Partner da gewesen wäre. Bitangaro führte sie den

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